Foroutan, Naika
Naika Foroutan ( 1971 in Boppard am Rhein) ist eine halbdeutsche Politikwissenschaftlerin („Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik“) mit persischen Wurzeln, ihr Vater stammt aus dem Iran.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Von 1993 bis 1999 studierte Foroutan an der Universität zu Köln Politikwissenschaften, Romanistik und Islamwissenschaft. Von 2000 bis 2004 promovierte sie bei Prof. Dr. Bassam Tibi an der Georg August-Universität Göttingen über das Thema „Inter-zivilisatorische Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt. Eine Strategie zur Regulierung von Zivilisationskonflikten im post-bipolaren Szenarium der neuen Weltordnung nach 1989“ und ist seit April 2008 Leiterin des am Lehrstuhl Vergleichende Strukturanalyse von Prof. Dr. Klaus Eder des Instituts für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelten Volkswagen-Forschungsprojektes „Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle: Identitäts- und Abgrenzungsrituale von Menschen mit moslemischem Migrationshintergrund im deutsch-europäischen Innen- und Außenverhältnis“, kurz Heymat. Auf der Projektseite heißt es dazu:[2]
- Ausgehend von den Anfangsbuchstaben des Projekttitels ergibt sich der Kurztitel HEYMAT, was als Dekonstruktion des sehr deutschen Begriffes Heimat verstanden werden soll, nach welcher zu streben angeblich die Logik der Integration sei.
Desweiteren betreibt sie ein Habilitationsprojekt an der Georg-August-Universität Göttingen bei Prof. Dr. Bassam Tibi mit dem Titel
- „Hybride Identitätsmodelle: Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund als Transitionsakteure in Deutschland“.
Foroutan ist Professorin für „Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik“ und Direktorin des BIM.[3] Seit 2011 ist sie zudem Leiterin der Forschungsgruppe Junge Islambezogene Themen in Deutschland (JUNITED) im Rahmen des Projekts Junge Islam Konferenz (JIK), welches von der Stiftung Mercator gefördert wird. Foroutans ideologische Arbeit wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.[4]
Positionen
Fouratan fordert, daß in der BRD mehr Muslime in gesellschaftliche Schlüsselpositionen installiert werden und will das Deutschtum, abgestimmt auf die Interessen der fremdländischen Zivilinvasoren, „neu definieren“.[5] So sagte sie: „Mein Deutschland möchte ich mir von Herrn Sarrazin nicht vermiesen lassen.“ Zudem nutzt sie ihren systemmedialen Einfluß, um – im (pseudo-)wissenschaftlich-universitären Gewand – unhaltbar groteske, aber der linkideologischen Agenda entgegenkommende Behauptungen aufzustellen. So sei Nationalität angeblich nicht „begrenzt“ durch die Abstammung oder kulturelle Errungenschaften wie die Sprache, sondern es seien einfach all diejenigen deutsch, welche die BRD bewohnen.[6]
Anfang April 2019 solidarisierte sich Foroutan in einem offenen Brief mit dem linksterroristischen Umerziehungsprojekt „Zentrum für Politische Schönheit“.[7]
BRD-Referenzen und Auszeichnungen
- Preisträgerin des Forschungspreises 2005 für Auswärtige Kulturpolitik der Alexander Rave Stiftung, verliehen vom Institut für Auslandbeziehungen ifa
- Preisträgerin des Friedrich-Christoph Dahlmann-Preises 2006, verliehen von der sozialwissenschaftliche Fakultät der Georg-August-Universität-Göttingen für die beste Dissertation 2005
- 2011 erhielt sie den Berliner Integrationspreis für ihr Eingreifen in die bundesweit kontrovers geführte „Sarrazindebatte“
- 2012 erhielt sie den Wissenschaftspreis der Fritz Behrens Stiftung, der alle zwei Jahre für exzellente Forschung vergeben wird
- 2016 erhielt sie den Höffmann-Wissenschaftspreis der Universität Vechta
Mitgliedschaften
- Mitglied im Vorstand des Rats für Migration (RfM)
- Mitglied im wissenschaftlichen Beirat für das „Zentrum für Bildungsintegration. Diversity und Demokratie in Migrationsgesellschaften“ an der Universität Hildesheim
- Mitglied im Vorstand des Avicenna-Studienwerks
- Mitglied in der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW)
- Mitglied im Kuratorium von „Aktion Sühnezeichen Friedenszeichen e. V.“
- Mitglied im erweiterten Vorstand des Vereins „DeutschPlus e. V. – Initiative für eine plurale Republik“
Familie
Naika Foroutan wuchs zunächst im Iran auf, wo ihr Vater als Fußballtrainer und die Mutter bei Daimler-Benz arbeitete. Ihr Vater hatte Filmregie in Paris studiert, wo er die Mutter kennenlernte, die dort als Au-pair-Mädchen arbeitete. Nach der iranischen Revolution und der Machtübernahme durch Ruhollah Mussawi Hendi (Ajathollah Chomeini) wanderte die Familie 1983 nach Boppard am Rhein, dem Heimatort der Mutter, aus.
Foroutans Schwester ist die Schauspielerin Melika Foroutan.
Der Nachname Foroutan bedeutet auf Farsi „Bescheidenheit“.
Verweise
- Migrationsforscherin sieht Europa in „präfaschistischer Phase“, Junge Freiheit, 23. Juli 2018
- Hybride europäisch-muslimische Identitätsmodelle: Team: Foroutan
- Björn Harms: DeZIM-Institut – „Mit Wissenschaft hat das nichts zu tun“, Junge Freiheit, 27. Dezember 2020