Drewes, Martin

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Martin Drewes als Soldat der Luftwaffe der Wehrmacht

Martin Drewes (Lebensrune.png 20. Oktober 1918 in Lobmachtersen; Todesrune.png 13. Oktober 2013 in Blumenau, Brasilien) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major, Flugzeugführer, Flieger-As und Eichenlaubträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg sowie Luftfahrtbuchautor und Offizier der Bundeswehr. Nachtjäger Drewes konnte bei 252 Feindflügen 52 bestätigte Luftsiege erringen, wurde selbst dreimal abgeschossen und galt zuweilen als „Totgeglaubter“.

Leben

Martin Drewes als Flugzeugführer der Luftwaffe in Uniform mit Auszeichnungen
Martin Drewes (links) und Achim Wunderlich beim OdR-Treffen im Oktober 2010

Martin Drewes wurde am 20. Oktober 1918 in Lobmachtersen, heute ein Stadtteil von Salzgitter, als Sohn der Familie eines Apothekers geboren. Nach dem Abitur in Wolfenbüttel wurde er zunächst Offiziersanwärter und Fahnenjunker im Panzerregiment 6, wechselte nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1939 jedoch die Truppengattung und ging zur Luftwaffe.

Zweiter Weltkrieg

Auf dem Fliegerhorst in Schleißheim, auf dessen Gelände heute ein Technikmuseum steht, kam Drewes im Oktober 1940 in die dortige Jagdfliegerschule. Für ihn war es eine Erleichterung. Jetzt wurde ihm klar, daß er nach seiner bisherigen Ausbildung zum Flugzeugführer künftig als Jagdflieger, wohl aber nicht als Transport- oder Kampfflieger eingesetzt würde. Nach Abschluß der fliegerischen Ausbildung wurde er Schlachtflieger im Zerstörergeschwader 76 (ZG 76).

Als der irakische Ministerpräsident Raschid Ali al-Gailani das Deutsche Reich um Beistand gegen die Briten bat, wurde ein kleines Luftwaffenkontingent in den Irak gesandt, das Sonderkommando „Junck“. Martin Drewes flog in diesem Kommando einige Einsätze mit einer Messerschmitt Bf 110 in der 4. Staffel des Zerstörergeschwaders ZG 76. Die Einsätze endeten ohne bedeutende militärische Erfolge im Frühsommer 1941.

Nach der Rückverlegung nach Deutschland und weiteren Einsätzen im Zerstörergeschwader 76 schulte Martin Drewes – mittlerweile Oberleutnant – Ende 1941 auf die Nachtjagd um.

Bis zum Sommer 1943 flog er im Nachtjagdgeschwader 3, danach bis zum Kriegsende im Nachtjagdgeschwader 1. Während seiner Zeit beim Nachtjagdgeschwader 1 war sein Adjutant ein Oberleutnant mit Namen Walter Scheel, der drei Jahrzehnte später vierter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland wurde. Mit Walter Scheel verband Martin Drewes seit jenen Kriegstagen eine lebenslange Freundschaft.

Auf seinen 252 Feindflügen erzielte Drewes 52 Luftsiege, davon 43 gegen alliierte Terrorflieger bei Nacht, die meisten mit seiner Besatzung Oberfeldwebel Georg „Schorsch“ Petz und Oberfeldwebel Erich Handke.

Martin Drewes beendete den Krieg als Kommandeur der III. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 1 im Range eines Majors, ausgezeichnet mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Nachkriegszeit

Nach kurzer britischer Kriegsgefangenschaft entschloß sich Martin Drewes im Jahre 1949, inzwischen von seiner ersten Frau getrennt, nach Brasilien auszuwandern. Er sah – als ehemaliger höherer Offizier – keine Chance, ein von ihm geplantes Studium aufzunehmen.

Während der ersten Zeit in Brasilien betätigte er sich auch noch fliegerisch, bis ihm klar wurde, daß der Lebensunterhalt davon nicht zu bestreiten war. Dort engagierte ihn zunächst der Bundesstaat Goiás als Luftbildaufklärer zur Kartographierung seiner Provinz mit einer dafür eingesetzten Maschine vom deutschen Typ Focke-Wulf 56. Er war mit Prinz Albrecht von Bayern eng befreundet.

Nach dem Jahr 1961 bekleidete Drewes in der Luftwaffe der Bundeswehr zuletzt den Rang eines Oberstleutnants der Reserve. Erneut nach Brasilien zurückgekehrt, baute sich Martin Drewes eine Karriere als Kokosfett-Fabrikant auf und heiratete eine Brasilianerin. Die Ehe mit Dulce Drewes endete erst im Jahre 2010 durch den Tod seiner Ehefrau.

Martin Drewes lebte bis zuletzt in Blumenau/Brasilien, einer Stadt der Deutschbrasilianer, besuchte jedoch jedes Jahr mindestens einmal seine deutsche Heimat (wobei er stets am OdR-Jahrestreffen teilnahm), so daß er im Laufe der Jahrzehnte mehr als 90 Besuche aus Brasilien durchführte. Seine deutsche Staatsbürgerschaft legte er nie ab.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Werke

  • Kleine Geschichten von einem bunten Wege. Eigenverlag 1999
  • Sombras da noite. Adler Editora, Rio de Janeiro 2002
  • Fliegerhorst Störmede – Eine Chronik in Wort und Bild. Helmut Mauermann – Vorwort von Martin Drewes, Eigenverlag 2005
  • Sand und Feuer. NeunundzwanzigSechs Verlag, Moosburg 2011 (Vorwort von Walter Scheel)

Literatur

Verweise