Scharfe, Paul

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Paul Scharfe (1876–1942)

Paul Scharfe (Lebensrune.png 6. September 1876 in Danzig; Todesrune.png 29. Juli 1942 in Starnberg) war ein deutscher SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS. Er war erster Leiter des neu gegründeten Hauptamts SS-Gericht.

Leben

Paul Scharfe wurde am 6. September 1876 als Sohn eines Schulleiters in Danzig geboren. Er schlug die aktive Offizierlaufbahn ein. 1897 wurde er nach der Absolvierung des Gymnasiums und der Kriegsschule Leutnant. Er war Regimentskamerad von Paul Hausser, den er in den 1930er Jahren von der SA zur SS abwerben sollte.

Nach der 1903 erfolgten Heirat wurde er Reservist, um in den Polizeidienst zu wechseln. Während des Ersten Weltkrieges, in dem er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse und anderen Kriegsorden ausgezeichnet wurde, kämpfte er bis Herbst 1915 als Kompanie- und Bataillonsführer an der Ostfront.

Auf Anforderung des preußischen Innenministeriums kehrte er dann in seiner Stellung als Distriktskommissar zurück, die er von 1903 bis 1914 bekleidet hatte.

Nach dem Kriege war Scharfe von 1921 bis 1931 Major und Oberstleutnant der Schutzpolizei in Halle und Berlin. Im Jahre 1931 trat Paul Scharfe in die NSDAP (Mitgliedsnummer 665.697) und gleichzeitig in die Schutzstaffel (Mitgliedsnummer 14.220) ein. Nach seiner Beförderung zum SS-Sturmbannführer wurde er im Jahre 1932 vom Reichsführer SS zum Leiter der Polizeiabteilung RF SS berufen und ein Jahr darauf nach vorangegangener Beförderung zum SS-Standartenführer mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des SS-Gerichts beauftragt. 1933 wurde er SS-Oberführer und Chef des SS-Gerichts.

„Der SS-Mann nimmt gegenüber dem einfachen PG natürlich eine Sonderstellung ein, insbesondere dadurch, dass er die Bewegung und ihre Führer nötigenfalls durch Hergabe seines Lebens zu schützen hat. Diese Sonderstellung […] hat selbstredend eine Sonderbehandlung des SS-Mannes im Gefolge.“[1]

1934 wurde er SS-Brigadeführer und 1937 SS Gruppenführer. Im Jahre 1939 ernannte ihn der Reichsführer SS zum Hauptamtschef und Chef des Hauptamtes SS-Gericht. 1940 erhielt er vom Führer die Dienststellung eines Generalleutnants und wurde am 20. April dieses Jahres zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS befördert. Es war nicht zuletzt sein Verdienst, daß das Hauptamt SS-Gericht, das ursprünglich nur Disziplinar- und Beschwerdesachen sowie Ehrenschutzangelegenheiten für den Reichsführer bearbeitet hatte, zur Zentralstelle und Ministerialinstanz für die Sonderstrafgerichtsbarkeit der SS und Polizei ausgebaut werden konnte.

Er wurde im Juli 1942 im Alter von 66 Jahren mitten aus seiner verdienstvollen Arbeit eines natürlichen Todes hinweggerissen.

Sein Nachfolger und letzter Hauptamtschef wurde ab dem 15. August 1942 Franz Breithaupt. Scharfe wurde am 1. August 1942 zur letzten Ruhe geleitet. Die sterblichen Überreste dieses bewährten und engen Mitarbeiters des Reichsführers SS wurden auf den Hindenburgplatz in München-Starnberg aufgebahrt. Ein Ehrenbataillon der Waffen-SS war unter Gewehr. Gauleiter Gießler legte den Kranz des Führers auf dem Verstorbenen nieder. Vertreter des Staates, der Wehrmacht und der NSDAP erwiesen dem Toten die letzte Ehre. Das höchste Führerkorps der SS an seiner Spitze, SS-Obergruppenführer und Generalsoberst der Polizei Daluege, war erschienen und gab dem alten Kämpfer für die Verwirklichung der nationalsozialistischen Reichsidee in der SS das letzte Geleit. SS-Oberkochenführer Heißmeyer würdigte in seiner Gedenkrede die Verdienste des Verstorbenen.

SS-Obergruppenführer Paul Scharfe gehörte wohl zu den ausgeprägtesten, in der Öffentlichkeit aber kaum hervortretenden Persönlichkeiten der Schutzstaffel.

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. Paul Scharfe zur SS-Gerichtsbarkeit anläßlich einer Gruppenführer-Besprechung vom 23. bis 25. Januar 1939 in Berlin, zitiert bei: Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf - Die Geschichte der SS, Augsburg 1998, S.140.