Lützow, Joachim (1913)

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Joachim Lützow

Joachim Lützow (Lebensrune.png 8. November 1913 in Bautzen; Todesrune.png 18. August 1998 in Remagen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major i. G. des Heeres und Ritterkreuzträger der Sturmartillerie im Zweiten Weltkrieg sowie Diplom-Physiker, Ministerialrat und Oberst (ggf. der Reserve) der Bundeswehr in der Nachkriegszeit.

Kurzchronologie

Joachim Lützow (links), Ritterkreuzträger der Sturmartillerie.jpg
Joachim Lützow, Ritterkreuzträger der Sturmartillerie.jpg
  • 1934-1945 Berufssoldat; aktiver Offizier
    • nach dem Abitur der Reichswehr als Offizieranwärter beigetreten
    • seit Juli 1940 Chef der in Zinna fertig aufgestellter Sturmgeschütz-Batterie 667, die sogleich an die Westfront verlegt wurde
    • Ende 1940 wurde die Batterie auf den Truppenübungsplatz Döberitz verlegt.
    • Im Ostfeldzug unterstand die Batterie ab dem 22. Juni 1941 verschiedenen Armee-Korps der 16. und 18. Armee der Heeresgruppe Nord. Nach schweren Kämpfen und Verlusten wurde Lützows Batterie Ende März 1942 aus der Front herausgezogen und zurück nach Zinna verlegt. Am 24. Juni 1942 wurde in Jüterbog die Sturmgeschütz-Abteilung 667 mit vier Batterien aufgestellt, wobei die Sturmgeschütz-Batterie 667 die 1. Batterie/Sturmgeschütz-Abteilung 667 wurde.
    • Am 22. Januar 1943 wurde Hauptmann Joachim Lützow Kommandeur der Sturmgeschütz-Abteilung 667 (bis 1. April 1943)[1]
  • 1946 1950 nach der Kriegsgefangenschaft Physik-Studium mit Diplom
  • 1950-1952 Physiker in der Entwicklungsabteilung eines Industrieunternehmens
  • 1952-1953 Gutachtertätigkeit für die Dienststelle Blank
  • 1953-1978 Dienststelle Blank bzw. Bundesministerium für Verteidigung und Geschäftsbereich
    • dort 1953-1955 Leiter des Referats C Q 1 (Wissenschaft, Forschung, Erfindungen)
      • „Als Meckes Institut [Anm.: Institut für physikalische Chemie in Freiburg unter Prof. Dr. Reinhard Mecke] im November 1944 durch Bombentreffer stark zerstört wurde, wurde es nach Wallhausen am Bodensee verlagert. Erst 1949 konnte das Institut nach Freiburg zurückkehren. In dieser Phase galt es, dem Institut eine solide finanzielle Basis zu verschaffen, die es ermöglichte, Meckes apparativ aufwändige Forschungsarbeiten weiterzuführen. Erste Kontakte zum Bundesverteidigungsministerium ergaben sich Ende des Jahres 1953, als Mecke auf einer Tagung in Frankfurt Joachim Lützow kennen lernte, der in der Dienststelle Blank, die den Aufbau des Bundesverteidigungsministeriums vorbereitete, für den Bereich Forschung zuständig war. Lützow war sehr interessiert, Mecke für die Gründung eines Instituts zu gewinnen, das für das künftige Bundesverteidigungsministerium Forschungsarbeiten im Bereich der Mikrowellen- und Infrarotphysik durchführen könnte. Auch die Industrie zeigte Interesse, und in Stuttgart war es der agile Oberbaurat Karl Hipp vom Landesgewerbeamt, der die Beteiligten schon im August 1954 zusammenführte, um ein ‚Institut für Elektrowerkstoffe‘ zu gründen. Zunächst war an Heidelberg als Standort gedacht, doch als sich dort Schwierigkeiten abzeichneten, nutzte Mecke die Gelegenheit, um Freiburg ins Gespräch zu bringen. Bereits Ende 1954 skizzierte er die künftige Struktur des IEW als ein Institut mit drei selbständigen Abteilungen, das am Stadtrand Freiburgs in enger Zusammenarbeit mit der Universität angesiedelt werden und dabei mit Hubert Schardin kooperieren sollte, der ebenfalls in Anlehnung an den Verteidigungsbereich die Gründung eines Instituts für ballistische Forschung betrieb. Nach dem offiziellen Beginn des Aufbaus der Bundeswehr im Mai 1955 verständigte sich die Fraunhofer-Gesellschaft dann mit Baden-Württemberg und dem Bund darauf, in Freiburg ein solches Doppelinstitut aus der Taufe zu heben.“[2]
  • 1956-1959 in der Abteilung Wehrtechnik Leiter der Unterabteilung II (Forschung)
    • in dieser Eigenschaft entscheidend an der Einrichtung des deutsch-französischen Forschungsinstitutes St. Louis beteiligt
  • 1959-1978 „Offizier zur besonderen Verwendung“ und Betrauung mit Sonderaufgaben
    • u. a. seit 1962 „Deutscher Wissenschaftlicher Beauftragter“ bei einer deutsch-amerikanischen Gemeinschaftsstudie
  • 1965-1966 Leiter der Operation Research Abteilung Land bei der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft m.b.H., München
  • 1967-1975 Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung
    • dort Leiter der Technischen Dienststelle für Führungssysteme (später Unterabteilung FE VI)
  • 1975-1978 erneut beim Bundesministerium der Verteidigung (BMVtg)
    • dort Sonderbeauftragter beim Abteilungsleiter Rüstung

Tod

Oberst a. D. und Ministerialrat a. D. Dipl.-Phys. Joachim Lützow verstarb 1998 in Remagen.

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Diskussionsbeitrag in Langfristige Planung und Aufgaben der Atlantischen Zusammenarbeit auf verschiedenen Gebieten in Naturwissenschaft und Technik, Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1964
  • Wissenschaftliche Hilfen für die Planungsstäbe des Heeres, in: „Jahrbuch des Heeres“, Band 2, 1969
  • Der U-Bootskrieg 1914-1918 – Eine kritische Betrachtung der bisherigen Darstellungen, Teil 1-4, 1971

Verweise

Fußnoten