Mechtersheimer, Alfred

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Oberstleutnant a. D. Dr. Mechtersheimer

Alfred Mechtersheimer (Lebensrune.png 13. August 1939 in Neustadt an der Weinstraße; Todesrune.png 22. Dezember 2018)[1] war ein deutscher Politikwissenschaftler, Friedensforscher und ehemaliger Bundestagsabgeordneter. Bekannt wurde er durch seinen Einsatz in der Friedensbewegung. Mechtersheimer war jahrelang Leiter des „Friedenskomitees 2000“ und des „Deutsch-Arabischen Friedenswerkes“ sowie Kuratoriumsmitglied der „Deutschen Gesellschaft“ und Gründer der „Deutschland-Bewegung“.

Leben

Mechtersheimer studierte Politikwissenschaft zunächst an der Universität Bonn, anschließend am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. 1970 schloß er als Diplom-Politologe das Studium ab. Er war als Angehöriger der Bundeswehr (bis 1965, dann erneut von 1970 bis 1979), Major der Luftwaffe und wurde zuletzt zum Oberstleutnant befördert. Später war Mechtersheimer Ausbildungsoffizier an der Schule für Psychologische Kriegführung in Alfter. 1977 promovierte Mechtersheimer bei Professor Kurt Sontheimer an der Universität München zum Dr. rer. pol. mit der Dissertation: „Rüstung und Politik in der Bundesrepublik – MRCA Tornado“.

Die überaus kritische Behandlung des Tornado-Projekts in seiner Doktorarbeit verärgerte seine Vorgesetzten bei der Bundeswehr. Als ihm ein Forschungsurlaub nicht genehmigt wurde, verließ er 1979 den aktiven Dienst. Danach übernahm er Lehrtätigkeiten an der Bundeswehrhochschule München im Arbeitsbereich Sozialwissenschaften.

1979 wurde er mittels eines Stipendiats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Mitarbeiter am Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg, das zu dieser Zeit von Carl Friedrich von Weizsäcker geleitet wurde. Nach der Schließung des Instituts mitbegründete er 1982 in Starnberg den gemeinnützigen Verein Institut für Friedenspolitik, eine Denkfabrik für Friedenspolitik, die er bis 1990 leitete.

Bis zu seinem Ausschluß 1981 war er Mitglied der BRD-Blockpartei CSU. Danach gehörte er keiner Partei an. Als Parteiloser kam er 1987 als Repräsentant der Friedensbewegung über die Landesliste Baden-Württemberg in die Bundestagsfraktion der Grünen und gehörte ihr bis 1990 an.

Wirken

Mechtersheimer befaßte sich mit der Friedensforschung. Sein politisches Auftreten war mit der Friedensbewegung der 1980er Jahre und seiner Kritik am NATO-Nachrüstungsbeschluß verbunden. Er knüpfte zahlreiche Kontakte zu Vertretern der Friedensbewegten in der DDR und gründete das „Institut für Friedenspolitik“ in Starnberg. 1985 schrieb er das Vorwort zu einer Neuauflage der friedenspolitischen Denkschrift „Friedensvertrag, Deutsche Konföderation, Europäisches Sicherheitssystem“. Darin forderte er die „Selbstbefreiung der Deutschen von den Siegern des Zweiten Weltkriegs“.

Mechtersheimers Rolle als Friedens- und Verteidigungsexperte der Grünen endete mit einem Eklat, als im März 1989 die Gründungsvorbereitung einer mit libyschem Kapital zu finanzierenden Stiftung mit Sitz in der Schweiz bekannt wurde. Nach dem Fall der Mauer gründete Mechtersheimer in Berlin mit Mitstreitern der Friedensbewegung aus Ost und West, darunter die Bürgerrechtler Edelbert Richter (später SPD-MdB) und Stephan Bickhardt, das „Friedenskomitee 2000“. Mit seinen national-pazifistischen Positionen fand er bei der etablierten Linken nur noch geringen Widerhall.

Sein programmatisches Buch „Friedensmacht Deutschland“ (Ullstein, 1993) wurde in der Kritik von „taz“ bis „Frankfurter Rundschau“ ungnädig aufgenommen. Fortan suchte er Verbündete vor allem im rechten Lager. Im März 1997 sprach er auf Einladung der Fraktion der Republikaner (REP) im baden-württembergischen Landtag und legte seine national-pazifistischen Thesen dar.

Als Autor trat er in Publikationen wie z. B. „wir selbst“ hervor. Als Gründer der „Deutschland-Bewegung“ sah sich Mechtersheimer als Theoretiker und Praktiker der nationalen Erneuerung eines trotz Wiedervereinigung und Zwei-plus-Vier-Vertrag fremdbestimmten Deutschlands. Als Sprecher des „Friedenskomitees 2000“ gab er einen „Pressespiegel“ heraus.

Mechtersheimer enttarnte den linksextremen Journalisten Anton Maegerle unter dessen Realnamen Gernot Modery samt Anschrift.

Familie

Alfred Mechtersheimer war verheiratet und hatte zwei Kinder.

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten