Nick, Edmund
Edmund Nick ( 22. September 1891 in Reichenberg; 11. April 1974 in München) war ein deutscher Komponist, Dirigent und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nick war der Sohn eines Kaufmanns und studierte zunächst Rechtswissenschaften und abslvierte eine musikalische Ausbildung in Wien und Dresden, er war eine Zeitlang musikalischer Kunstbetrachter und nebenbei Konzertpianist, er war Dirigent und Komponist. Auf allen Gebieten absolvierte er mit Erfolg. Bis er sich durchrang, als freier Komponist zu leben. Danach diente er von 1915 bis 1918 als k.u.k. Soldat im Ersten Weltkrieg. Er war an der russischen und italienischen Front, machte drei Isonzoschlachten mit und war ebenso leidenschaftlich Soldat, wie er insgeheim mit seiner Musik verbunden war. Er und promovierte später zum Dr. jur.
Nach dem Krieg zerschnitt Nick das Band zwischen sich und den „Rechten“ und ging ganz in das musikalische Lager über. Zunächst betätigte sich Dr. Nick in Breslau als Kunstbetrachter bei der damaligen Breslauer Morgenzeitung. Neben dieser Arbeit wirkte er als Pianist. Dann erfolgte seine Berufung als Theaterkapellmeister an die Vereinigten Städtischen Theater zu Breslau. Hier hatte Nick eine große Anzahl von Schauspielmusiken geschrieben. 1924 wechselte er von der Bühne zum Rundfunk und wurde musikalischer Leiter des [[Reichssender Breslau<Senders Breslau]].
Sieben Jahre waren für Nick eine lange, aber auch äußerst schöpferische Zeit. Während sich sein kompositorisches Temperament immer stärker regte, gaben ihm die vielseitigen Aufgaben des Rundfunks unzählige Inspirationen. Nick war vor allem durch seine eigenartigen Hörspielmusiken bekannt geworden, sei es zu dichterisch-dramatischen Hörspielen von Gerhard Menzel oder zu besinnlich-romantischen Hörfolgen des mainfränkischen Dichters Anton Schnack. Nick konnte seine Begabung „ausprobieren“. Es war eine gute Schule für ihn und eine Prüfung seiner ureigenen musikalischen Wesensart.
Er ging 1933 nach Berlin. Von 1933 bis 1935 war er musikalischer Leiter des Berliner Kabaretts Die Katakombe,
1936 wurde Nick als Dirigent für die Schauspielmusik an das Berliner Theater des Volkes berufen, das er bis 1940 angehörte. Er dirigiert „Peer Gynt“, schrieb eigene Kompositionen. Als die Umwandlung des Theaters des Volkes in ein Operettentheater erfolgt, wurde aus dem Dirigenten ernster Musik plötzlich der Operettendirigent. Nick hatte diese Aufgabe glänzend bewältigt. Abend für Abend stand er mehrere Jahre am Pult und sorgte für die rhythmisch lebendige Aktivität seines Orchesters. Daneben entwickelte Nick seine kompositorischen Arbeiten mit Erfolg und fand auch den Anschluß an den Film. Den größten Erfolg errang er mit seiner Musik zu der romantischen Komödie Das kleine Hofkonzert von Paul Verhoeven und Toni Impekoven. Das Stück eroberte sich über hundert deutsche Bühnen. In den Liedern kam Nicks poesiervolle, phantasievolle Musikalität voll zum Ausschwingen. Nick schrieb ferner die Musik zu dem musikalischen Lustspiel Dreimal die Eine von Per Schwenzen und J. B. Malina, das am Leipziger Centraltheater zur Uraufführung gelangte. Nick war schon immer ein „Liebhaber des Singspiels. „Die glücklichen Tage“ wurden im Bremer Schauspielhaus uraufgeführt und „Xantippe“ in Frankfurt am Main. Die beschwingte Heiterkeit seines musikalischen Temperaments entfaltete sich auch in diesen Bühnenwerken reizvoll.
1939 komponiert Nick die Operette „Über alles siegt die Liebe“ die in Troppau zur Uraufführung kam und im Berliner Theater des Volkes auf dem Spielplan stand. Zwar eine historische Kostümoperette aber von einer rhythmisch-befeuerten Musik, die bewies, daß Nick neben dem besinnlichen Volkslied auch den zündenden Marsch, den schwebenden Walzer zu meistern verstand. Edmund Nick arbeitete in den letzten Kriegsjahren als freier Komponist.
Nach der „Befreiung“ wurde Nick Mitarbeiter des Besatzerblattes Neue Zeitung, wo er mit seinem Freund Erich Kästner zusammenarbeitete. Später wurde er Musikchef des WDR, Professor an der Musikhochschule München und Vizepräsident des Deutschen Komponistenverbandes[1].
Werke (Auswahl)
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Literatur
- Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 19, 9. Mai 1941