Galland, Adolf

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Adolf Galland, Zeichnung mit Unterschrift.jpg

Adolf „Dolfo“ Josef Ferdinand Galland (Lebensrune.png 19. März 1912 in Westerholt, Westfalen; Todesrune.png 9. Februar 1996 in Remagen-Oberwinter)[1] war ein deutscher Jagdflieger und Offizier (zuletzt Generalleutnant) der Luftwaffe während des Spanischen Bürgerkrieges und im Zweiten Weltkrieg. Der Brillantenträger erprobte am 22. Mai 1943 für die Luftwaffe die von Willy Messerschmitt entworfene Me 262, den ersten Düsenjäger der Welt. Galland war mit 104 anerkannten Luftsiegen bei 705 Feindflügen (alle gegen westalliierte Feindflieger) einer der erfolgreichsten deutschen Flieger-Asse und führte zu Kriegsende mit dem Jagdverband 44 eine mit Me 262-Jagdflugzeugen ausgestattete Sonderformation der Reichsluftverteidigung. Seine Flugzeugmarkierung war eine Maus mit einem Revolver, einer Axt und einer Zigarre, da er leidenschaftlicher Zigarrenraucher war.

Adolf Galland, verschiedene Bilder.jpg

Leben

Adolf Galland bei der Jagdgruppe 88 (Legion Condor) ließ sich das Anbringen des Tatzenkreuzes auf seiner He 51 LC mit Tarnanstrich nicht verbieten.
Adolf Galland als General der Jagdflieger, Artur Axmann (Mitte) als Reichsjugendführer und HJ-Hauptbannführer Adolf Dickfeld (links) als Reichsinspekteur der Flieger-HJ im August 1943 beim Reichswettbewerb der NSFK in Quedlinburg. Axmann grüßt den Reichssieger (vom den Luftsportscharen der Hitler-Jugend) des Gleitflug-Wettbewerbes. In Quedlinburg fand auch ein Wehr-Ertüchtigungslager (WE-Lager) der HJ statt.[2]

Bereits in seiner Jugend ein begeisterter Segelflieger, war Galland nach dem Krieg kurze Zeit Flugzeugführer bei der Deutschen Lufthansa. Im Februar 1932 bewarb sich Galland bei der Verkehrsfliegerschule in Braunschweig. Er behauptete sich gegen 4.000 andere Bewerber und erhielt eine von 20 Lehrstellen.

Militär

1932 trat er in die offiziell noch nicht bestehende neue deutsche Luftwaffe der Reichswehr ein, indem er Angehöriger des Deutschen Luftsportverbandes wurde. 1933 machte er eine streng geheime Jagdfliegerausbildung in Süditalien. In den Uniformen der Regia Aeronautica Italiana, der Königlich italienischen Luftwaffe, lernten die Flugzeugführer das Schießen im Luftkampf und das allgemeine Kriegshandwerk der Jagdflieger, vorwiegend von deutschen Ausbildern der kaiserlichen Fliegertruppe. Nach einem Flugunfall büßte er einen Teil seiner Sehkraft ein, konnte allerdings durchsetzen, daß er dennoch weiterfliegen durfte. Dies tat er auch, u. a. im bayerischen Schleißheim getarnt in der Deutschen Verkehrsfliegerschule.

Legion Condor

Während des Spanischen Bürgerkrieges war er ein erfolgreicher Flieger in der Legion Condor (Staffelkapitän, 3. Staffel der Jagdgruppe 88) und wurde später zu einem der besten Jagdpiloten der Luftwaffe.

Zweiter Weltkrieg

Adolf Galland und Günther Lützow als Teil der Luftflotte 2 in Italien im Spätsommer 1943 kurz vor dem Fall Achse
Adolf Galland (links mit Ärmelstreifen „Jagdgeschwader Schlageter“) und Werner Streib

Galland führte im Polenfeldzug zunächst eine Staffel Henschel Hs 123 und wurde dann Kapitän der 4. Staffel der II. Gruppe des Lehrgeschwaders 2 (Schlachtflieger) in Heinsberg-Dremmen. Am 1. Oktober 1939 wurde Galland zum Hauptmann befördert. Die Gruppe wurde zur Auffrischung und zur Vorübung mit den Fallschirmjägern nach Braunschweig verlegt. Da Galland die Schlachtfliegerei nicht behagte, betrieb er seine Versetzung zum Jagdgeschwader 27 nach Krefeld.

Am 12. Mai 1940 erzielte Galland seine ersten drei Luftsiege gegen Hawker Hurricanes der Royal Air Force über Frankreich. Im Juni 1940 kam er dann als Kommandeur der III. Gruppe zum Jagdgeschwader 26 „Schlageter“: Am 18. Juli wurde Galland zum Major befördert und nahm am Unternehmen „Adlerangriff“ teil. Kurze Zeit später wurde er zum Kommodore ernannt. Wenige Tage später, am 24. September 1940, meldete Galland seinen 40. Abschuß.

Am 22. November 1941 wurde Oberst Galland zum kommissarischen General der Jagdflieger ernannt und ersetzte in dieser Position den verunglückten Kameraden Werner Mölders. Es gelang ihm der erfolgreiche Jagdschutz für die Passage der Schlachtschiffe „Scharnhorst“ und „Gneisenau“ sowie des schweren Kreuzers „Prinz Eugen“ durch den Ärmelkanal gegen die Attacken der Royal Air Force (Unternehmen „Cerberus“).

Galland trug durch sein ritterliches Verhalten wesentlich zum Ruf der „Kanaljäger“ bei. So begegnete er in dieser Zeit den abgeschossenen und gefangenen alliierten Jagdfliegern Douglas Bader und Robert Stanford Tuck, die er beide auf seinen Stützpunkt nach St. Omer einlud. Nach seinem 94. Luftsieg, am 28. Februar 1942, erhielt er als zweiter Soldat der Wehrmacht die Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 19. November des gleichen Jahres wurde Galland zum Generalmajor befördert. Mit 30 Jahren war Adolf Galland somit der jüngste General der deutschen Wehrmacht.

Im April 1943 wurde der Prototyp des Düsenjägers Messerschmitt Me 262 mit Erfolg getestet. Galland schaffte es daraufhin, das „Kommando Nowotny“ zur Erprobung des Düsenjägers als Jagdflugzeug im Fronteinsatz durchzusetzen.[3] Das Kommando sollte mit seinen bis zu 30 Maschinen nicht nur die Truppenerprobung der Me 262 durchführen, sondern auch Abfangeinsätze gegen alliierte Bomberverbände fliegen. Das Kommando erwirkte einige wesentliche Verbesserungen des Strahljägers, entwickelte neue Taktiken und setzte den neuen Typ erfolgreich gegen schwere Bomber ein. Am 11. April 1944[4] erfolgte die Ernennung zum Generalleutnant, die Galland für seine Leistungen als Kommandeur der Jagdfliegerkräfte erhielt.

Ende Januar 1945 kam es nach Differenzen zwischen Galland und Hermann Göring zu seiner Ablösung als General der Jagdflieger. Galland erhielt stattdessen den Befehl, den „Jagdverband 44[5] aufzustellen, der mit Me 262 ausgerüstet werden sollte. Am 26. April 1945 flog Galland seinen letzten Einsatz mit der Me 262 bei der Reichsluftverteidigung. Dabei gelang es ihm - mit seinen Bordkanonen, da die Raketen nicht auslösten - einen amerikanischen B-26 Bomber abzuschießen. Bei diesem Einsatz wurde Galland verwundet und war bis zum 6. Mai 1945 im Lazarett. An diesem Tag wurde er von den VS-Amerikanern gefangengenommen und kam bis 10. Mai 1947 in Kriegsgefangenschaft.

Generalmajor Adolf Galland und Oberstleutnant Karl Boehm-Tettelbach (beide mit Zigarren)

Nachkriegszeit

Nach der Internierung in England ging er nach Argentinien. Die von ihm dort 1948 entwickelten Grundlagen setzte die Argentinische Luftwaffe noch im Falkland-Krieg gegen England mit großem Erfolg ein. 1955 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Industrieberater, außerdem Verwaltungsratsvorsitzender dreier Firmen der allgemeinen Luftfahrt und eines bedeutenden Hubschrauber-Einsatzunternehmens.

Aufgrund der Intervention des Oberbefehlshabers der United States Air Force in Europa (angeblich wegen „starker neonazistischer Tendenzen“) wurde Galland nicht – obwohl von Beratern des Nachkriegs-Geheimdienstes Amtes „Blank“ gewünscht – als erster Inspekteur der Luftwaffe berufen, dagegen war er gern gesehener Berater für Film und Fernsehen, u. a. beim Spielfilm „Luftschlacht um England“.

Tod

Von links: Dietrich Hrabak, Paul-Werner Hozzel, Adolf Galland, britisches Flieger-As Robert Roland Stanford Tuck und Hannes Trautloft

Anfang Februar 1999 wurde Galland ernsthaft krank und ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Wunsch war es, zu Hause zu sterben, so daß er auf Verlangen entlassen wurde. An seiner Seite waren Gemahlin Heidi und seine beiden Kinder Andreas und Alexandra. Generalleutnant a. D. Adolf Galland verstarb am 9. Februar 1996 in seinem Haus in Remagen bei Bonn, als um 1.15 Uhr sein Herz aufhörte zu schlagen.

Ruhestätte

Er ruht auf dem Friedhof der Kirchengemeinde St. Laurentius in Remagen-Oberwinter.

Familie

Gebrüder Galland

Adolf Galland hatte drei Brüder, alle Flieger. Sein ältester Bruder war Dr. Fritz Galland, im zivilen Leben Rechtsanwalt, im Krieg Jagd- und Aufklärungsflieger. Der zweitälteste Bruder war der Gefallene Flieger-As Major Wilhelm-Ferdinand Galland. Der jüngste Bruder war der 22jährige Leutnant Paul „Paulinchen“ Galland (17 Luftsiege), der wie Wilhelm-Ferdinand in der JG 26 (8. Staffel) am 31. Oktober 1942 in seiner Fw 190 A-4 „Schwarze 1“ wegen eines Motorschadens durch eine Spitfire bei Dixmuide-Comines den Soldatentod fand.

Ehen

Erste Ehe

Am 12. Februar 1954 heiratete Galland Sylvinia von Dönhoff, die Ehe blieb kinderlos und wurde am 10. September 1963 geschieden.

Zweite Ehe und Kinder

Galland heiratete am 10. September 1963 seine Sekretärin und Verlobte Hannelies Ladwein (Scheidung 1973). Aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen: Andreas-Hubertus (Spitzname: „Andus“; Lebensrune.png 1966) und Alexandra Isabelle (Lebensrune.png 1969).

Dritte Ehe

Am 10. Februar 1984 heiratete Galland seine Verlobte Heidi Horn, die, wie er immer wieder betonte, seine große Liebe war.

Zitate

  • „Es ist, als wenn ein Engel schiebt.“[6]
  • „Unsere Asse kämpften, bis sie fielen.“ — Galland über die Opferbereitschaft deutscher Flieger-Asse
  • „Die Luftwaffe brachte viele hervorragende Asse hervor, aber nur einen Adolf Galland.“ — James H. Doolittle, US-Luftwaffengeneral
  • „Die am zähesten verteidigten Himmelsräume der Geschichte lagen über Deutschland – General Galland war der Architekt dieser Verteidigung!“ — Brigadegeneral Curtis LeMay (1952 Generalstabschef der USAF)

Beförderungen

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Der Adler, Sonderdruck Dezember 1942

Legion Condor

Wehrmacht

Werke

  • Die Ersten und die Letzten – Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg, 1953 (PDF-Datei)
  • Die deutsche Luftwaffe 1939–1945. Eine Dokumentation in Bildern (mit Karl Ries und Rainer Ahnert), Müller, Erlangen 2000, ISBN 3-86070-857-0.

Siehe auch

Literatur

  • Raymond F. Toliver / Trevor J. Constable: Adolf Galland, General der Jagdflieger, Herbig-Verlag, ISBN 9783776617559
  • Günter Fraschka: Mit Schwerten und Brillanten, Limes-Verlag, 7. Auflage, 1977, ISBN 3809021229

Verweise

Fußnoten

  1. Generalleutnant Galland, AdolfDas-Ritterkreuz.de
  2. „Generalmajor Galland beim Reichswettkampf der Flieger-HJ. In Quedlinburg ging am Sonntag (15.8.1943) der II. Reichswettkampf der Flieger-HJ zu Ende. Zahlreiche Ehrengäste hatten sich eingefunden, unter ihnen als Vertreter des Reichsmarschalls Generalmajor Galland, der Reichsjugendführer Axmann, u. a. Abschließend wurde der letzte Durchgang des fliegerischen Wettbewerbs erledigt, der ebenso wie die an den Vortagen gebotenen Leistungen dem deutschen fliegerischen Nachwuchs das beste Zeugnis ausstellte. Generalmajor Galland und der Reichsjugendführer Axmann beglückwünschen den Reichssieger im Segelflug-Wettbewerb, den Hitlerjungen Seitz (Helmarshausen) vom Gebiet Kurhessen.“
  3. Nach einer Vorführung des Flugzeuges vor Adolf Hitler am 26. November 1943 in Insterburg entschied dieser, daß dieses Flugzeug, welches eigentlich nur als Jagdflugzeug konzipiert war, als Bomber zu produzieren sei. Lediglich jedes sechste Flugzeug dürfe als Jagdflugzeug gebaut werden. Gen. Lt. Galland, in seiner Eigenschaft als General der Jagdflieger, forderte und forcierte jedoch weiterhin die Verwendung der Messerschmitt Me 262 als Jagdflugzeug.
  4. Strittig, andere Quellen behaupten 1. November 1944.
  5. Die nun von Galland im Januar 1945 aufgestellte Einheit, auch „Verband der Experten“ genannt, bestand aus Freiwilligen aus allen Jagdgeschwadern der Luftwaffe. Darunter waren viele hochdekorierte Piloten, wie Gerhard Barkhorn, Walter Krupinski und Günther Lützow. Daher wurde scherzhaft innerhalb der Luftwaffe behauptet, daß bei diesem Verband „das Ritterkreuz zum Dienstanzug gehöre“. Der Name kommt laut Galland daher, weil er scherzhaft behauptete: „Wenn Einer nicht reicht, probier'n wir's halt mit zwei Vierern (Führern)!“; also JV 44. Insgesamt wurden von ihm im JV 44 ca. 50 Flugzeugführer zusammengefaßt.
  6. Gallands Kommentar nach seinem ersten Flug mit dem Düsenjäger Me 262 am 22. Mai 1943.
  7. 5. Dezember 1941 bis 31. Januar 1945
  8. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich, Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-001396-2, S. 2092
  9. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 4. Württemberg II – Deutsches Reich. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-001396-2, S. 2441
  10. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 325