Kastner-Kirdorf, Gustav

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Generalmajor Gustav Kastner-Kirdorf.jpg

Gustav Kastner-Kirdorf (Lebensrune.png 2. Februar 1881 in Trumpfsee-Warnitz; Todesrune.png Freitod 4. Mai 1945 in Berchtesgaden, Alpenfestung) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

General der Flieger Gustav Kastner-Kirdorf, Ansichtskarte.jpg
Reichsmarschall Göring vor seinem rollenden Hauptquartier, dem Sonderzug „Asien“, bei Rostken in Ostpreußen während der Ritterkreuzverleihungszeremonie für Stabsfeldwebel Rudolf Nacke; im Hintergrund: Dr. Erich Gritzbach, Görings Stabschef im Preußischen Staatsministerium (links), und Generald er Flieger Gustav Kastner-Kirdorf, Chef des Personalamtes im Reichsluftfahrtministerium, 23. Juli 1941

Nach Abitur und Studium in Berlin (1899 wurde er Mitglied der 1877 gegründeten und pflichtschlagenden Burschenschaft Hevellia) entschied sich Kastner für eine Militärlaufbahn:

„Gustav Kastner-Kirdorf trat am 5. Februar 1904 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment ‚von Lützow‘ (1. Rheinisches) Nr. 25 ein. In diesem Regiment wurde er am 19. Februar 1904 zum Fahnenjunker-Gefreiten, am 30. Mai 1904 zum Fahnenjunker-Unteroffizier, am 15. September 1904 zum Fähnrich, am 15. November 1904 zum Leutnant sowie am 19. November 1912 zum Oberleutnant befördert und als Batterie-Offizier eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1907 war er Adjutant des I. Bataillons und ab dem 1. Oktober 1912 Regiments-Adjutant. Am 23. März 1914 wurde er als Kompanieoffizier in das Infanterie-Regiment ‚Graf Barfuß‘ (4. Westfälisches) Nr. 17 versetzt. Ab dem 1. Juli 1914 absolvierte er eine Flugzeugführerausbildung an der Fliegerschule Habsheim. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er am 4. August 1914 Generalstabsoffizier und Führer des Flieger-Detachements des stellvertretenden XIV. Armeekorps. Ab dem 11. September 1914 war er als Flugzeugführer und Beobachter bei der Feldflieger-Abteilung 39 eingesetzt. Am 20. November 1914 kam er als Offizier z. b. V. zur Brieftauben-Abteilung O, wo er am 28. November 1914 zum Hauptmann befördert wurde. Ab dem 10. Februar 1915 führte er die Brieftauben-Abteilung O, bis er am 13. April 1915 Führer der Feldflieger-Abteilung 62 wurde. Am 2. August 1915 übernahm er das Kommando über das Kampfgeschwader 2. Am 3. August 1916 folgte seine Versetzung in den Stab des Kommandeurs der Flieger der 1. Armee. Ab dem 17. Dezember 1916 war er dann Abteilungschef beim Stab des Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte. Am 23. Januar 1919 wurde er dann zum Fliegerhorst-Kommandant Neuruppin ernannt und am 8. Juni 1919 aus dem Militärdienst verabschiedet. Am 20. Oktober 1919 wurde ihm der Charakter als Major verliehen. Zwischen dem 1. August 1927 und dem 30. September 1930 durchlief Gustav Kastner-Kirdorf die geheime Fliegerausbildung in Lipezk in der UdSSR [Anm.: als L-Angestellter der Reichswehr] . Nach seiner Rückkehr wurde er Leiter der Reklame-Abteilung des Deutschen Luftsport-Verbandes, einem getarnten Verband der verbotenen Luftwaffe. Am 1. April 1934 wurde er als E-Offizier in die Luftwaffe aufgenommen und als Oberstleutnant Leiter der Flugbereitschaft des Reichsluftfahrtministeriums. Gleichzeitig war er ab dem 1. Juli 1934 Fliegerhorst-Kommandant von Berlin-Staaken. Am 1. Oktober 1935 folgte seine Beförderung zum Oberst und am 1. Juni 1938 zum Generalmajor. Am 1. Juli 1938 wurde er Kommandeur der Fliegerschulen und der Fliegerersatz-Abteilungen 2 und 3. Am 1. Juni 1938 zum Generalmajor befördert, wurde Gustav Kastner-Kirdorf am 1. Oktober 1938 Höherer Flieger-Ausbildungs-Kommandeur III. Am 1. Januar 1939 wurde er zum Reichsluftfahrtministerium kommandiert und am 1. Februar 1939 Chef des Luftwaffen-Personalamtes.[1] In dieser Stellung wurde er am 1. Januar 1940 zum Generalleutnant und am 1. Juli 1941 zum General der Flieger befördert. Ab dem 23. Februar 1943 war er Offizier z. b. V. des RLM und Ob.d.L. und ab dem 15. April 1943 Chef des Amtes für Vollstreckungs- und Gnadensachen der Luftwaffe.“[2]

Familie

Nachdem Gustav Kastner seine Verlobte, die Witwe Adele Kirdorf, Tochter des einflußreichen Montanindustriellen Adolph Kirdorf, heiratete, nahm er auf Wunsch des Schwiegervaters den Doppelnamen Kastner-Kirdorf an. Adele Caroline (Lebensrune.png 10. Dezember 1885 in Aachen; Todesrune.png 7. Oktober 1965) war zuvor mit Eduard Honigmann (Lebensrune.png 2. März 1872 in Grevenberg bei Aachen), Sohn des Bergwerkbesitzers Friedrich Moritz Ehrenfried Arnold Honigmann verheiratet. Bergwerksdirektor Eduard fiel als Hauptmann der Reserve des 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiments in Allaines am 3. September 1916 bei der Schlacht an der Somme.

Tod

General der Flieger Gustav Kastner-Kirdorf soll sich am 4. Mai 1945 gegen Kriegsgefangenschaft entschieden haben und wählte, nach offizieller Geschichtsschreibung, den Freitod. Er ruht auf der Kriegsgräberstätte von Berchtesgaden; Endgarblage: Reihe 9, Grab 1. Während auf dem Grabstein „Gustav“ steht, führt ihn der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als „Bruno“.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Chefs des Luftwaffenpersonalamtes seit 1934: Oberst/Generalmajor Hans-Jürgen Stumpff (1934 1937), Oberst/Generalmajor Robert Ritter von Greim (1937 1939), Generalmajor Gustav Kastner-Kirdorf (1939 1943), Generaloberst Bruno Loerzer (1943 1944), danach personelle und disziplinarische Zuständigkeit beim Reichsluftfahrtministerium per se.
  2. Kastner-Kirdorf, Gustav, Lexikon der Wehrmacht