Mädchen im Vorzimmer

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Mädchen im Vorzimmer
Mädchen im Vorzimmer.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Mädchen im Vorzimmer
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Stab
Regie: Gerhard Lamprecht
Drehbuch: Walther von Hollander
Vorlage: Edmund Sabott (unter Verwendung eines Motives)
Produktion: UFA
Musik: Kurt Schröder
Kamera: Karl Hasselmann
Schnitt: Alexandra Anatra
Besetzung
Darsteller Rollen
Magda Schneider Beate Willmerding (das Mädchen)
Heinz Engelmann Paul Fabri
Richard Häußler Dr. Groner
Carsta Löck Sekretärin Millie Mailat
Karl Hannemann Hauptschriftleiter Grenzke
Hans Leibelt Verlagsinhaber Karl Hartmann
Edith Oss Helga
Rudolf Platte Fritz Gödicke
Paul Bildt Prof. Groner
Willi Rose Karl Mailat
Ilse Petri Sekretärin Susi Schütz
Elisabeth Lennartz Hauptschriftleiterin Anni Rothe
Erich Fiedler Hauptschriftleiter Weinreich
Rose Feldtkirch Lore Hartmann
Annemarie Korff Fotografin Frl. Fein
Gerhard Dammann Botenmeister Stallmann
Paul Bildt Prof. Groner
Willi Rose Karl Mailat
Ilse Petri Sekretärin Susi Schütz
Elisabeth Lennartz Hauptschriftleiterin Anni Rothe
Erich Fiedler Hauptschriftleiter Weinreich
Rose Feldtkirch Lore Hartmann
Annemarie Korff Fotografin Frl. Fein
Gerhard Dammann Botenmeister Stallmann
Arthur Schröder Rechtsanwalt Clever
Ernst Karchow Hauptschriftleiter Dr. Ziervogel
Franz Stein Hauptschriftleiter Grimm
Elisabeth Lennartz Hauptschriftleiter Trall
Leonore Ehn Mutter Willmerding
Erwin Biegel
Robert Forsch
Karl Heidmann
Trude Lehmann
Charly Berger
Günther Brackmann
Richard Ludwig
Manfred Meurer
Alfred Karen
Edgar Nollet
Tommy Thomas
Klaus Pohl
Claire Reigbert
Richard Ludwig
Oscar Sabo
Walter Steinweg
Eva Tinschmann
Toni Tetzlaff
Werner Stock
Ewald Wenck
Willy Witte
Martha Ziegler

Mädchen im Vorzimmer ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1940. Der Film wurde von Februar bis März 1940 gedreht. Die Uraufführung fand am 31. Mai 1940 in Frankfurt am Main statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Liebe Tante Mutz!
Erst vor ein paar Tagen, als Du mit Mutti und mir ins Kino gehen wolltest, hast Du ein bißchen gegrollt, weil ich „schon wieder mal keine Zeit“ hatte. Du und Mutti, ihr habt immer gemeint, ich würde mich nochmal für „meinen“ Betrieb aufopfern ... Und deshalb wirst Du nun ganz bestimmt große Augen machen, nämlich: Ich gehe weg von Hartmann! Ja, ich habe Schluß gemacht, obgleich es mir freilich, ganz ehrlich gesagt, nicht leicht gefallen ist. Paul meint auch, es gäbe doch schließlich nur diese einzige Lösung – aber entschuldige, Du kennst ja Paul noch gar nicht! Also da will ich mal hübsch der Reihe nach erzählen:

Herr Hartmann wollte sich endlich einmal etwas entlasten und suchte einen Verlagsleiter. Außerdem lagen gewisse augenblickliche finanzielle Schwierigkeiten vor, das Geschäft mußte einen Kredit aufnehmen. Auf unsere Anzeige meldete sich nun ein Herr, der als Fachmann auf Hartmann den günstigsten Eindruck machte und der ferner über seinen Onkel einen Kredit in der gedachten Höhe beschaffen wollte – für’s Geschäft also ein wahrer Glückstreffer. Aber ... dieser Herr, mit dem auch ich beruflich in nähere Berührung kommen mußte – war Groner. Derselbe Dr. Groner, der mir früher einmal den Kopf verdreht und im übrigen ziemlich häßlich an mir gehandelt hatte.

Was sollte ich tun? Vor ihm ausreißen ... fahnenflüchtig werden? Den Betrieb, Hartmann, die Arbeitskameraden und alles, alles was man doch in Laufe der Jahre liebgewonnen hatte, einfach im Stich lassen? Nein. Nun, Groner hatte eine sachliche „kameradschaftliche“ Aussprache mit mir, alles Frühere mußte vergessen und ausgelöscht sein, und wir gingen uns, so gut es ging, aus dem Wege. Zumindest ich ihm. Nun hatte ich inzwischen Paul kennengelernt – einen Prachtjungen, den tüchtigsten Ingenieur von der Autobahn. Zuerst dachte ich nur an eine kleine Episode, aber Paul hatte eine Ausdauer, er rief mich an, er holte mich ab, er mußte „unbedingt“ mit mir eine Tasse Kaffee trinken gehen. Ja, so kam das alles, und nach und nach gewann ich ihn richtig lieb.

Nach Groners Eintritt in die Firma stellte sich heraus, daß Groners Onkel gar nicht so sehr versessen darauf war, sein Geld in unser Geschäft zu stecken. Er war halt ein mißtrauischer alter Herr, der keine Ahnung von unserem doch schließlich im Grunde gesunden Verlagsunternehmen hatte. Da faßte ich die kühne Idee, zu ihm zu gehen und ihm einmal das klar und übersichtlich auseinanderzusetzen. Freilich, ein bißchen Herzklopfen hatte ich schon dabei. Doch Professor Groner, besagter „Onkel“, taute richtig auf, als ich ihm die Verhältnisse offen schilderte und ihm zu erkennen gab, wieviel nicht nur für Herrn Hartmann selbst, sondern für den ganzen Betrieb und für jeden einzelnen im Verlag von seiner eventuellen Hilfe abhängen könnte. Und ich erreichte, daß er nun selbst eine entsprechende Aussprache mit Hartmann haben wollte! Zur gleichen Zeit gab’s aber auch eine private, persönliche Auseinandersetzung.

Paul mußte ausgerechnet an diesem Abend nach dem Verlag kommen, ich war nicht da, er stieß auf Dr. Groner, der nun seinerseits den Rivalen witterte ... also es gab einen herzhaften Krach. Als schließlich Paul seine Vermutung, ich müßte noch im Geschäft sein, als unrichtig erkannte, wollte er das Haus verlassen, kam aber aus irgendeinem Grunde noch einmal zurück und fand mich, die ich soeben ahnungslos und nach dem Besuch bei Professor Groner ganz glückerfüllt in den Verlag gestürmt war, im Zimmer Dr. Groners. Paul sah nun schwarz, noch schwärzer, meinte, ich hätte mich von Groner verleugnen lassen, und hielt mich für „überführt“.

Also Schluß und aus. Mir war es nicht zum Lachen, ich biß die Zähne zusammen. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Weinreich, einer unserer Hauptschriftleiter, ein komplettes Ekel, hatte sich in den Kopf gesetzt, daß Dr. Groner und ich schuld seien an seiner, Weinreichs, geschäftlichen Kaltstellung ... er hatte nämlich von Groners früheren Beziehungen zu mir gehört. Er machte Hartmann in boshafter Weise Andeutungen darüber, und natürlich wollte nun Herr Hartmann reinen Wein eingeschenkt haben. Ich sagte, was zu sagen war, und – ging meines Weges. Ging heim und heulte wie ein Schloßhund. Und so fand mich – Paul, der wohl indessen eingesehen hatte, daß sein Temperament mit ihm durchgegangen war, daß er mir bitter unrecht getan hatte. Ach, tat das gut, dem lieben Kerl alles, was ich auf dem Herzen hatte, endlich sagen zu können ...

Also, was soll ich noch berichten – eine kleine Stunde darauf geht die Tür und neben Mutti, die gerade vom Einkauf zurückkam, erscheint – Hartmann. Auch er hatte verschiedenes eingesehen, vor allem Weinreichs alberne Anschuldigung durchschaut, und ich ... ja, also ich sollte nun wieder zurückkommen in den Verlag. Leider kam der gute Hartmann zu spät. Ich hatte inzwischen ein neues Engagement abgeschlossen lebenslänglich.

Mit einem weinenden, einem lachenden Auge gratulierten uns Hartmann und Mutti, beide waren erheblich erstaunt ... aber schließlich muß doch auch mal die tüchtigste Sekretärin heiraten! Meinst Du nicht auch, Tantchen? Und nun nimm nach diesem langen Brief einen Kuß und herzliche Grüße entgegen
von Deiner glücklichen
Beate.