Rittmeyer, Ferdinand Konrad
Ferdinand Konrad Zecherle, seit 1944 Rittmeyer, ( 16. Februar 1919 in Schwandorf; 17. März 2009 in Veitshöchheim)[1] war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt als Rittmeister des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Bei der Bundeswehr diente er vom November 1956 bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 31. März 1975, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants. Er war maßgeblich am Aufbau der deutschen Elitetruppe der Fernspäher beteiligt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Ferdinand Konrad Rittmeyer, wurde als Sohn des Buchbinders Ferdinand Zecherle und dessen Ehefrau Anna geboren und wuchs in Schwandorf nächst der Pfarrkirche St. Jakob auf. 1944 änderte er seinen Geburtsnamen Zecherle in den Geburtsnamen seiner Mutter Rittmeyer, vermutlich aus Enttäuschung über die Scheidung der Eltern.
Militär und Krieg
Rittmeyer trat bereits 1937 in die Wehrmacht ein und kam zum 17. (Bayerischen) Reiter-Regiment nach Bamberg. Ab 1939 nahm er am Zweiten Weltkrieg beginnend mit dem Polenfeldzug und danach am Westfeldzug 1940 gegen Frankreich teil. Für seine Tapferkeit vor dem Feind bekam er den Befehl, zur Ausbildung an der Offizier-Schule.
Nachfolgend kämpfte er mit seiner Panzeraufklärungskompanie, oft hinter den feindlichen Linien, in Afrika und Rußland, zuletzt in der Heeresgruppe „Schörner“ als Bataillons-Kommandeur. Sein letzter Auftrag war der Schutz der Flüchtlingstrecks an der deutsch-tschechischen Grenze. Rittmeyer wurde für seinen Mut und seine Tapferkeit mehrfach ausgezeichnet.
Gefangennahme
1945, kurz vor Ende des Krieges, geriet Rittmeyer in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach der Kapitulation der Wehrmacht haben ihn die US-Amerikaner den Russen ausgeliefert. Mehrmals zum Tode verurteilt, ist er später zu lebenslanger Haft in einem sibirischen Schweigelager „begnadigt“ worden. Am 16. Dezember 1955 dürfte der Spätheimkehrer nach zehn Jahren russischer Tortur wieder in seine Heimat.
Bundeswehr
Rittmeyer trat bereits kurze Zeit nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im November 1956 in die Panzeraufklärungstruppe der neu gegründeten Bundeswehr ein.
- „Ich wollte nie etwas anderes sein als Aufklärer.“
Seinem Ruf als Offizier, der sich durch besonders verwegene und draufgängerische Art auszeichnete, vermochte Rittmeyer auch in der Bundeswehr zu entsprechen. Nicht zuletzt dieser Eigenschaften wegen erhielt Rittmeyer am 16. November 1961 von Heeresamt den Auftrag, unter der Arbeitsbezeichnung Lehrgruppe R (für Rittmeyer) an der Luftlande- und Lufttransportschule Altenstadt/Schongau mit dem Aufbau der Fernspähtruppe zu beginnen. Major Rittmeyer nahm daraufhin noch mit 43 Jahren am Fallschirmspringerlehrgang teil.
Politische Rücksichtnahmen und Bedenken hatten bis dahin die Schaffung dieser Truppengattung verhindert, deren Vorbild die Spezialeinheit der „Brandenburger“ des Zweiten Weltkrieges war. Die Soldaten sollten zum Einzelkämpfer und Fallschirmspringer ausgebildet sein und mußten ledig sein. 1962 begann Rittmeyer mit der Ausbildung des Ausbildungskaders. Die zukünftigen Fernspähsoldaten waren Fallschirmjäger, Gebirgsjäger sowie Grenadiere. Am 31. März 1975 wurde Oberstleutnant Rittmeyer in den Ruhestand verabschiedet.
Tod
Oberstleutnant a. D. Ferdinand Konrad Rittmeyer, u. a. Mitglied der „Traditionskameradschaft Fernspähtruppe e. V.“., verstarb 2009 in Veitshöchheim und wurde feierlich mit militärischen Ehren beigesetzt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- Allgemeines Sturmabzeichen
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Ärmelband „Afrika“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 10. Mai 1943 als Leutnant der Reserve und Zugführer in der 1. Kompanie/Panzer-Aufklärungs-Abteilung 90
- Deutsches Kreuz in Gold am 23. Juni 1943 als Leutnant der Reserve und Zugführer in der 1. Kompanie/Panzer-Aufklärungs-Abteilung 90[2]
Verweise
- Zecherle, Konrad, tracesofwar.com (englischsprachig)