Männer müssen so sein

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FILM

Männer müsssen so sein.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Männer müssen so sein
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 100 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Terra-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Terra-Filmkunst GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Arthur Maria Rabenalt
Regieassistenz: Wolfgang Wehrum
Drehbuch: Hans-Joachim Beyer
Vorlage: Heinrich Seiler (Roman)
Produktionsleitung: Walter Tost
Musik: Michael Jary
Ton: Robert Fehrmann
Kamera: Ewald Daub
Standfotos: Erich Tannigel
Bauten: Willi A. Herrmann
Aufnahmeleitung: Günther Regenberg,
Willy Herrmann
Herstellungsleitung: Walter Tost
Schnitt: Helmuth Schönnenbeck
Besetzung
Darsteller Rolle
Hertha Feiler Beatrice Rasmussen
Hans Söhnker Ruda
Hans Olden Kunstschütze Cameron
Paul Hörbiger Clown Dody
Arthur Fritz Eugens Dodys Sohn Willi
Karl Habacher Manfred Humphrey, Diener bei Cameron
Elma Czell Trapezkünstlerin Daisy
Josef Keim Direktor Kren
Victor Janson Geschäftsführer Gerlach
Käte Jöken-König Elsie Meyer, Friedas Zimmervermieterin
Paul Luka Raubtierwärter
Han Fongkeng Tierwärter Shing
James Bachert Negerjunge Jumbo
Karl-Heinz Peters Dr. Kramer, Zirkusarzt
Charlott Daudert Frieda
Erich Ziegel Vater Rasmussen
Hans Stiebner Der spanische Zirkusartist mit der Clownnummer
Günther Lüders Franz
Mia Elmenhorst Programmverkäuferin
Margarethe Schön Frau Petersen
Edith von Donath Ballettgirl
Hansi Wendler Ballettgirl
Fritz Böttger Ballettmeister Pinelli
Kurt Bierbaum Zirkusangestellter
Karl Harbacher Humphrey
Jac Diehl Zirkusangestellter
Hilla Hofer Ursula
Max Harry Ernst Zirkusangestellter
Ilse Petri Direktionssekretärin
Ferdinand Robert Logengast
Georg Tressler Student
Alfred Karen Zuschauer bei Camerons letztem Auftritt
Gustav Püttjer
Egon Stief Zuschauer bei Camerons letztem Auftritt
Fredy Walden Zuschauer bei Camerons letztem Auftritt
Christiane von Trümbach
Günther Ballier Kriminalkommissar
Albert Venohr Kriminalkommissar
Walter Bechmann Ein Freund Karl Rasmussens
Klaus Pohl Karusselbesitzer

Männer müssen so sein ist ein deutscher Spielfilm von 1939. Der Film wurde von Dezember bis Februar 1939 gedreht. Die Uraufführung fand am 4. April 1939 in Berlin (Tauentzien-Palast) statt.

Auszeichnung

Prädikat
  • künstlerisch wertvoll

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Beatrice Rasmussen läuft ihrem Vater davon, als er ihr verbieten will, die Ballettschule Enrico Pinelli zu besuchen. Ihre Mutter war Kunstreiterin und ist mit Rasmussen durchgebrannt, was ja die Abneigung des Alten gegen die Welt des Zirkus und des Varietès hinlänglich begründet. Vor dem Antritt der Tournee des Balletts begegnet Beatrice dem Dompteur Ruda, einem Artisten von Weltruf, und Ruda hält Beatrice für eines von den vielen „kleinen Mädchen“, die ihm schmachtende Augen machen. Er weiß, „wie man Frauen nehmen muß“, und als Beatrice ihm sagt, daß er eigentlich unverschämt sei, antwortet er nur: „Männer müssen so sein!“ –

Als Beatrice am nächsten Tag Ruda treffen will, ist der Zirkus fort. Für Ruda war das Erlebnis der Sommernacht nur eine Episode. Aber für Beatrice war es mehr. Sie liebt Ruda. Wird sie ihn wiedersehen? Die kleinen Städte, die Bühnenlokale „mit Nachtleben“ bekommt sie schnell satt, sie verläßt die Ballettruppe und geht als Girl zum Zirkus. – Dort entdeckt sie Gerlach, der Regisseur des Zirkus. Er macht „eine große Nummer“ aus ihr: „La belle Beatrice“ tanzt im Tigerkäfig! Es wird ein Welterfolg. Aber Cameron, der Welt bester Kunstschütze, ein unheimlicher Mann, von dem man sagt, er habe dunkler Geschichten wegen die Offizierslaufbahn und den Aufenthalt in Niederländisch-Indien aufgeben müssen, läßt die Hoffnung nicht sinken, Beatrice zu gewinnen. Sie weist seine Annäherungen ab. Cameron geht zu Drohungen über: „Geben Sie die Tigernummer auf! Ich habe Angst um Sie!“ Und er behält recht. Die Tiger werden von Tag zu Tag unruhiger.

Beatrice wird während der Vorstellung angesprungen, und Cameron kann sich ihren Retter nennen: Er schießt die wütende Bestie nieder. Damit ist die Tigernummer erledigt, Beatrice soll wieder als Girl ins Ballett zurück. Jetzt ist sie bereit, Camerons Angebot anzunehmen. Sie wird seine Assistentin. Der Vertrag lautet auf zehn Jahre. Täglich schwebt sie jetzt als lebende Zielscheibe in der Varitèkuppel, und Cameron zeigt, daß er seinen Ruf als Kunstschütze rechtfertigt. –

Er verliert auch dann seine kaltblütige Ruhe nicht, als er – im Varietè Tivoli – mit dem Clown Dody zusammenkommt und in ihm Olschewsky, einen Rivalen von einst, erkennt! Seit San Franzisko haben sich die beiden nicht gesehen, Olschewsky stürzte aus der Kuppel, lag im Krankenhaus, und seine Frau verließ ihn – mit ihrem Sohn Willy – und ging zu Cameron. Die Ehe wurde geschieden, aber Frau Cameron lebte nicht lange ... Das Gericht mußte Cameron wegen Mangel an Beweisen freisprechen, die Welt sprach ihn schudig. Cameron behauptete, die Frau habe sich in einem Anfall von Schwäche in die Geschoßbahn fallenlassen. –

Unerwartet findet Dody einen Verbündeten: Ruda ist engagiert, er sieht sich plötzlich Beatrices alte Zuneigung erwacht, und nun flackert die Feindschaft gegen Cameron auf. Ruda übernimmt die Tiger und erwischt einen Helfer Camerons beim heimlichen Füttern der Bestien mit Fleisch, dem ein Kokainpräparat beigemischt ist. Es gibt keine lange Auseinandersetzung zwischen Ruda und Cameron. Der Dompteur schlägt den Kunstschützen nieder. – Dody sorgt dafür, daß sich die Kriminalpolizei für Cameron interessiert. Und jetzt naht die Entscheidung. Ruda hat die Tiger wieder so in seiner Gewalt, daß er sie Beatrice übergeben kann: „Führ’ deine Tiger vor!“ – Läßt sich Cameron von Beatrice trennen? Ein Schuß gibt die Antwort ...


Wissenswertes

Im November 1938 wurde hinter der großen Halle in Babelsberg eine behelfsmäßige Baracke errichtet, neben der zwei Zirkuswohnwagen Platz nahmen. „Togare“ stand an den Wagen, und in der Baracke brüllten dumpf die neun Tiger, ohne die der berühmte Togare nicht denkbar gewesen wäre. Seit ca. 1928 arbeitete der international bekannte Dompteur mit den gefährlichen Tieren, und er wußte mit ihnen umzugehen. Abgesehen von ein paar Schrammen, wie er es nannte, hatte er wenig abbekommen, und das ermutigte ihn wohl, immer neue und gewagtere „Nummern“ auszuprobieren. Zu dieser Zeit war sein neuestes Schaustück der Sprung eines Tigers durch einen Reifen und wieder zurück, ohne daß Togare sich dabei umdrehte. Tiger sind oft launisch, und es gehört zu den ersten Spielregeln, im Umgang mit ihnen zumindest jede Bewegung zu verfolgen. Togare baute auf seine Kenntnis der Tierpsyche und sein Glück. Daher wurde dieser Artist für den Terrafilm „Männer müssen so sein“ verpflichtet, und zwar für die Aufnahmen, in denen Hertha Feiler als „La bella Beatrice“ und Hans Söhnker als Dompteur „Ruda“ im Tigerkäfig arbeiten mußten.

Noch bevor mit den Bauten im Atelier begonnen wurde, war Togare mit seinen Tigern zur Stelle, damit sich die Tiere an die Darsteller und die Darsteller an die Tiere gewöhnen konnten. Täglich arbeitete Togare mit den Tigern, auch im Licht der Scheinwerfer, und nur so hatte er sie „in der Hand“. Sie gehörchten ihm fast aufs Wort. Seine dunkle Stimme war ihnen bekannt, und sie wußten, daß dieser Mann ihnen gegenüberstand, allein, ohne jede Hilfe, ohne Schußwaffe, und daß er sie allein durch die Macht seines Willens zwang, wie ihre Verwandten, die Hauskatzen, vor ihm fauchend und kriechend zurückzugehen, soweit er es mochte.

Togare blieb, bis die letzte Aufnahme für den Film gedreht war. Für Hertha Feiler war es keine leichte Aufgabe, im engen Tigerkäfig, umgeben von den Prachtexemplaren sibirischer und bengalischer Tiger, zu tanzen. Manchmal mag sie den Verfasser des Romans „Männer müssen so sein“ (Heinrich Seiler) und den Autor des Drehbuchs (Hans-Joachim Beyer) leise verwünscht haben. Solche Szenen sind leicht hingeschrieben und verteufelt schwer zu spielen.[1]

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 6, 10. Februar 1939