Lauter Lügen
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Lauter Lügen |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Laufzeit: | 87 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Terra-Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Terra-Filmkunst GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Heinz Rühmann |
Regieassistenz: | Kurt Hoffmann |
Drehbuch: | Bernd Hofmann, Erich Ebermayer (ungenannt) |
Vorlage: | Hans Schweikart (Bühnenstück) |
Produktionsleitung: | Hans Conradi |
Ton: | Bruno Suckau |
Kamera: | Michael Jary |
Kameraassistenz: | Ulrich Heiligenstedt, Walter Chmillon |
Optische Spezialeffekte: | Erich Tannigel |
Standfotos: | Erich Tannigel |
Bauten: | Willi A. Herrmann |
Aufnahmeleitung: | Fritz Schwarz, Georg Kroschel |
Herstellungsleitung: | Hans Conradi |
Schnitt: | Gottlieb Madl |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Albert Matterstock | Andreas von Doerr, Rennfahrer |
Hertha Feiler | Garda, seine Frau, Pressefotografin |
Fita Benkhoff | Elisabeth Lindpeitner, ihre Freundin |
Hilde Weissner | Joan Bennet, Andreas' Freundin |
Johannes Riemann | Dr. Andreas Algys, Chirurg |
Just Scheu | Dr. Spitzkötter, Redakteur |
Eberhard Leithoff | Theobald, Maler |
Rolf von Nauckhoff | Paul, Rechtsanwalt |
Ursula Ulrich | Bettina |
Paul Bildt | Dr. Nägeli, Sanatoriumsarzt in Cortina |
Charlotte Witthauer | Fräulein Müller |
Lucie Lumera | Lina, Haushälterin bei Doerr |
Wolfgang Staudte | Barmixer |
Wera Schultz | Dienstmädchen von Elisabeth |
Georg A. Profé | Tänzer |
Lauter Lügen ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1938. Der Film wurde vom 17. Oktober bis November 1938 im Oberen Inntal, in der Umgebung von Potsdam, Innsbruck und Hamburg (Hagenbecks Tierpark) gedreht. Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1938 in Hamburg in der Schauburg am Hauptbahnhof statt.
Auszeichnungen
- Prädikate
- künstlerisch wertvoll
Handlung
Andreas von Doerr ist ein berühmter Rennfahrer, ein großer, netter, lieber, dummer Junge. Er ist glücklich verheiratet, ohne dieses Glück richtig beurteilen und die Konsequenzen daraus ziehen zu können. Der Begriff „eheliche Treue“ ist ihm vorläufig nicht ganz klar. Garda, seine Frau, arbeitet als Pressefotografin, als ihr Mann bei einem Rennen verunglückt und acht Monate in einem Sanatorium in Cortina auf seine Genesung warten muß.
Sie erkennt jedoch bald, daß er erneut in Behandlung genommen werden muß, und sie kuriert ihn – nach einer verblüffenden Methode. Elisabeth ist Gardas beste Freundin. Jede Frau hat eine beste Freundin. Doch Elisabeth ist wirklich ein guter Kamerad Gardas. Sie hat nämlich keine Gelegenheit, Garda den Mann abspenstig zu machen, das besorgt Joan Bennet, eine etwas extravagante, aber sonst sehr sympathische Frau, die genau weiß, was sie will. Andreas von Doerr und Joan haben sich ineinander verliebt, in Cortina, während der acht Monate. Und nun muß Andreas heim ... Dr. Algys ist ein tüchtiger Chirurg. Er ist kein Psychologe, er muß einen Menschen aufschneiden, wenn er in sein Innerstes hineingucken will. Kein Wunder deshalb, daß er sich freut, als er vernimmt, Joan käme nach Berlin. Beinahe hätte er schon aufgehört, auf Joan, die er seit Jahren verehrt, zu warten. Nun kommt sie also ... seinetwegen ...
Dr. Spitzkötter ist der Hauptschriftleiter einer großen illustrierten Zeitung. Bei ihm setzt Garda ihre Serien von Pressefotos ab. Er ist sozusagen ihr Brötchengeber. Zum Dank dafür kommt er in den Verdacht, mit Garda intim bekannt zu sein. Auch Theobald, ein Gebrauchsgraphiker, wird von dem heimgekehrten Rennfahrer schief angesehen, aus demselben Grunde. Dasselbe passiert einem Rechtsanwalt, von dem wir wenig mehr erfahren, als daß er Paul heißt und eine etwas „pummelige“ Figur hat, weshalb ihn Elisabeth, die aus Anlaß der Heimkehr von Doerrs ein kleines Fest gibt, mit Bettina zusammenbringt. Bettina ist die schönste von allen Frauen auf diesem Fest, aber auch die dümmste. Es ist eine Freude, sie anzusehen, aber wenn sie den Mund auftut, vereinsamt sie sehr plötzlich. Damit wären alle Hauptpersonen genannt. Es kommen hinzu: ein Barmixer, ein Sanatoriumsarzt, eine Aufwartefrau, zwei Damen, die sich die Hälse nach Andreas so heftig verdrehen, daß sie schnell wieder abtreten müssen, zwei Portiers, die das Schicksal ihrer Kollegen in aller Welt teilen, nämlich, nichts verhindern zu können, was geschehen muß, ein Dienstmädchen und eine Krankenschwester, ferner Leute, die auf dem von Elisabeth gegebenen Fest tanzen, und andere, die in Neapel an Bord des Schiffes gehen, auf dem sich das happy end ereignen könnte, wenn das Drehbuch nicht einen anderen und netteren Schluß vorsähe. Kann es einen netteren Schluß geben, als ein happy end? Der Film zeigt es uns.
Halt, beinahe wäre ein Hauptdarsteller vergessen worden: ein Papagei, der ein feines Gefühl für den Augenblick hat, wo er das einzige sagt, was er sagen kann: „Lauter Lügen“. Er fehlt in den Schlußszenen, weshalb wir annehmen dürfen, daß die Lügen zu Ende sind und daß die Wahrheit siegt. Die Wahrheit aber ist die Liebe. Womit wir jedoch nicht zu viel verraten haben wollen. Jedem, der mehr wissen will, sagen wir nur: Fragen Sie Heinz Rühmann. Er führt die Regie. Es geschieht nichts, was er nicht erlaubt. Und so geschieht es zum Beispiel nicht, daß Sie den „Inhalt“ des Films überreicht bekommen wie eine Karte mit der Speisenfolge auf einem Schiff. Erster Klasse natürlich. Sie sollen überrascht werden, angenehm überrascht. In diesem Sinne: Lauter Lügen! Wohl bekomm’s!