Lettische Legion
Die Lettische Legion waren seit dem 10. Februar 1943 ausländische Freiwillige der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Elf (ggf. 12) lettische Freiwillige erhielten das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, sechzehn das Deutsche Kreuz in Gold und neun Letten wurden mit der Ehrenblattspange ausgezeichnet. 3.000 erhielten das Eiserne Kreuz. Letten dienten auch als Hilfswillige der Wehrmacht, über 1.000 junge Lettinnen waren Luftwaffenhelferinnen.
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Erläuterung
Rund 140.000 Letten hatten, als Lettland im Zweiten Weltkrieg vom Joch der Roten Armee befreit wurde, auf Seiten Deutschlands gefochten. Die Legion hatte als Gliederung der Waffen-SS im Frühjahr 1944 mit zwei Divisionen am Fluß Welikaja (Mudava) gegen die Rote Armee gekämpft. Zwischen 30.000 und 50.000 fielen. Anschließend wurde Lettland von der Sowjetunion annektiert und hinter dem Eisernen Vorhang bis Ende des 20. Jahrhunderts unterdrückt und drangsaliert; nach sowjetischer Lesart war dies eine „Befreiung“.
Dienstgrade
Waffen-SS-Dienstgrade wurden nur von Einheiten benützt, die direkt dem SS-Führungshauptamt unterstanden. Wehrmacht-Dienstgrade wurden von allen anderen lettischen Einheiten benutzt. Bis März 1944 war das Präfix für Dienstgrade „Legion“, danach „Waffen“. Diese Präfixe wurden in allen dienstlichen Korrespondenzen und Dokumenten verwendet. Deutsche Offiziere und Mannschaften, die in den lettischen Einheiten eingegliedert wurden, haben ihre SS-Dienstgrade bzw. Wehrmacht-Dienstgrade behalten.
Truppenfahne
Lettische Einheiten führten eine Truppenfahne mit sich, die im Wesentlichen aus der lettischen Nationalflagge bestand, die mit zwei dunkelkarminroten und einem in der Mitte befindlichen weißen Streifen belegt war. Die Fahne war an einer Fahnenstange befestigt, die in einer einfachen, eventuell goldfarbenen Speerspitze endete.
Divisionen
- 15. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 1)
- aus der mit Freiwilligen aufgefüllten Lettischen Legion
- 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lettische Nr. 2)
- aus der lettischen SS-Freiwilligen Legion, die wiederum aus Polizei-, Selbstschutz- und Ordnungsdienst-Bataillone bestand, die schon seit Sommer 1941 in deutschen Diensten standen.
Gedenktag
Seit 1991 ist Lettland erneut unabhängig. Der 16. März war von 1998 bis 2000 in Lettland nationaler Gedenktag. Trotz der offiziellen Streichung ist er jedoch für viele ehemalige Legionäre und ihre Angehörigen noch immer ein informeller Feiertag, an dem sie zum Freiheitsdenkmal in der lettischen Hauptstadt Riga ziehen.
Rußlands Regierung sowie die russische Minderheit in Lettland werten die Parade als Affront und werfen den Veteranen vor, das nationalsozialistische Deutschland zu glorifizieren, an dessen Seite sie gekämpft hatten. Die Veteranen machen dagegen geltend, sie seien keine Nationalsozialisten, sondern hätten für Lettlands Freiheit gekämpft.