Gersdorff, Rudolf-Christoph Freiherr von

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Rudolf-Christoph Freiherr von Gersdorff.jpg

Rudolf-Christoph Heinrich Viktor Hermann Carl Gero Freiherr von Gersdorff (Lebensrune.png 27. März 1905 in Lüben; Todesrune.png 27. Januar 1980 in München) war ein deutscher Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Renata Freifrau von Gersdorff und Tochter Lory

Zweiter Weltkrieg

Generalmajor a. D. Freiherr von Gersdorff

Im Kessel von Falaise war Oberst i. G. von Gersdorff Ia von Paul Hausser, Oberbefehlshaber der 7. Armee. Er organisierte den erfolgreichen Ausbruch der Reste der Armee aus dem Kessel und kämpfte dann bei der Reichsverteidigung. Während der Abwehr der Operation Market Garden verteidigte die 7. Armee die Reichsgrenze nördlich der Mosel. Von Süden stieß die 3. US-Armee unter General George S. Patton während der Ardennenoffensive an der deutschen Westfront dann jedoch in die Flanke der 7. Armee unter Erich Brandenberger. Sie erlitt schwere Verluste, konnte sich aber wieder auf die Reichsgrenze zurückziehen.

Während die anderen Teile der Heeresgruppe B beim Endkampf um Deutschland im Ruhrkessel eingeschlossen wurden, entwich die 7. Armee vor der 3. US-Armee nach Osten. Bis Kriegsende führte sie mit dieser ständige Rückzugsgefechte zunächst zwischen Main und Lahn, dann im Raum Spessart – Fulda – Gotha, im Thüringer Wald bis in den Raum Leipzig – Hof. Nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht gingen die Reste der 7. Armee im Bayerischen Wald und in Böhmen in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

„Rudolf Freiherr von Gersdorff trat 1923 als Offiziersanwärter in die Reichswehr ein. Seine Ausbildung erhielt er in Breslau. Er wurde 1926 Leutnant und 1938 Rittmeister. 1938 bis 1939 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin und war später als Generalstabsoffizier im Zweiten Weltkrieg tätig, zuletzt unter Sepp Dietrich als Generalmajor in der Schlußphase des Krieges in Frankreich. Durch Vermittlung seines Vetters Fabian von Schlabrendorff wurde Gersdorff, der 1941 zur Heeresgruppe Mitte versetzt worden war, Mitglied der Widerstandsgruppe um General Henning von Tresckow. Am 21. März 1943 sollte Hitler zum Heldengedenktag eine Ausstellung im Berliner Zughaus Unter den Linden eröffnen: Gersdorff hatte geplant, sich selbst und Hitler mit einer Granate, die er in der Manteltasche trug, in die Luft zu sprengen. Das Attentat mißlang, weil Hitler schon nach 10 Minuten das Zeughaus verließ. 1944 lieferte Gersdorff Sprengstoff und Zünder für das Attentat Stauffenbergs am vom 20. Juli. Nur durch die Verschwiegenheit der Mitverschwörer wurde er von der Gestapo nicht verhaftet und überlebte den Krieg. 1944 wurde er zur 7. Armee an Atlantikwall versetzt und erhielt am 26. August 1944 als Oberst im Generalstab das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für seine Planung des Ausbruchs aus der Einkesselung bei Falaise verliehen. 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.“[1]

Nachkriegszeit

Vom 8. Mai 1945 bis November 1947 befand sich der Freiherr in Kriegsgefangenschaft. Der mutmaßliche Landesverräter und, nach eigenen Aussagen, Beteiligter am Attentat vom 20. Juli 1944, diente den Alliierten als „Militärhistoriker“ bei der „Operational History (German) Section der Historical Division der United States Army“. Nach der Gefangenschaft versuchte er, der neu gegründeten Bundeswehr beizutreten. Staatssekretär Hans Globke und andere Offiziere konnten dieses Ansinnen jedoch verhindern.

Er war Gründungspräsident der Johanniter-Unfall-Hilfe (Vorstandsvorsitz 1952–1963). Seit einem Reitunfall 1967 war er querschnittsgelähmt. 1979 wurde ihm Große Bundesverdienstkreuz verliehen.

Grabstätte auf dem Münchener Ostfriedhof

Familie

Rudolf-Christoph war der zweite Sohn des preußischen Rittmeisters und späteren Generalmajors Ernst Hubert Gero Karl Freiherr von Gersdorff (1864–1926) und dessen Ehefrau Anna Adele Alexandrine Christine, geborene Burggräfin und Gräfin zu Dohna-Schlodien (1880–1944). Sein Onkel war Smilo von Lüttwitz.

Ehen

Oberleutnant von Gersdorff heiratete am 25. August 1934 Renata Kracker von Schwartzenfeldt (1913–1942; sie soll sich am 14. Januar schwer erkrankt in Rehberg bei Rathenow das Leben genommen haben, beigesetzt wurde sie am 21. Januar in Matzdorf), eine Miterbin der schlesischen Industriellendynastie von Kramsta. Aus der Ehe ging Tochter Eleonore „Lory“ Christine Elisabeth Renate Dagmar Freiin von Gersdorff (18. Januar 1937 in Breslau) hervor.

Nach dem tragischen Tod seiner ersten Frau heiratete er am 3. Dezember 1953 die geschiedene Marie-Eva Alexandra Brigitte Hertha von Waldenburg (1925–1986; vorher mit Kurt von Wallenberg-Pachaly verheiratet), eine Nachfahrin des Prinzen August von Preußen. Diese am 27. April 1956 geschiedene Ehe blieb kinderlos. Ein drittes und letztes Mal heiratete er am 5. April 1963 Irmgard Löwe (1913–1996).

Beförderungen

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Schriften

  • Soldat im Untergang. Ullstein, Frankfurt/Main, Berlin, Wien 1977, ISBN 3-550-07349-6

Fußnoten