Rostin, Erwin

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Erwin Rostin

Erwin Rostin (Lebensrune.png 28. Oktober 1907 Güstrow, Mecklenburg; Todesrune.png gefallen 30. Juni 1942 im Westatlantik) war ein deutscher Offizieranwärter der Reichsmarine und Offizier der Kriegsmarine, zuletzt Korvettenkapitän und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Das U-Boot-As versenkte auf nur zwei Feindfahrten (111 Seetage) 17 feindliche Schiffe mit 101.321 BRT und beschädigte zwei weitere mit 15.264 BRT.[1] Er gehört somit zu den erfolgreichsten deutschen U-Boot-Kommandanten des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

„Der später so erfolgreiche U-Boot-Kommandant wurde am 28.10.1907 in Güstrow geboren und trat am 04.10.1933 in die Reichsmarine ein, wurde aber noch in die Crew 32 eingegliedert. Während der vorgeschriebenen Ausbildung an Land und an Bord, wie sie schon dargestellt wurde, erfolgte die Beförderung von Erwin Rostin am 01.01.1934 zum Fähnrich zur See und am 02.09.1935 zum Oberfähnrich zur See. Im Verlaufe der Fahrt als Divisionsleutnant auf dem Linienschiff SCHLESIEN (04.08.1935 bis 20.09.1936) wurde er am 01.01.1936 Leutnant zur See. Es schlossen sich Verwendungen als Kompanieoffizier in der II. Marineunteroffizierslehrabteilung vom 21.09.1936 bis 02.06.1937, als Kommandant in der Vorpostenflottille vom 03.06.1937 bis 02.07.1937 und als Kommandant im Schulverband der Sperrschule vom 03.07.1937 bis zum 02.12.1937 an. Am 01.10.1937 wurde der junge Marineoffizier aus Güstrow zum Oberleutnant zur See befördert. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges blieb es für Erwin Rostin meist bei der Verwendung im Schulverband der Sperrschule. Vom 01.04.1939 bis zum 25.08.1939 war er sowohl als Lehrer in der Schulflottille als auch als Adjutant beim Befehlshaber der Sicherung der Ostsee eingesetzt. Allerdings ist folgende Tatsache interessant: Erwin Rostin erhielt wie sein Kamerad Georg Schewe am 20.12.1939 die „Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938“. Diese in Bronze ausgeführte Medaille wurde laut Verordnung vom 18.10.1938 für „Verdienste um die Wiedervereinigung der sudetendeutschen Gebiete mit dem Deutschen Reich“ und nach der Verordnung vom 01.05.1939 auch für „Verdienste anlässlich der Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren verliehen. Demnach hatten die beiden Marineoffiziere diese Auszeichnung im Zusammenhang mit letzterem Vorgang erhalten, allerdings ist ihre genauere Rolle derzeit nicht zu ermitteln. Den Beginn des Zweiten Weltkrieges sieht Erwin Rostin jedoch als Kommandant in der 7. Minensuchflottille vom 26.08.1939 bis zum 31.03.1940. Das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt er am 10.10.1939. Die Beförderung zum Kapitänleutnant war mit der Übernahme des Kommandos auf dem Minensuchboot M 98 (6., später 4. Minensuchflottille) am 01.04.1940 verbunden. Vom 16.08.1940 bis zum 30.03.1941 kommandierte Erwin Rostin M 21 in der 2. Minensuchflottille. An Auszeichnungen kamen am 21.11.1940 das Eiserne Kreuz I. Klasse und am 03.01.1941 das Kriegsabzeichen für Minensuch-, U-Boot-Jagd- und Sicherungsverbände hinzu.
Vom 31.03.1941 bis zum 29.06.1941 durchlief Erwin Rostin dann die U-Bootausbildung und wurde anschließend sofort zur 24. U-Flottille zum Kommandantenlehrgang versetzt. Es folgte vom 19. August bis zum 24. September des gleichen Jahres die Baubelehrung für U-158 bei der Deschimag AG „Weser“-Werft in Bremen. Dieses Boot wurde am 25.09.1941 in Bremen in Dienst gestellt und gehörte zur 4. U-Flottille, einer Ausbildungsflottille in Stettin. In der östlichen Ostsee, besonders in der Danziger Bucht, fanden die vorgeschriebenen Trainingskurse für die U-Bootsbesatzungen statt. Nach Überführung in den U-Stützpunkt Lorient wurde das Boot U-158 am 01.02.1942 der 10. U-Flottille zugeteilt. Mit seinem Boot gelangten Erwin Rostin bemerkenswerte Erfolge. Auf nur zwei Feindfahrten in kaum vier Monaten versenkte er 17 Handelsschiffe mit mehr als 100.849 BRT und beschädigte zwei weitere mit 15.264 BRT. Die Unternehmungen hatten im Westatlantik (Ostküste der USA, Neufundland bis Florida sowie Karibik, Kuba, Golf von Mexiko und Bermudas) stattgefunden. Zur ersten Unternehmung hatte der Befehlshaber der U-Boote, Admiral Dönitz, festgestellt:
‚Erste Unternehmung des Kommandanten mit einem neuen Boot. Der Geleitzugangriff, wie auch das Operieren auf geringen Wassertiefen an der amerikanischen Küste beweist den Schneid und Angriffsgeist des Kommandanten. Ohne viel beim Gegner vorauszusetzen, hat er alle Erfolgschancen energisch und überlegt angepackt und einen sehr schönen Erfolg erzielt.“‘
Am 28.06.1942 wurde Kapitänleutnant Erwin Rostin das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am folgenden Tag erhielt er davon die Nachricht und die Glückwünsche des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine und des Befehlshabers der U-Boote durch Funkspruch übermittelt. Einen Tag später hatte sich das Schicksal von Erwin Rostin vollendet: Auf der Rückfahrt jener zweiten Feindfahrt wurde U-158 am 30.06.1942 westlich der Bermudas von einem „Mariner“-Flugboot der US-Navy Squadron VP-74 entdeckt. Nach amerikanischen Berichten sonnten sich 15 Mann auf dem Oberdeck. Das Boot wurde deckend getroffen und sank mit der gesamten Besatzung von 53 Mann und dem an Bord befindlichen Kapitän des lettischen Dampfers EVERALDA. Mit Erwin Rostin, der am 21.03.1944 zum Korvettenkapitän mit Wirkung vom 01.07.1942 postum befördert wurde, verlor die Kriegsmarine einen überdurchschnittlich veranlagten U-Bootkommandanten, der, sollte der Bericht der Flugboot-Besatzung so stimmen, nur einmal die nötige Sorgfalt vermissen ließ.“[2]

Kurzchronologie

  • 4.10.1933 Eintritt in die Reichsmarine als Offiziersanwärter (Eingliederung in die Crew 32).
  • 4.10.1933 bis 2.1.1934 Infanterieausbildung bei der 6. Kompanie/II. Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund.
  • 3.1.1934 bis 31.1.1934 Artillerielehrgang für Fähnriche an der Schiffsartillerieschule, Kiel-Wik.
  • 1.2.1934 bis 18.3.1934 Infanterielehrgang für Fähnriche bei der II. Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund.
  • 19.3.1934 bis 9.4.1934 Nachrichtenlehrgang für Fähnriche an der Nachrichtenschule, Flensburg-Mürwik.
  • 10.4.1934 bis 25.4.1934 Fla-Waffenlehrgang für Fähnriche an der Küstenartillerieschule, Wilhelmshaven.
  • 26.4.1934 bis 12.5.1934 Sperrlehrgang für Fähnriche an der Sperrschule, Kiel-Wik.
  • 13.5.1934 bis 3.7.1934 Torpedolehrgang für Fähnriche an der Torpedoschule, Flensburg-Mürwik.
  • 4.7.1934 bis 26.8.1934 Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule, Flensburg-Mürwik.
  • 27.8.1934 bis 1.9.1934 Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Leichten Kreuzer LEIPZIG.
  • 2.9.1934 bis 23.1.1935 Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule, Flensburg-Mürwik.
  • 24.1.1935 bis 30.1.1935 Navigationsbelehrungsfahrt auf dem Tender SAAR.
  • 31.1.1935 bis 17.4.1935 Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule, Flensburg-Mürwik.
  • 19.4.1935 bis 24.5.1935 Bordausbildung auf dem Linienschiff SCHLESIEN.
  • 25.5.1935 bis 28.7.1935 Artillerielehrgang für Fähnriche an der Schiffsartillerieschule, Kiel-Wik.
  • 29.7.1935 bis 3.8.1935 U-Abwehrlehrgang für Fähnriche an der U-Schule, Kiel.
  • 4.8.1935 bis 20.9.1936 Divisionsoffizier auf dem Linienschiff SCHLESIEN.
  • 21.9.1936 bis 2.6.1937 Kompanieoffizier in der II. Marine-Unteroffizierslehrabteilung, Wesermünde.
  • 3.6.1937 bis 2.7.1937 Kommandant in der Vorpostenbootflottille.
  • 3.7.1937 bis 2.12.1937 Kommandant im Sperrverband der Sperrschule, Kiel-Wik.
  • 3.12.1937 bis 17.12.1937 Gasschutzlehrgang an der Gasschutzschule.
  • 18.12.1937 bis 9.1.1939 Kommandant im Sperrverband der Sperrschule, Kiel-Wik.
  • 10.1.1939 bis 24.3.1939 Sperrlehrgang für Offiziere an der Sperrschule, Kiel-Wik.
  • 25.3.1939 bis 31.3.1939 Kommandant im Sperrverband der Sperrschule, Kiel-Wik.
  • 1.4.1939 bis 21.8.1939 Offizierslehrer und Adjutant in der Schulflottille bei Befehlshaber der Sicherung der Ostsee.
  • 22.8.1939 bis 25.8.1939 Kommandant im Sperrverband der Sperrschule, Kiel-Wik.
  • 26.8.1939 bis 31.3.1940 Kommandant in der 7. Minensuchflottille.
  • 1.4.1940 bis 15.8.1940 Kommandant des Minensuchbootes M 98 in der 6. Minensuchflottille, später 4.Minensuchflottille.
  • 16.8.1940 bis 30.3.1941 Kommandant des Minensuchbootes M 21 in der 2. Minensuchflottille.
  • 31.3.1941 bis 30.5.1941 U-Lehrgang bei der 1. U-Lehrdivision, Neustadt/Pillau.
  • 31.5.1941 bis 29.6.1941 U-Torpedooffizier-Lehrgang an der Torpedoschule, Flensburg-Mürwik.
  • 30.6.1941 bis 18.8.1941 Kommandanten-Lehrgang bei der 24. U-Flottille, Memel.
  • 19.8.1941 bis 24.9.1941 Baubelehrung für U 158 bei der 1. Kompanie/Kriegsschiffbaulehrabteilung U-Nordsee, Bremen.
  • 25.9.1941 bis 30.6.1942 Kommandant von U 158.[3]

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. Erwin Rostin, uboat.net
  2. Rostin, Erwin, wehrmacht-lexikon.de
  3. Erwin Rostin, ubootarchiv.de