Johannsen, Kurt

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Kurt Johannsen; da Haraldsholm seit 1920 Teil von Dänemark ist, wird Johannsen zuweilen militärhistorisch als „ausländischer Deutschstämmiger mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes“ geführt.

Kurt Georg Johannsen (Lebensrune.png 24. November 1915 in Haraldsholm, Kreis Hadersleben, preußische Provinz Schleswig-Holstein; Todesrune.png gefallen 14. Juni 1944 in Le Havre, Frankreich) war ein deutscher Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Kapitänleutnant, Schnellboot-Kommandant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Ein junger Marineoffizier Johannsen
  • 3.4.1936 Eintritt in die Kriegsmarine
  • Praktische Ausbildung auf der „Gorch Fock“ und auf dem Kreuzer „Emden“
  • Besuch der Marineschule in Flensburg-Mürwik
  • 19.2.1939 Schriftoffzier und Dritter Wachoffizier (III. W.O.) auf dem Zerstörer „Z 1 Leberecht Maass“
  • 21.2.1940 Torpedoboot-Lehrgang an der Torpedoschule Mürwik
  • 17.4.1940 Erster Wachoffizier (I. W.O.) auf dem Torpedoboot „T 155“ in der 24. U-Boot-Flottille
  • 24.6.1940 Erster Wachoffizier (I. W.O.) auf dem Zerstörer „Z 6 Theodor Riedel“
    • 19.9.1941 Kommandant Schnellbootes „S 62“ an 1. Schnellboot-Schul-Flottille
    • 27.8.1941 bis 20.11.41 zwischenzeitlich Kommandant des Torpedoboots „Zick“ im Küstensicherungsverband Norwegische Westküste
  • 8.5.1942 Kommandant des Schnellbootes „S 182“ bei der 2. Schnellboot-Flottille
  • 15.7.1942 Kommandant des grundinstandgesetzten Schnellbootes „S 62“ bei der 2. Schnellboot-Flottille
  • 11.6.1944 Chef der 5. Schnellboot-Flottille

5. Schnellboot-Flottille

Während der anglo-amerikanischen Invasion Europas am 6. Juni 1944 fuhr die 4. Schnellboot-Flottille von Boulogne-sur-Mer aus gegen die Invasionsflotte, die Feindfahrt mußte aber nach Verwundete und den Fehlschuß auf einen feindlichen Zerstörer wegen der Lufthoheit der Royal Navy und der USAAF abbrechen. Somit oblag es der 5. Schnellboot-Flottille unter Eichenlaubträger Bernd Georg Klug von Cherbourg aus den ersten koordinierten Schlag gegen die Feindflotte.

Im Gegensatz zu vereinzelten Quellen[1] war Kurt Johannsen zu diesem Zeitpunkt immer noch bei der 2. Schnellboot-Flottille, die am ersten Tag der Invasion von den niederländischen Häfen an der Kanalfront nach Boulogne und Le Havre vorgezogen wurde, um sogleich in den Kampf gegen die Invasionsflotte, aber vor allem dessen Nachschub geworfen zu werden. Die 5. Schnellboot-Flottille mußte sich schließlich nach Le Havre zurückziehen, wo die Flottillen aufeinandertrafen. Als Korvettenkapitän Klug von der Invasionsfront abgezogen wurde, um Erster Admiralstabsoffizier beim Führer der Schnellboote (F.d.S.) zu werden, wurde Johannsen zum Flottillenchef ernannt.

Ritterkreuz

Die meisten Quellen geben an, daß Johannsen das Ritterkreuz posthum verliehen wurde, während vereinzelte Quellen berichten, daß er noch zu Lebzeiten für das Ritterkreuz vorgeschlagen war.

Tod

Johannsen fiel am 14. Juni 1944 bei einem Bombenangriff auf den Hafen von Le Havre im Rahmen der Invasion in der Normandie. Er wurde zuerst auf der Kriegsgräberstätte La Havre beigesetzt, in der Nachkriegszeit wurde er auf die Kriegsgräberstätte in Champigny-St.André umgebettet; Endgrablage: Block 16, Reihe 13, Grab 709.

Umstände

In der Nacht 13. auf den 14. Juni 1944 sollten die Boote wiederum die Invasionsflotte angreifen, die 5. und 9. Schnellboot-Flottille sollte wegen der Konzentration der Boote auf Le Havre anschließend nach Cherbourg laufen. Wind aus Nordwest mit sieben Windstärken zwang die Boote der 4., 5. und 9. Schnellboot-Flottille zum Abbruch der Feindfahrt und zur Rückkehr nach Le Havre. Der Funkverkehr wurde abgefangen und entschlüsselt und die Alliierten griffen mit 221 Lancaster-Bombern geleitet durch Jäger und durch Mosquito-Schnellbomber die Boote am Abend des 14. Juni 1944 an.

14 S-Boote (S 84, S 100, S 138, S 142, S 143, S144, S 146, S 150, S 169, S 171, S 172, S 173, S 187, S 188 und S 188) und drei der vier im Hafen befindlichen Torpedoboote sanken, nur S 167 entkam durch Auslaufen. In dem Bombardement fielen 18 Soldaten, darunter der Chef 5. Schnellboot-Flottille (Kapitänleutnant Johannsen), ferner gab es 25 Verwundete zu beklagen, darunter der Chef 9. Schnellboot-Flottille (Ritterkreuzträger Kapitänleutnant Erich Werner Siegfried Götz Freiherr von Mirbach) und vier Kommandanten.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Lawrence Paterson: Schnellboote – A Complete Operational History, S. 284–285