Panzerkampfwagen I

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„Ausf. A“ auf einer Drehbühne im Panzermuseum Munster

Der Panzerkampfwagen I war ein leichter deutscher Kampfpanzer, der als erster deutscher Panzerkampfwagen nach dem Ersten Weltkrieg in Serie produziert wurde. Neben den Hauptausführungen „A“ und „B“ gab es noch mehrere Weiterentwicklungen und Abarten. Der Panzer, der hauptsächlich als Übungspanzer konzipiert war, wurde aufgrund seiner geringen Kampfkraft schon in der ersten Kriegshälfte immer schneller ausgemustert und war Ende 1941 als Kampffahrzeug fast restlos verschwunden.

Entwicklung

Das von Heinz Guderian entwickelte Konzept des Blitzkrieges sah vor, daß schnelle, leichte und mittlere Panzerverbände, unterstützt von mechanisierter Infanterie und Erdkampfflugzeugen, die feindlichen Linien durch schnelle Überraschungsangriffe und große Mobilität aufreiben und sie wie eine Kettensäge zerteilen, um tief ins feindliche Hinterland vorrücken zu können. Eines der wichtigsten Geräte hierzu war der leichte MG-Panzerwagen, der die feindliche Infanterie niederhalten sollte.

Im Jahre 1933 veröffentlichte das Heereswaffenamt (WaPrüf 6) eine Ausschreibung für die Entwicklung eines vier bis sieben Tonnen schweren Panzerwagens, der mit zwei Maschinengewehren in einem schwenkbaren Turm ausgerüstet sein sollte und dem Beschuß von Infanteriewaffen standzuhalten habe.

Nach eingehender Prüfung wurde vom Heereswaffenamt dem Krupp-Typ „LKA I“ der Zuschlag erteilt und die Firma Krupp mit der Entwicklung und dem Bau der Fahrgestelle und Getriebe beauftragt; die Firma Daimler-Benz übernahm Aufbau und Turm.

Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages war es aber Deutschland verboten, eine Panzertruppe zu besitzen. Deshalb bekam der Panzer I den Decknamen „Landwirtschaftlicher Schlepper“ (LaS), um seinen wahren Einsatzzweck zu verbergen. Im April 1934 wurden die ersten Pz. I Ausf. A Adolf Hitler vorgeführt. Dieser Panzer wurde von einem 57-PS-Motor (Krupp M305) angetrieben und hatte ein konventionelles Fahrwerk mit vier großen Laufrädern und drei kleinen Stützrollen sowie, für deutsche Panzer typisch, einen Vorderradantrieb. Das Leitrad am Heck war etwas größer als die Laufräder und war nicht erhöht angebracht. Sowohl das Leitrad als auch die Laufräder hatten sechs Speichen. In der Ausführung B wurde der bisherige Motor durch einen stärkeren 100-PS-Maybach-Motor ersetzt. Hierzu mußte die Wanne verlängert und ein zusätzliches fünftes Laufrad eingebaut werden. Um die Geländetauglichkeit zu erhalten, wurde auch das Leitrad weiter oben angebracht. Der Drehturm des Panzers I war mit zwei 7,92-mm-Maschinengewehren bewaffnet. Dies machte es ihm unmöglich, gegen andere Panzer zu kämpfen, der Panzer I war bereits 1934 in einem direkten Vergleich anderen Panzern unterlegen.

Der Panzerbefehlswagen hatte anstatt des Turmes einen festen Aufbau mit Kommandantenkuppel und nur ein MG als Bewaffnung. Daneben gab es von den Ausführungen A und B auch Fahrzeuge ohne Turm, die für Schulungszwecke verwendet wurden. Der Panzer I wurde von Krupp-Gruson, Henschel, MAN und Daimler-Benz gebaut; die erste Ausführung bis Juli 1936, die Ausführung B von 1935 bis 1937. Er wurde in geringen Stückzahlen nach Finnland, Ungarn, China und an die kroatische Armee exportiert. In den Blitzkriegen um Polen und Frankreich kam der Panzer I ebenfalls zum Einsatz, doch bereits 1938 war klar, daß auf Basis des Panzers I kein ordentlicher Kampfpanzer mehr entstehen konnte. Zwischen 1942 und 1943 wurden einige zu Munitionsschleppern umgebaut.

Gleichzeitig gab es mit den Ausführungen C (VK. 601) und F (VK. 1801) den Versuch, den Panzer I mit verstärkter Panzerung als leichten Infanteriepanzer und Aufklärer zu erhalten. Diese Ausführungen, die von Krauss-Maffei und Daimler-Benz entwickelt wurden, hatten nur noch wenige Bauteile mit den beiden ersten Versionen gemeinsam (neuer Art verstärkt – n/A verst.). Ihr Aussehen erinnerte an einen zu klein geratenen „Tiger“, was an dem nun verwendeten Schachtellaufwerk und dem ähnlichen Frontdesign lag. Beide Versionen waren mit dem 150 PS starken Maybach HL 45 P bestückt, der der Ausführung C eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h erlaubte. Von diesen Ausführungen wurden im Rahmen einer Vorserie nur 40 beziehungsweise 30 Fahrzeuge gebaut. Die Ausf. D war eine verbesserte Ausf. C, von der nur wenige Prototypen gebaut wurden. Einige Panzer I der ersten Ausführungen dienten auch als Basis für den Flakpanzer I, der mit einer 20-mm-Flak 38 L/112,5 bewaffnet war. Des weiteren wurde das Fahrgestell des Panzers I für weitere Abarten wie den Panzerjäger I oder den Sturmpanzer I „Bison“ verwendet.

Einsatz

PZKWI02.jpg

Mit dem PzKpfWg I wurde im August 1935 die Idee eines operativen Panzer-Großverbandes im Rahmen von Versuchsübungen im Raum Munster-Soltau unter Beweis gestellt. Der Erfolg dieser Übungen bestätigte das Konzept der Panzerdivision und die geplante Aufstellung von drei Panzerdivisionen zum Oktober 1935.

Seine Feuertaufe hatte der Pz. I im spanischen Bürgerkrieg, als 100 Stück der Ausführungen A und B sowie des Panzerbefehlswagens I als Teil der „Legion CondorGeneral Franco unterstützten. Auf dem Zenit des Krieges dürften etwa 120 PzKpfW I A und B im Einsatz gewesen sein, die sich in vier Abteilungen mit jeweils drei Kompanien zu je 15 Panzern gliederten. Im Kampf waren sie allerdings nur von eingeschränktem Nutzen, da sie nur mit MG bewaffnet und schwach gepanzert waren.

Beim Anschluß Österreichs waren die Panzer nicht in Kampftätigkeiten verwickelt, hatten aber einen längeren Weg zurückzulegen. Auf den teilweise mehr als 600 Kilometern blieben einige Panzer pannenbedingt liegen, was eine kontroverse Debatte auslöste und zu einer vollständigen Neuausrichtung der Reparatur- und Bergungsdienste führte.

Der PzKpfW I war nie als Kampfpanzer im eigentlichen Sinne konzipiert worden und diente in erster Linie als Exerzierpanzer und zur Ausbildung in Panzerfahrschulen. Der deutschen Industrie gelang es jedoch nicht, ausreichend viele neue Panzer zu produzieren, um den PzKpfW I wie geplant noch vor 1939 durch die neu entwickelten und stärkeren Panzerkampfwagen III und IV zu ersetzen. In der Anfangszeit des Krieges zeigte sich denn auch sofort, daß weder die Feuerkraft noch die Panzerung diese Wagen zum Kampf gegen feindliche Panzerfahrzeuge befähigte. Standen der Wehrmacht zum Zeitpunkt des Polenfeldzuges 1.445 Kampfwagen zur Verfügung, waren es zu Beginn des Frankreichfeldzuges nur noch 523 Wagen, die sich im Bestand der zum Angriff bestimmten Divisionen befanden. Bis 1940 blieb der PzKpfW I Teil der Ausrüstung der Panzerwaffe, bevor er schrittweise nur noch als Unterstützungsfahrzeug, zum Beispiel als Munitionspanzer, Verwendung fand.

Technische Daten

Ausführung A

  • Gewicht: 5,4 t
  • Länge/Breite/Höhe: 4,02 m / 2,06 m / 1,72 m
  • Kettenbreite: 28 cm
  • Bodenfreiheit: 29 cm
  • Motor: Krupp M-305 4-Zylinder-Ottomotor luftgekühlt / 57 PS (2.500 U/min)
  • Höchstgeschwindigkeit: 37 km/h auf Straße
  • Tankinhalt: 144 l
  • Fahrbereich: 145 km auf Straße / 100 km im Gelände
  • Bewaffnung:
  • 2 x MG 13 (7,92 mm) 1.525 Schuß
  • Panzerung
  • Front: 13 mm
  • Seiten und Heck: 13 mm
  • Decke: 8 mm
  • Boden: 6 mm
  • Besatzung: zwei
  • Stückzahl gebaut: ca 500

Ausführung B

  • Gewicht: 6,0 t
  • Länge/Breite/Höhe: 4,42 m / 2,06 m / 1,72 m
  • Kettenbreite: 28 cm
  • Bodenfreiheit: 29 cm
  • Motor: Maybach NL 38 TR 6-Zylinder-Ottomotor wassergekühlt / 100 PS (3.000 U/min)
  • Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h auf Straße
  • Tankinhalt: 146 l
  • Fahrbereich: 140 km auf Straße / 115 km im Gelände
  • Bewaffnung:
  • 2 x MG 13 (7,92 mm) 1.525 Schuß
  • Panzerung
  • Front: 13 mm
  • Seiten und Heck: 13 mm
  • Decke: 8 mm
  • Boden: 6 mm
  • Besatzung: zwei
  • Stückzahl gebaut: ca 675

Ausführung C

  • Gewicht: 8,0 t
  • Länge/Breite/Höhe: 4,19 m / 1,92 m / 1,94 m
  • Kettenbreite: 28 cm
  • Bodenfreiheit: 29 cm
  • Motor: Maybach HL 45P 6-Zylinder-Ottomotor wassergekühlt / 150 PS (3.800 U/min)
  • Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h auf Straße
  • Tankinhalt: ? l
  • Fahrbereich: 300 km auf Straße / ? km im Gelände
  • Bewaffnung:
  • 1 x MK EW 141 (20 mm)
  • 1 x MG 34 (7,92 mm)
  • Panzerung
  • Front: 30 mm
  • Seiten und Heck: 20 mm
  • Decke: 10 mm
  • Boden: 10 mm
  • Besatzung: zwei
  • Stückzahl gebaut: ca 40

Ausführung F

  • Gewicht: 20,0 t
  • Länge/Breite/Höhe: 4,38 m / 2,64 m / 2,05 m
  • Kettenbreite: 28 cm
  • Bodenfreiheit: 29 cm
  • Motor: Maybach HL 45P 6-Zylinder-Ottomotor wassergekühlt / 150 PS (3800 U/min)
  • Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h auf Straße
  • Tankinhalt: ? l
  • Fahrbereich: ? km auf Straße / ? km im Gelände
  • Bewaffnung:
  • 2 x MG 34 (7,92 mm)
  • Panzerung
  • Front: 80 mm
  • Seiten und Heck: 50 mm
  • Decke: 25 mm
  • Boden: 25 mm
  • Besatzung: zwei
  • Stückzahl gebaut: ca 30

Abarten

Galerie

Siehe auch

Verweise