Mann, Klaus

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Klaus Mann (1906–1949)

Klaus Heinrich Thomas Mann (Lebensrune.png 18. November 1906 in München; Todesrune.png 21. Mai 1949 in Cannes, Frankreich) war ein halbjüdischer Schriftsteller. Er war der älteste Sohn Thomas Manns und betätigte sich im Dienst des Auslandes als Verräter an Deutschland.

Werdegang

Klaus Mann kam 1906 in München als ältester Sohn des Schriftstellers Thomas Mann und dessen jüdischer Frau Katja, geborene Pringsheim, zur Welt. In der Weimarer Zeit begann sein Wirken als Literat.[1]

Seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bereiste er, teilweise gemeinsam mit seiner Schwester Erika, zahlreiche Länder. 1933 verließ der er dann dauerhaft Deutschland und lebte zeitweise in Amsterdam, Zürich, Prag und Paris. 1934 nahm er an Stalins Moskauer Schriftstellerkongreß teil, ohne irgendeinen Protest gegen Gulagterror oder Genickschußmassaker zu erheben. 1935 unterschrieb Mann den Emigrantenaufruf gegen die Wiedervereinigung der Saar mit Deutschland und 1936 den Pariser Appell zur Bildung einer „Volksfront“ aus Sozialisten und Kommunisten. 1938 war er Berichterstatter im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Roten.[1]

Von 1942 bis 1945 diente er als einer der sogenannten Ritchie Boys in der US-Armee und schrieb Beiträge für das Propagandablatt „Stars and Stripes“. Als Besatzungsoffizier kam er nach 1945 nach Deutschland. Nach schweren Auseinandersetzungen mit schwulen Freunden und Rauschgiftorgien nahm er sich 1949 in Cannes das Leben.[1]

Sein bekanntestes Werk ist der Roman „Mephisto“, in dem er seinen zeitweiligen Schwager Gustaf Gründgens verächtlich zu machen suchte.[1] Der Dichter Gottfried Benn meinte 1937 nach der Lektüre:

„Geistig alles sehr schwach, kritisch resultatlos –, 1926 das ganze. G. G. [Gustaf Gründgens] ist ja für niemanden von uns ein »Mephisto«, sondern nur ein ganz routinierter Schauspieler und sicher tadelloser Intendant; eine dämonische Person ist er ja keineswegs. Und eigentlich ist das Buch mehr eine bewundernde Ovation als eine Vernichtung, die es doch sein soll.“[2]

Homosexualität

1925 bekannte er sich öffentlich zu seiner Homosexualität, als er den Roman „Der fromme Tanz“ veröffentlichte, der als einer der ersten sogenannten Schwulenromane in der deutschen Literatur gilt. Sein Vater veröffentlichte im selben Jahr den Essay „Über die Ehe“, der die Homosexualität als Widersinn und Fluch bezeichnete. Thomas Mann bezog sich hierbei angeblich auf seine eigenen homosexuellen Neigungen. Die homosexuellen Bekanntschaften seiner Kinder tolerierte er, so war es unter anderem üblich, daß Klaus Mann schwule Männer ins Elternhaus mitbrachte. Gleich drei seiner Kinder – Erika, Klaus und Golo – waren homosexuell.[3]

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  2. Aus einem privaten Brief, zit. in: Heinrich Goertz: Gustaf Gründgens in Selbstzeugnissen und Dokumenten (1982), S. 149
  3. Focus