Mertens, Helmut
Helmut „Pitt“ Mertens ( 11. November 1917 in Essen; 17. Januar 1984 in Usingen, Hessen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe, Jagdflieger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As errang bei rund 750 Feindflügen 97 Luftsiege[1] (darunter 16 bis 24 viermotorige Terrorflieger im Rahmen der Reichsluftverteidigung) und versenkte ein russisches Flußkanonenboot. Ob eine Verwandtschaft zu Ewald Mertens besteht, der ebenfalls aus Essen stammt, ließ sich nicht ermitteln.
Chronologie
- Eintritt in die Luftwaffe 1937
- September 1939 beim Polenfeldzug Leutnant in der I. (Jagd-)Gruppe/Lehrgeschwader 2 (LG 2)
- der 1. Jagd-Staffel mit Bf 109 zugeteilt
- Teilnahme am Westfeldzug 1940 und am Unternehmen „Adlerangriff“
- 19. Mai 1940 erster Luftsieg gegen eine Hawker Hurricane der Royal Air Force
- 3 Juni 1940 zweiter Luftsieg gegen einen französischen Flieger
- Oktober 1940 zur III. Gruppe des Jagdgeschwaders 3 versetzt
- der 9. Staffel zugeteilt; dritter Luftsieg am 26. Oktober 1940 gegen eine Hawker Hurricane der RAF
- 16. Juli 1941 drei Luftsiege an einem Tag beim Rußlandfeldzug
- 23. Juli 1941 Führer der 9. Staffel an der Ostfront (bis Februar 1942)
- 6. April 1942 Oberleutnant im Stab der III. Gruppe
- Juli 1942 zum Kapitän der 1. Staffel/JG 3 ernannt
- 2. Oktober 1942 mit der Führung der I. Gruppe/JG 3 beauftragt (bis 2. November 1942)
- 23. September 1943 Kapitän der 4. Staffel/Ergänzungs-Jagdgruppe Ost (bis 7. Januar 1944 mit der Ausbildung junger Jagdflieger beauftragt)
- 1. Oktober 1943 zum Hauptmann befördert
- 8. Januar 1944 Kapitän der 7. Staffel/JG 3
- 20. Februar 1944 im Luftkampf in seiner Bf 109 G-6 „Weiße 1+I“ schwer verwundet, als er eine B-17 „Fliegende Festung“ der USAAF abschoß und dann anschließend, da seine Munition alle war, eine Consolidated B-24 rammte. Seine Maschine schlug bei Andernach im nördlichen Rheinland-Pfalz auf, Mertens war mit dem Fallschirm ausgestiegen. Dies sollte sein letzter Feindflug werden.
- 14. April 1944, noch während der Genesung, wurde er Kapitän der 1. Staffel/Ergänzungs-Jagdgruppe Ost, kurz darauf wurde er mit der Führung der I. Gruppe/Jagdgeschwader 3 beauftragt.
- 30. Juni 1944 in den Stab des General der Jagdflieger unter Adolf Galland versetzt
- 1. November 1944 Kapitän der 2. Staffel/Ergänzungs-Jagdgruppe Ost
- 10. November 1944 Kapitän der 10. Staffel/Ergänzungs-Jagdgeschwader 1 unter Oberst Viktor Bauer
- April 1945 2. (Einsatz-)Staffel/Ergänzungs-Jagdgeschwader 1
- 3. Mai 1945 Kommandeur der III. Gruppe/Ergänzungs-Jagdgeschwader 1
- ggf. in Vertretung für Hauptmann Georg „Schorsch“ Seckel (40 Luftsiege), der eigentliche Kommandeur
Auszeichnungen (Auszug)
- Flugzeugführerabzeichen (Wehrmacht)
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse 1940
- 1. Klasse Juli 1941
- Frontflugspange für Jäger in Gold
- Anhänger zur goldenen Frontflugspange (Sternenanhänger)
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Deutsches Kreuz in Gold am 27. Mai 1942 oder 8. Juni 1942 als Oberleutnant und Flugzeugführer
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 4. September 1942 als Oberleutnant und Kapitän der 1. Staffel/I. Gruppe/Jagdgeschwader 3