Rokossowski, Konstantin

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Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski (* 21. Dezember 1896 in Warschau; † 3. August 1968 in Moskau) war ein polnischer, bolschewistischer Militär im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski wurde am 21. Dezember 1896[1] in Warschau[2] als Sohn eines polnischen Lokomotivführers geboren. Er verlor früh die Eltern und schlug sich bis zum Ausbruch des Weltkrieges als Fabrikarbeiter und Steinmetz durch.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg diente Rokossowski ab 1914 in einem Dragoner-Regiment der zaristischen Armee und trat 1917 als Unteroffizier zur Roten Armee über, in der er im Ural, in Sibirien und in der Mongolei kämpfte und schließlich Kommandeur einer Kavaleriedivision war. 1919 wurde er Mitglied der KPdSU. Auch nach dem Krieg blieb er in der Roten Armee und hatte eine Reihe von Kommandoposten inne.[3] 1929 absolvierte er die Frunse-Generalstabsakademie. Im gleichen Jahr kämpfte er erfolgreich an der chinesisch-sowjetischen Grenze. Im August 1936 erhielt er als Kommandeur einer Kavalleriedivision in Transbaikalien für die gute Schulung seiner Verbände den Leninorden.[4] Ende 1936 wurde Rokossowski in den Wehrbereich Leningrad versetzt, wo er das V. Kavalleriekorps befehligte. 1937 nahm er am 17. außerordentlichen allrussischen Kongreß der Sowjets teil.

Danach verschwand sein Name aus der Sowjetpresse, und heute weiß man, daß er von 1938-1940 in einem sibirischen Straflager saß. Angesichts des drohenden Konflikts in Europa (Weltrevolution) wurde er als befähigter Offizier im Juni 1940 wieder aus der Haft entlassen.[5] Gleichzeitig wurde er zum Generalmajor befördert.

Zweiter Weltkrieg

Bei Kriegsausbruch im Juni 1941 war Rokossowski Kommandeur des bei Nowograd-Wolynskij stationierten 9. mechanisierten Korps. Nach der verlustreichen Panzerschlacht bei Brody-Rowno war er kurz der Reserve des Verteidigungsministeriums zugeteilt und kam dann wieder an die Front. Als Armeekommandeur befehligte er von August bis Dezember 1941 die 16. Armee unter dem Oberbefehl Schukows vor Moskau. Auf Grund seines entscheidenden Abwehrerfolges im Winter 1941/42 rückte Rokossowski in die vorderste Reihe der sowjetischen Heerführer.

Rokossowksi erlitt eine Niederlage in der Kesselschlacht bei Smolensk, ließ seine Truppe bei der Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk alleine und flog mit seinem Stab aus und war danach als Verteidiger mitbeteiligt an der Schlacht um Moskau.[6] Er wurde Armeegeneral und Oberbefehlshaber der Donfront und leitete für die Bolschewisten die Schlacht um Stalingrad. 1943 konnte er bei Orel und Brjansk die Wehrmacht zurückdrängen. 1944 war er Oberbefehlshaber der 1., später der 2. Weißrussischen Front und eroberte Warschau, Danzig und Stettin.[7]

Nachkriegszeit

Als Oberbefehlshaber der Armeegruppe Nord (Raum Königsberg und Polen) war Rokossowski dann in den Nachkriegsjahren unmittelbarer militärischer Vorgesetzter der Chefs der sowjetischen Militäradministration in Berlin und Wien und hatte im Rahmen der kontinentalen Strategie der Sowjetunion in Europa 1949 sein Hauptquartier zuletzt in Fürstenberg nördlich Berlins.

Bis 1949 war er Oberbefehlshaber einer sowjetischen Armeegruppe in Polen. Am 6. November 1949 wurde Rokossowski auf polnischen Wunsch zur Verfügung der polnischen Regierung gestellt und als Oberbefehlshaber der Streitkräfte Polens zum Marschall von Polen ernannt. Gleichzeitig übernahm er das polnische Verteidigungsministerium. Außerdem wurde er polnischer Sejm-Abgeordneter und Politbüro-Mitglied, 1952 zusätzlich zu allen anderen Ämtern noch stellv. Ministerpräsident. Dann wurde er Verteidigungsminister in Polen,[8] wo er 1956 von Gomulka zum Rücktritt gedrängt wurde.[9] Danach war er stellvertretender Verteidigungsminister der Sowjetunion.[10][11] Seine Urne wurde an der Kremlmauer beigesetzt.

Quelle

  • Der Zweite Weltkrieg, Das-Beste-Verlag Stuttgart, 1979

Fußnoten

  1. lt. Gr. Sowjetenzyklopädie Bd. 36, S. 632
  2. nach anderen Angaben in Welikije Luki
  3. Bereits am Ersten Weltkrieg nahm Rokossowski als Freiwilliger der russischen Truppen teil.
  4. Er kämpfte als Mitglied der Roten Armee im russischen Bürgerkrieg, besuchte später die Offiziersschule und war Militärberater für Tschiang Kai-Schek.
  5. 1937-1941 war er inhaftiert. In seinen Memoiren erwähnt er diesen Vorgang nicht, sondern spricht von Rückkehr aus dem „Urlaub“.
  6. Nach einer schweren Verwundung im Februar 1942 führte Rokossowski ab Juni 1942 die Front (Heeresgruppe) Brjansk. Vom September 1942 ab leitete er die Operationen an der Don-Front und führte die Einschließung Stalingrads durch.
  7. Im Zweiten Weltkrieg leitete er 1942-1945 militärische Operationen. Marschall der Sowjetunion (1944) und Polens (1949).
  8. 1949-1956 Oberbefehlshaber der polnischen Armee und polnischer Verteidigungsminister, 1950-1956 Mitglied des Politbüros der Vereinigten Polnischen Arbeiterpartei.
  9. Rokossowski verlor als Exponent des stalinistischen Kurses nach dem »Polnischen Oktober« (1956) seine Ämter in Polen.
  10. Im Zuge der Veränderungen in Polen im Oktober 1956 wurde Rokossowski zunächst aus dem polnischen Politbüro ausgeschaltet, obwohl Chruschtschow dies durch einen Blitzbesuch in Warschau zu verhindern versucht hatte. Ende 1956 gab Rokossowski sein Amt als polnischer Verteidigungsminister an seinen Stellvertreter Spychalski ab und ging nach Moskau zurück.
  11. Am 19. November 1956 wurde Rokossowski Stellvertreter Schukows als sowjetischer Kriegsminister, außerdem einer der stellv. Ministerpräsidenten der Sowjetunion. Ende Oktober 1957 übernahm Rokossowski das Kommando über den transkaukasischen Militärbezirk, kehrte aber bereits Anfang Januar 1958 auf seinen Posten als stellv. Verteidigungsminister nach Moskau zurück. Seit 1960 trat er nur noch wenig hervor, höchstens noch als Deputierter des Obersten Sowjets, dem er seit 1946 angehörte und seit 1962 als Mitglied einer Gruppe von Generalinspekteuren des Verteidigungsministeriums.