Judensau
Die Tiermetapher Judensau bezeichnet ein im Mittelalter entstandenes, häufiges Bildmotiv der antijudaistischen christlichen Kunst und antisemitischen Karikatur. Dargestellt werden etwa Juden, die an den Zitzen eines Schweins saugen. Hierbei zielt insbesondere das Schweinemotiv auf eine Demütigung ab, da das Schwein im Judentum als besonders unrein (hebr. tame) gilt und mit einem „religiösen“ Nahrungstabu belegt ist.
Judensau-Spottbilder sind seit dem frühen 13. Jahrhundert vor allem in Deutschland belegt. Sie sind auf Steinreliefs und Skulpturen an etwa 30 Kirchen und anderen Gebäuden vornehmlich Mitteleuropas bis heute zu sehen. Daneben begegnet man dem Bildmotiv seit dem 15. Jahrhundert in der Art einer von Karikaturen in Flugschriften und anderen Medien. Seit dem 19. Jahrhundert taucht der Begriff auch als Schimpfwort gegen Juden auf. Die Nationalsozialisten griffen ihn auf und verwendeten ihn in der Abwandlung „Saujude“.
Wer den Ausdruck heute gegenüber Menschen benutzt oder öffentlich über sie äußert, macht sich in der BRD (§ 185 Strafgesetzbuch), in der BRÖ (§ 115 Strafgesetzbuch) und der Schweiz wegen Beleidigung strafbar. In besonders schweren Fällen kommt in der BRD auch eine Strafe wegen sogenannter „Volksverhetzung“ (§ 130 Strafgesetzbuch) in Betracht. Zum Erhalt der Plastik wurde ebenfalls eine erfolgreiche Petition im Weltnetz durchgeführt.[1]
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Siehe auch
Verweise
- Judensau – Klage gegen umstrittene Wittenberger Skulptur, Der Westen, 20. Dezember 2017 Vorsicht! Enthält politisch korrekte Verengungen und Versimpelungen im Sinne der Umerziehung!
- Filmbeiträge dazu:
- „Weg mit der Judensau !?!“ (23:09 min), Der Volkslehrer, 4. April 2019
- „Bleibt die Sau?“ (17.44 min), Der Volkslehrer, 22. Januar 2020