Deisenroth, Karl
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Karl Deisenroth ( 2. Februar 1913 in Bad Hersfeld; 2000 vermutlich ebenda) war ein deutscher Reserveoffizier der Luftwaffe (zuletzt Oberleutnant der Reserve) im Zweiten Weltkrieg, zuerst Beobachter in einem Kampfgeschwader, dann Schlachtflieger, sowie Reserveoffizier der Luftwaffe der neu gegründeten Bundeswehr, zuletzt Major der Reserve. Zu seiner Familie gehörte Sohn Georg Deisenroth, u. a. Bürgermeister von Bad Hersfeld-Sorga und Historiker.
Werdegang
- Reichsarbeitsdienst
- 1.10.1937 Eintritt in die Luftwaffe
- 1.10.1937 bis 1.10.1938 Grundausbildung, danach Luftwaffen-Beobachter Ausbildung an der Aufklärungs-Flieger-Schule in Großenhain, Sachsen
- 1.10.1938 bis 24.11.1939 Offiziersausbildung
- 24.11.1939 bis 1.4.1943 Luftwaffen-Beobachter bei der 5. Staffel der II. Gruppe/Kampfgeschwader z. b. V. 1 unter Oberst Fritz Morzik mit Junkers Ju 52
- Das Geschwader beteiligte sich am Polenfeldzug. Im November 1939 wurde die IV. Gruppe aufgelöst und im März 1940 aus der Kampfgruppe z. b. V. 10 neu gebildet. Auch die III. Gruppe wurde im November 1939 aufgelöst und im März 1940 aus der Kampfgruppe z. b. V. 172 neu gebildet. Im April 1940 nahm das Geschwader am Unternehmen „Weserübung“ und dann am Westfeldzug 1940 teil. 700 Fallschirmjäger des II. Bataillons/Fallschirmjäger-Regiment 1 wurden per Fallschirm über Moerdijk bei Rotterdam aggesetzt. Sie hatten den Auftrag, die wichtigen Brücken von Moerdijk und Dordrecht zu besetzten, was ihnen gelang. 18 Ju 52 wurden vom Feind zerstört oder schwer beschädigt. Im April 1941 war das Kampfgeschwader beim Balkanfeldzug eingesetzt und flog zwischen dem 20. Mai und dem 1. Juni 1941 beim Unternehmen „Merkur“. Anschließend wurde das Geschwader aufgefrischt. Zwischen dem 19. Februar und dem 18. Mai 1942 flog das Geschwader Einsätze in den Kessel von Demjansk. Zwischen dem 23. November 1942 und dem 2. Februar 1943 war das Geschwader zur Versorgung der in Stalingrad eingekesselten deutschen Truppen eingesetzt. Ende 1943 folg das Geschwader Einsätze zur Versorgung der Krim und im Frühjahr 1944 zur Versorgung der 1. Panzerarmee im Kessel von Kamenez-Podolsk. Das Geschwader wurde im Mai 1943 zum Transportgeschwader 1 umbenannt.
- 1.4.1943 bis 1.1.1944 Flugzeugführer-Ausbildung an der Flugzeugführerschule (C) 5 und FFS (B) 5 in Neubrandenburg
- 1.1.1944 bis 1.4.1944 Blindflugausbildung an der Flugzeugführerschule B 38 in Seerappen (Ostpreußen) auf folgende Flugzeuge: Dornier Do 17, Do 217, Junkers Ju 52, Ju 88.
- 1.4.1944 bis 8.5.1945 Flugzeugführer bei der 6. Staffel der II. Gruppe (unter Major Gerhard Weyert)/Schlachtgeschwader 4
- Zu Beginn des Jahres 1945 war das Schlachtgeschwader 4 mit Stab und allen drei Gruppen an der Deutschen Westfront eingesetzt. Nach dem Scheitern der Ardennen-Offensive wurde das Geschwader wieder an die Ostfront verlegt. Dort unterstütze das Geschwader die Abwehrkämpfe im Südabschnitt der Ostfront bei der Luftflotte 4 in Ungarn und Oberschlesien.
- 24.5.1945 Entlassung aus Gefangenschaft
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- (Fahnenjunker-)Unteroffizier am 1. Oktober 1938
- (Fahnenjunker-)Feldwebel am 1. Mai 1940
- Leutnant der Reserve am 1. September 1940
- Oberleutnant der Reserve am 1. März 1943
- Hauptmann der Reserve (Bundeswehr) am 3. Januar 1961
- Major der Reserve (Bundeswehr) am 13. November 1961
- Beobachterabzeichen (Wehrmacht), 1938
- Luftwaffen-Beobachterschein Land vom 12. Juni 1940 unterschrieben vom Kommondore des Kampfgeschwaders z. b. V 1 Oberstleutnant Friedrich-Wilhelm Morzik
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 12. Mai 1940
- 1. Klasse am 21. Juli 1941
- Beobachterabzeichen (Bulgarien) am 1. Juni 1941
- Frontflugspange für Transport- und Luftlandeflieger in Silber und Gold
- Silber am 6. Februar 1942
- Gold am 19. März 1942
- Ehrenpokal für besondere Leistung im Luftkrieg am 1. September 1942 (Urkunde vom Chef des Luftwaffenpersonalamtes General der Flieger Gustav Kastner-Kirdorf unterschrieben)
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 17. Oktober 1942
- Ärmelband „Kreta“ am 18. November 1942 (Urkunde unterschrieben vom Kommandierenden General der Flieger Kurt Student)
- Krimschild am 20. März 1943 (Urkunde durch Generalfeldmarschall von Manstein)
- Medaille zur Erinnerung an den Kreuzzug gegen den Kommunismus am 4. Juni 1943
- Luftwaffen-Flugzeugführerschein am 28. Oktober 1943 (unterschreiben vom Kommandeur der Flugzeugführerschule 5 Oberst Georg Gerick)
- Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen am 3. Dezember 1943 (Urkunde unterschrieben vom Chef des Luftwaffenpersonalamtes Generaloberst Bruno Loerzer)
- Frontflugspange für Schlachtflieger in Gold
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange mit Einsatzzahl „200“ am 22. Februar 1945
- Deutsches Kreuz in Gold, vorgeschlagen am 1. Mai 1945, kriegsbedingt kam es jedoch nicht mehr zur Verleihung