Cerff, Karl

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SS-Brigadeführer Karl Cerff

Walter Karl Hans Cerff (Lebensrune.png 12. März 1907 in Heidelberg; Todesrune.png 4. Mai 1978 in Karlsruhe) war ein deutscher Bankkaufmann, Angehöriger der SA und Offizier der Allgemeinen SS, zuletzt SS-Brigadeführer sowie Reichshauptamtsleiter, seit 1944 Oberdienstleiter der NSDAP, Reichsredner und zuletzt Obergebietsführer der Hitlerjugend (HJ) im Zweiten Weltkrieg.

Leben

HJ-Gebietsführer Karl Cerff, Sonderbeauftragter der Reichsjugendführung bei einer Ansprache. Vor ihm der Lyriker Wolfgang Schwarz, rechts Funkwart Richard Noethlichs (Hauptabteilungsleiter Weltanschauung) in Stuttgart im Jahre 1934.
Karl Cerff (jung)
Reichsstudentenführer Gustav Adolf Scheel und SS-Oberführer Karl Cerff in Salzburg, Juli 1942
Die Waffen-SS im Wehrmachtbericht.jpg

Karl Cerff wurde am 12. März 1907 in Heidelberg geboren. Er besuchte die Volksschule, Oberrealschule bis Untersekunda. Von 1922 bis 1928 war er Mitglied der Sturmabteilung. 1926 trat Cerff in die NSDAP (NSDAP-Mitgliedsnummer: 30.314) ein. Danach war er Führer von 1928 bis 1931 der Heidelberger Hitlerjugend.

Beruflich war er in den Jahren 1924 bis 1929 als Bankbeamter (Rheinische Creditbank Heidelberg) tätig. Seit 1929 war er auch noch als Redner der NSDAP im In- und Ausland tätig. Vortrags bzw. Studienreisen führt Karl Cerff in folgenden Ländern durch: England, Holland, Frankreich, Spanien, Nordafrika, Schweiz, Italien, Österreich, Ungarn, Tschechoslowakei, Jugoslawien, Türkei und Griechenland. Von 1932 bis Mai 1933 war er Presse-Propaganda und Schulungsleiter, danach war er Reichsredner der HJ. Cerff wurde schließlich im Mai 1933 in die Reichsjugendführung berufen.

Kurzchronologie

  • 1922 Beginn einer Lehre als Bankkaufmann
    • bis 1929 war er bei der Rheinischen Kreditbank und der Deutschen Bank tätig; er wurde wegen seiner nationalsozialistischen Gesinnung und „politischer Tätigkeit“ entlassen.
  • 1925 bis 1928 Angehöriger der SA (nach vereinzelten Quellen trat er schon 1922 mit 15 Jahren erstmalig der SA und der NSDAP bei)
  • 1926 Eintritt in die in die NSDAP (Mitgliedsnummer 30.314); Ortsgruppe Heidelberg
  • 1928 bis 1931 Führer der Hitler-Jugend in Heidelberg
  • 1929 Leiter einer völkischen Buchhandlung
  • 1932 bis 1933 Presse-, Propaganda- und Schulungsleiter der HJ
  • ab 1932 Reichsredner der NSDAP

Drittes Reich

  • Mai 1933 Leiter der Abteilung R (Jugend- und Schulfunk) im Kulturamt der Reichsjugendführung
  • 1934 HJ-Gebietsführer und Beauftragter der Reichsjugendführung in der Reichssendeleitung
  • 1934/35 wohnhaft in Spandau, Stendelweg 49
  • 26. bis 29.9.1936 Fahrt (es war die 43.) mit dem Luftschiff „Hindenburg“ von Frankfurt am Main nach Lakehurst, New Jersey (63 Stunden und 14 Minuten)
  • 1936/37 wohnhaft in der Berliner Ringstraße 102a
  • HJ-Obergebietsführer
  • Januar 1939 Eintritt in die Allgemeine SS (SS-Nr.: 323.782)
  • 1940 als SS-Unterscharführer der Reserve der Waffen-SS Lehrgang an der SS-Junkerschule Tölz
  • Mai–Juni 1941 Streit zwischen dem RFSS und dem Reichsaußenministerium wegen Freigabe des SS-Oberführers Cerff und dessen Verwendung im Auswärtigen Amt
  • 1941 bis 1944 immer wieder Dienst als Reserveoffizier in der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“
  • 30.1.1942 bis 9.11.1944 im Persönlichen Stab „Reichsführer SS“
  • 1942 Leiter des Hauptkulturamtes in der Reichspropagandaleitung der NSDAP
  • Leiter des Nationalsozialistischen Volkskulturwerkes (NSVKW)
  • Leiter des Hauptamtes „Bäuerliche Lebensgestaltung“ im Reichsamt für das Landvolk
  • 1944 Ministerialdirektor in Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda
    • Leiter des Hauptamtes Kultur in der Reichsleitung der NSDAP
    • Juli 1944 Berater von Hans Fritzsche
    • 1944 gemeinsam mit Herbert Backe Herausgeber der Zeitschrift „Zucht und Sitte – Schriften für die Erneuerung unserer Lebensgesetze“
    • November 1944 nach Norditalien kommandiert, wo er zivile und militärische Dienststellen disziplinieren sollte

Beruf und HIAG

  • Nach Kriegsende Arbeit für den Europäischen Buchclub in Stuttgart
    • Laut dem britischen Geheimdienst unterhielt er Kontakte zum sogenannten „Gauleiter-Kreis“ um Ex-Propagandastaatssekretär Werner Naumann
  • 1950er Jahre im Beirat des HIAG-Bundesvorstandes
  • 1962 dritter HIAG-Bundessprecher
  • 1963 zweiter HIAG-Bundessprecher

Nachkriegszeit

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft war Cerff aktives Mitglied und seit 1963 2. Bundessprecher der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS und organisierte am 6. April 1962 im Auftrag der HIAG das „Sozialwerk Paul Hausser e. V.“ in Ettlingen. Schon 1960 hatte er in Karlsruhe den „Freundeskreis ,Bergherberge'“ gegründet, um mit diesem dazu beitragen, der tapferen Frau Ilse Heß jene Sorgen abzunehmen, die mit der Leitung ihrer Pension „Bergherberge“ in Gailenberg über Hindelang im Allgäu verbunden waren.

Familie

Karl war der Sohn von Johann und Katharina Cerff. Am 15. September 1933 heiratete er in Heidelberg seiner Verlobte Alexandrine Katharine Ingeborg Helber (Lebensrune.png 29. Januar 1911), Tochter von Adolf und Erna Helber.

SS-Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

Literatur