Zapp, Richard
Robert Richard Zapp (auch: Robert-Richard; 3. März 1904 in Germersheim, Pfalz; 17. Juli 1964 in Kiel) war ein deutscher Freikorpskämpfer, Offizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, er war zuletzt Fregattenkapitän, Kommandeur der 3. U-Flottille sowie des Marine-Regiments „Zapp“ und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das U-Boot-As versenkte bei fünf Feindfahrten und 264 Seetagen mit U 66 zwischen 13. Mai 1941 und 27. Mai 1942 16 Feindschiffe (106.200 BRT) und beschädigte ein weiteres (12.502 BRT), er zerstörte somit 118.702 BRT feindlichen Schiffsraum.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Freikorps
Zapp war Freiwilliger der Freikorps in Schlesien, wo er mindestens sechs Monate diente, wie das Schlesische Bewährungsabzeichen I. Stufe beweist.
Reichsmarine
Am 1. Mai 1923 trat er als einfacher Matrose in die Reichsmarine ein. Nach einer Mannschaftslaufbahn an Bord des Segelschulschiffs „Niobe“ wurde er im April 1926 Offiziersanwärter und am 12. Oktober 1926 zum Seekadett ernannt. Es folgte eine Ausbildungs- und Dienstzeit auf dem leichten Kreuzer „Emden“, auf welchem er auch an einer Weltreise teilnahm. Danach leistete er seinen Dienst auch auf dem Linienschiff „Hessen“.
Kriegsmarine
Später diente Zapp bei der 1. Minensuch-Flottille, deren Kommandant er im September 1938 im Rang eines Kapitänleutnants wurde.
Zweiter Weltkrieg
Bei Kriegsbeginn diente Zapp als Kommandeur der Marine-Flak-Abteilung 251 bis April 1940. Es folgte der Wechsel zur U-Bootwaffe, dort leistete er die notwendigen Lehrgänge und Ausbildungen ab und nahm als Kommandantenschüler im Oktober 1940 an einer Feindfahrt von Engelbert Endrass auf U 46 (Typ VIIB) teil. Im Januar 1941 stellte Zapp, nach einer Baubelehrung, das neue Boot U 66 (Typ IX-C) bei der 2. U-Flottille in Dienst. Nachdem die erste Feindfahrt wegen eines Schadens an den Bugtorpedorohren von Zapp nach 30 Seetagen abgebrochen wurde, bewies er bei den nächsten beiden Fahrten seine Qualifikation und versenkte fünf Schiffe mit 26.130 BRT.
Im Dezember 1941 gehörte Zapp mit U 66 zu den Typ IX-Booten die für das Unternehmen „Paukenschlag“ zur Verfügung standen. Als Einsatzgebiet wurden U 66 die Gewässer um Kap Hatteras, an der Ostküste der Vereinigten Staaten, zugewiesen. Ab dem 13. Januar 1942 schlug Zapp mit U 66 hier zu und versenkte binnen kurzer Zeit fünf Schiffe mit 33.450 BRT. Im März 1942 fuhr Zapp mit seinem Boot zu einer Feindfahrt in die westatlantischen Gewässer um Trinidad. Mit einer Zuladung von 24 Torpedos (10 in Oberdeckbehältern) führte er eine weitere bemerkenswerte Feindfahrt durch und versenkte im April/Mai 1942 sechs Schiffe mit 43.956 BRT. Zudem gelang ihm die Beschädigung eines Weiteren mit 12.500 BRT. Bereits am 24. April gratulierte der B.d.U. ihm zum am Vortage verliehenen Ritterkreuz.
Am 7. Mai 1942 meldete der Wehrmachtbericht:
- „Bei Erfolgen deutscher Unterseeboote zeichnete sich das Unterseeboot unter Führung des Korvettenkapitän Zapp besonders aus.“
=Endkampf und Gefangenschaft
Nach der Rückkehr des Bootes in den Stützpunkt verließ Zapp U 66 und übernahm das Kommando über die 3. U-Flottille in La Rochelle. Als die feindlichen Invasionstruppen im Oktober 1944 vor der Stadt standen, übernahm Zapp zusätzlich das Kommando des neu aufgestellten Marine-Regiments „Zapp“, das Marinepersonal sollte nun als Marine-Infanterie die zur Festung erklärten Hafenstadt La Rochelle verteidigen. Nach langer Verteidigung des Stützpunktes und vom Feind unbesiegt ging Richard Zapp am 9. Mai 1945, inzwischen Fregattenkapitän, in französische Kriegsgefangenschaft in der er bis 7. Juli 1947 verblieb.
Tod
Fregattenkapitän Richard Zapp verstarb am 17. Juli 1964 in Kiel.
Beförderungen
- 1. Mai 1923 Eintritt in die Reichsmarine
- 1. Oktober 1925 Obermatrose (Matrosengefreiter bzw. Obergast)
- 1. April 1926 Offiziersanwärter
- 12. Oktober 1926 Seekadett
- 1. April 1928 Fähnrich zur See
- 1. Juni 1930 Oberfähnrich zur See
- 1. Oktober 1930 Leutnant zur See
- 1. Mai 1933 Oberleutnant zur See
- 1. April 1936 Kapitänleutnant
- 1. April 1941 Korvettenkapitän
- 1. Januar 1945 Fregattenkapitän
Auszeichnungen (Auszug)
- Schlesischer Adler, I. Stufe
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis III. Klasse am 2. Oktober 1936
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) am 14. Mai 1941
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. und 1. Klasse am 6. August 1941 (gleichzeitige Verleihung)
- Zweimalige namentliche Nennung im Wehrmachtbericht am 27.1.1942 und 7.5.1942
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. Klasse mit Schwertern am 30. Januar 1944 (nach anderen Quellen am 30. Januar 1945)
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 23. April 1942 als Korvettenkapitän und Kommandant des Unterseeboots „U-66“