Jahn, Kurt

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Der 1,93 m große Kurt Jahn besuchte vom 1. Oktober 1910 bis 30. Juni 1911 die Kriegsschule in Metz im Reichsland Elsaß-Lothringen. Nach seinem Dienst als Bataillons-, Regiments- und schließlich Divisions-Adjutant bis 5. Februar 1917 wurde er unter Hermann von der Heyde in den Stab der 29. Division versetzt, wo er als Zweiter und dann Erster Ordonnanzoffizier diente, um dann im April 1918 Generalstabsoffizier im V. Armee-Korps und in der 42. Division zu werden. Nach dem Novemberputsch diente er vom 9. März bis 14. Juni 1919 in dem sich auflösenden Großen Generalstab. Vom 21. Juni bis 13. Oktober 1919 diente er im Stab der Baltischen Landeswehr.

Kurt Jahn (zuweilen auch Curt; Lebensrune.png 16. Februar 1892 in Schmalkalden; Todesrune.png 7. November 1966 in Coburg) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie und Kommandierender General des Korps „Lombardia“ im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

„Kurt Jahn trat am 8. März 1910 als Fahnenjunker in die kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 2. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 30. Im Herbst 1910 wurde er zur Kriegsschule kommandiert, wo er zum Fähnrich befördert wurde. Am 18. August 1911 wurde er zum Leutnant befördert. Das Patent wurde auf den 20. August 1909 datiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zog der recht große Offizier mit dem 2. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 30 an die Front. Dort wurde er am 18. August 1915 zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1916 wurde er zum Regimentsadjutant ernannt. Im gleichen Sommer wurde er dann zum Adjutant des Artilleriekommandeurs der 29. Infanterie-Division ernannt. Anfang 1917 wurde er zum Stab der 29. Infanterie-Division kommandiert. Ende 1917 wurde er zum Infanterie-Regiment Nr. 113 kommandiert. Im Frühjahr 1918 wurde er in den Generalstab vom V. Armeekorps versetzt. Im Sommer 1918 wurde er in den Generalstab der 42. Infanterie-Division versetzt. Dort wurde er am 18. August 1918 zum Hauptmann befördert. Im Krieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze und noch weitere Auszeichnungen verliehen. Anfang 1919 kam er zum 2. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 30 zurück. Im Mai 1920 wurde er als Hilfsoffizier beim Wehrkreiskommando I eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann ab Oktober 1920 als Hilfsoffizier beim Stab der 1. Division der Reichswehr eingesetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er als Batteriechef in das 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Im Sommer 1922 wurde Hauptmann Jahn zum Stab des Gruppenkommando 1 versetzt. Im Frühjahr 1923 wurde er dann in das Reichswehrministerium versetzt. Er wurde dort bei der Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) eingesetzt. Am 1. November 1925 wurde er in den Stab der 1. Kavallerie-Division versetzt. Am 1. April 1928 wurde er zur 2. Batterie des 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment unter Hauptmann Lindig versetzt. Am 1. Juli 1928 wurde er nach erfolgter Einarbeitung zum Chef der 2. Batterie des 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment ernannt. Am 1. November 1930 wurde er als solcher zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde auf den 1. Februar 1929 festgelegt. Am 1. Oktober 1931 wurde Major Jahn dann in den Stab der 5. Division der Reichswehr versetzt. Am 1. Mai 1933 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zum Kommandeur des Artillerie-Regiment Ulm ernannt. Am 1. Mai 1935 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung wurde er zum Kommandeur des Artillerie-Regiment 5 ernannt. Am 6. Oktober 1936 gab er sein Kommando ab und übernahm am gleichen Tag als Kommandeur das Artillerie-Regiment 35. Am 12. Oktober 1937 gab er sein Kommando ab und wurde zum Artillerie-Kommandeur 35 (Arko 35) ernannt. Am 1. März 1938 gab er sein Kommando ab und wurde zum Kommandeur der Artillerieschule in Jüterbog ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1939 zum Generalmajor befördert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges blieb er weiter bei der Artillerieschule. Am 5. Oktober 1940 gab er das Kommando ab und übernahm dafür als Kommandeur die neue 121. Infanterie-Division. Als solcher wurde er am 1. November 1940 zum Generalleutnant befördert. Am 6. Mai 1941 gab er das Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 25. Mai 1941 wurde er dann zum Kommandeur der 3. Infanterie-Division (motorisiert) ernannt. Diese Division führte er dann bei Beginn des Ostfeldzuges zum Angriff auf Nordrussland. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. April 1942 gab er das Kommando über die Division ab. Er wurde jetzt erneut in die Führerreserve versetzt. Am 15. Mai 1942 wurde er zum Kommandeur der Division (motorisiert) Nr. 233 ernannt. Nachträglich für seine Leistungen als Kommandeur der 3. Infanterie-Division (motorisiert) wurde er am 18. Juni 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Auch nach der Umbenennung der Division zur 233. Panzer-Grenadier-Division am 7. Juli 1942 blieb er weiter ihr Kommandeur. Am 1. März 1943 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 15. März 1943 wurde er zum Kommandeur der 709. Infanterie-Division in Frankreich ernannt. Am 1. Juli 1943 gab er das Kommando ab und wurde zum Höherer Artillerie-Kommandeur 308 (HArko 308) ernannt. Damit kam er jetzt wieder zur Ostfront, wo er bei der 2. Armee eingesetzt wurde. Am 1. März 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 14. April 1944 wurde er mit der Führung der 18. Panzer-Grenadier-Division beauftragt. Am 24. Mai 1944 gab er die Führung über die Division wieder ab und übernahm am 25. Mai 1944 für 10 Tage die Führung über die 12. Infanterie-Division. Mitte Juni 1944 wurde er zum Lehrgang für Kommandierende Generale nach Hirschberg kommandiert. Am 8. Juli 1944 wurde er mit der Führung der Armee-Abteilung von Zangen[1] beauftragt. Am 1. September 1944 wurde er mit der Führung des Deutsch-Italienischen Korps Lombardei beauftragt. Zu diesem gehörte neben deutschen Einheiten auch die 3. italienische Infanterie-Division ‚San Marco‘ und die 4. italienische Gebirgs-Division ‚Monte Rosa‘. Am 1. Oktober 1944 wurde er zum General der Artillerie befördert und damit zum Kommandierenden General des Korps Lombardia ernannt.“[2]

Kriegsgefangenschaft

Am 1. Mai 1945 geriet er westlich von Mailand in alliierte Kriegsgefangenschaft. Die Briten verlegten in das Generalslager 1 (Camp 1), am 9. Januar 1946 wurde er in das Lager „Island Farm Special Camp 11“ (XI) verlegt, um dann am 5. Oktober 1947 über das Lager 43 (Camp 43) in das Camp 2 W.C. Holding Centre FISHBECK verlegt zu werden, wo er am nächsten Tag, dem 6. Oktober 1947, offiziell aus der Gefangenschaft entlassen wurde, allerdings internierten ihn die Briten weitere neun Monate. Aus der Internierung wurde er dann endgültig am 25. Mai 1948 entlassen und konnte zu seiner Ehefrau Karola zurückkehren, die inzwischen in Grasleben, Niedersachsen wohnte.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Aufgestellt am 17. März 1944 bei der Heeresgruppe C aus dem Generalkommando des LXXXVII. Armeekorps in Oberitalien. Am 31. Juli 1944 wurde die Armeeabteilung zur deutsch-italienischen Armee Ligurien erweitert, das Generalkommando des LXXXVII. Armeekorps wurde zur Aufstellung des deutsch-italienischen Korps Lombardia verwandt.
  2. Jahn, Curt, Lexikon der Wehrmacht