Kosch, Robert

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Robert Kosch

Robert Paul Theodor Kosch (Lebensrune.png 5. April 1856 in Glatz, Provinz Schlesien, Deutscher Bund; Todesrune.png 22. Dezember 1942 in Berlin-Halensee) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Freikorps, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg und Ritter des Ordens „Pour le mérite“ mit Eichenlaub. Sein Nachlaß wurde dem Bundesarchiv-Militärarchiv im Februar 1993 von dessen Enkeltochter, Sibylle Reetz, übereignet.

Werdegang

Robert Paul Theodor Kosch I.jpg
„Deutsches Soldaten Jahrbuch“ (1967)
  • 23.4.1874 aus dem Kadettenkorps Eintritt als Sekondeleutnant in das 4. Niederschlesische Infanterie-Regiment Nr. 51, Breslau
  • 1877 Preußische Kriegsakademie, Berlin
  • 1880 Rückkehr zum 4. Niederschlesischen Infanterie-Regiment Nr. 51, Breslau
  • 1.4.1881 Versetzung als Bataillons-, später Regimentsadjutant in das 1. Unter-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 132, Glatz, Schlesien (ab 31. März 1888 in Straßburg, Reichsland Elsaß-Lothringen)
  • 1.4.1887 in den Großen Generalstab nach Berlin kommandiert
  • 1888 Versetzung in das Infanterie-Regiment „Herzog von Holstein“ (1. Holsteinisches) Nr. 85, Rendsburg
  • 1894 Versetzung als Chef der 1. Kompanie/Infanterie-Regiment „von der Goltz“ (7. Pommersches) Nr. 54
  • 1896 Eisenbahn-Linienkommissar in Köln à la suite des Infanterie-Regiments „von der Goltz“ (7. Pommersches) Nr. 54
  • 1901 Versetzung als Kommandeur des II. Bataillons in den Regimentsstab des 9. Lothringischen Infanterie-Regiments Nr. 173, St Avold
  • 1902 Versetzung in den Regimentsstab des Infanterie-Regiments „von Goeben” (2. Rheinisches) Nr. 28, Ehrenbreitstein
  • 1903/04 Kommandeur des Landwehr-Bezirks II, Berlin
  • 16.2.1907 Kommandeur des Infanterie-Regiments „General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen“ (8. Brandenburgisches) Nr. 64, Prenzlau
  • 19.6.1909 Kommandeur der 78. Infanterie-Brigade, Brieg (11. Division/VI. Armee-Korps)
  • 4.6.1912 Kommandeur der 10. Infanterie-Division (V. Armee-Korps), Posen (als Nachfolger von Friedrich Wilhelm Farne)
    • 2.8.1914 die 10. Infanterie-Division
    • Die Division kämpfte als Reserve der Obersten Heeresleitung in Frankreich bei der 5. Armee (Deutscher Kronprinz) an der Westfront.
  • 8.10.1914 Kommandierender General des I. Armeekorps (Nachfolger von Hermann von Francois)
  • 1.9.1914 Kommandierender General des V. Armeekorps (Nachfolger von Hermann von Strantz)
  • 11.6.1915 Kommandierender General des X. Reservekorps (Nachfolger von Johannes von Eben)
  • 28.8.1916 Führer des neugebildeten Generalkommandos (z. b. V.) Nr. 52 (auch bekannt als Donau-Armee in Rumänien bis Januar 1917)
    • bei der 9. Armee (von Falkenhayn, später von Eben) in Rumänien
  • 1.5.1917 Oberbefehlshaber der 9. Armee (Nachfolger von Erich von Falkenhayn)
    • 1. Vertretung des Oberbefehlshabers der 9. Armee in Ramnicul-Sarat, in Braila im Sommer 1917
    • Der Feldzug in Südrußland; Die Besitznahme von Odessa; Die Besetzung von Nicolajew; die Eroberung der Krim.
  • März 1918 Erneut Führer des Generalkommandos Nr. 52
  • 1.5.1918 Oberbefehlshaber aller Truppen in Taurin und der Krim
    • der Heeresgruppevon Eichhorn“ (später „Graf Kirchbach“) in Südrußland
    • im Jahre 1918 wurde dem General Kosch von einem Tartarenfürsten ein mit Blumenornamenten versehenes Banner überreicht. Es wurde an das Wehrgeschichtliche Museum in Rastatt abgegeben.
  • 1918/19 Kommando Grenzschutz „Ost“ in Ostpreußen
  • 10.1.1919 zur Disposition gestellt und schließlich in den Ruhestand verabschiedet
  • In der Zwischenkriegszeit führte er u. a. Korrespondenz mit Major a. D. Wilhelm Werner Kurt von Priesdorff zur Herausgabe von „Soldatisches Führertum“.

Rückzug von der Krim

Es war General der Infanterie Robert Kosch zu verdanken, daß die deutschen Truppen sich weitgehend geordnet von der Krim, insbesondere aus Sebastopol und Simferopol, zurückziehen konnten, eine Meisterleistung an Organisation trotz der widrigen Umständen:

„Im Simferopol wird der Anschluß erreicht. Nach freundlicher Aufnahme durch General Kosch und die Herren seines Stabes rollen die Transportzüge aus der Krim durch das unendliche Rußland. — Schlimm sind die letzten Nachrichten: Ganz Polen in hellem Aufruhr, Straßenkämpfe in Berlin, die rote Flagge auf unseren stolzen Schiffen! Ob überhaupt der Weg im Norden noch frei ist, weiß keiner. Die trotz allem ruhige und zielbewußte Dienstauffassung in diesem Kreise kriegserprobter Männer sowie die besonnene Haltung der mitgeführten Maschinengewehrkompanien sind wirklich herzerfrischend. In viel tägiger Fahrt wird die Gegend um Minsk erreicht, wo die Division zunächst liegen bleibt. Dem nun in das Innere des eisigen Rußland verschlagenen Kapitänleutnant gelingt es, in einem sogenannten wilden Eisenbahnzeug Brest-Litowsk zu erreichen. Die Umgehung des polnischen Hexenkessels gelingt auch. Nur unterbrochen von einem nächtlichen Eisenbahnzusammenstoß, bei welchem in dem von Carl und seinen Begleitern benutzten Wagen mehrere Tote sind, wird Berlin erreicht.“[1]

„Dr.“ und „von Kosch“

Robert Kosch wird zuweilen als „von Kosch“, eine Erhebung in den persönlichen oder gar erblichen Adelstand konnte nicht belegt werden, wenngleich einen solche nicht ausgeschlossen ist. Ein Bildnegativ des bekannten Portraits als Generalleutnant und Träger des Roten Adlerordens II. Klasse mit Eichenlaub (Halsdekoration) trägt den handschriftlichen Vermerk „Gen. von Kosch“ (Negativ-Nr. 3564-15), dies wurde dann ggf. so übernommen und derart weiterverbreitet. Zuweilen wird er auch als „Dr.“, so z. B. in einem Eintrag des Bundesarchivs. Obschon Generäle nicht selten für besondere Leistungen zum Ehrendoktor verschiedener Universitäten ernannt wurden, läßt sich eine solche für Kosch nicht einwandfrei belegen (Stand: 2021).

General der Infanterie Robert Kosch verstarb 1942 und wurde feierlich auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt. Der Grabstein ist nicht mehr vorhanden.

Familie

Robert war das jüngste von zehn Kindern von Hermann Kosch und dessen Ehefrau Agnes, geborene Heinrich. Sekonde-Lieutenant Kosch heiratete am 3. April 1880 seine Verlobte Maria Gertrude Noeggerath (Lebensrune.png 1860). Aus der Ehe sind mehrere Kinder entsprossen, darunter Tochter Gertrude (Lebensrune.png 28. Februar 1882) und Sohn Hermann (Lebensrune.png 11. Dezember 1883).

Orden und Ehrenzeichen vor dem Kriege um 1913/14

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Drei militärische Übergänge über die Donau im Weltkriege[2]
    • Der Übergang des X. Reservekorps über die Donau bei Ram und Bazias am 7.10.1915
    • Die Abwehr des rumänischen Donau-Übergangs bei Rjakovo 1.-3.10.1916
    • Der Übergang der Donauarmee über die Donau bei Sistov am 23.12.1916
  • Die Operation des deutschen Generalkommandos z. b. V. Nr. 52 am Schwarzen Meer im Jahre 1918 (Manuskript)
    • Zusammenstellung nach dem persönlichen Kriegstagebuch und nach den Akten des Generalkommandos z. b. V. Nr. 52
  • Korrespondenz mit Major Kurt von Priesdorff zur Herausgabe von Soldatisches Führertum

Literatur

Fußnoten

  1. In: Die Kapitäne Christiansen – Nach Logbüchern erzählt, von Carl Christiansen, Friedrich Christiansen und Eberhard von Mantey, S. 196
  2. Manuskript mit Korrespondenz mit Georg von Viebahn sowie dem Reichswehrministerium/Heeresausbildungsabteilung