Schmidt, Gustav (1894)
Gustav Richard Ernst Schmidt ( 24. April 1894 in Carsdorf bei Querfurt; gefallen 7. August 1943 bei Beresowka bei Kursk in Rußland) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Lexikon der Wehrmacht
- „Gustav Schmidt trat am 1. März 1913 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Der Pfarrersohn kam dabei zum 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment ‚Graf Tauentzien von Wittenburg‘ Nr. 20. Bei diesem wurde er am 20. November 1913 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19. Juni 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. Juni 1912 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment ‚Graf Tauentzien von Wittenburg‘ Nr. 20 eingesetzt. Auch während des Ersten Weltkrieges wurde er bei diesem Regiment eingesetzt. 1914 wurde er dann bereits als Kompanieführer eingesetzt. Am 16. September 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Ordonnanzoffizier beim Regimentsstab vom 3. Brandenburgisches Infanterie-Regiment ‚Graf Tauentzien von Wittenburg‘ Nr. 20 eingesetzt. Am 1. Mai 1918 wurde er dann zum Regimentsadjutant von seinem Regiment ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern auch noch beide Eisernen Kreuze verliehen.
- Nach Kriegsende wurde er am 1. Oktober 1919 als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er jetzt dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 6 zugeteilt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er noch weiter zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 6. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 5. (Preußisches) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann anfangs als Kompanieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er zur 2. Eskadron vom 5. (Preuß.) Reiter-Regiment in Belgard. Im Frühjahr 1925 gehörte er dann zur 4. (MG.) Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Stettin. Am 1. Juli 1925 wurde er dann zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er dann auch direkt zum Regimentsstab vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Stettin versetzt. Bei diesem wurde er am 1. Oktober 1927 zum Regimentsadjutant ernannt.
- Am 1. Juli 1931 wurde er dann zum Chef der 11. Kompanie vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rostock ernannt. Am 1. Mai 1934 wurde er zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 1. Oktober 1934 als Adjutant zum Generalkommando Kavallerie-Korps versetzt. Nach der Enttarnung des Stabes gehörte er dann durch dessen Umbenennung ab dem Jahr 1935 als Adjutant zum Generalkommando X. Armeekorps in Hamburg. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 12. Oktober 1937 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 59 in Hildesheim ernannt. Am 1. Juni 1939 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann im Sommer 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 216 in Northeim ernannt. Nach anderen Quellen behielt er vorerst weiter sein Kommando über das II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 59. Am 10. Oktober 1939 übernahm er dann als Nachfolger von Oberst Kurt Schmidt als Kommandeur das Kommando über das Infanterie-Regiment 74. Für die Leistungen seines Regiments im Westfeldzug wurde ihm am 4. September 1940 als Oberst das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
- Im Herbst 1940 übernahm er dann nach der Umgliederung der 19. Infanterie Division zur 19. Panzer-Division als Kommandeur die neue 19. Schützen-Brigade. Diese führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 6. Januar 1942 wurde er vor Moskau mit der Führung der 19. Panzer-Division beauftragt. Zum 1. April 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann auch zum Kommandeur der 19. Panzer-Division ernannt. Am 22. April 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Zum 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Für den kampfentscheidenden Einsatz seiner 19. Panzer-Division im Winter 1942/43 wurde er am 6. März 1943 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach dem Scheitern der Kursk-Offensive im Juli 1943 geriet der Stab der 19. Panzer-Division hinter die feindlichen Linien. Bei dem Ort Beresowka wurde der Stab eingekreist. Nachdem die Munition fast verschossen war, erschoss sich der verheiratete Generalleutnant Schmidt zusammen mit seinem Adjutanten, Oberleutnant Köhne.“[1]
Tod
Nach dem Scheitern der Kursk-Offensive im Juli 1943 geriet der Stab der 19. Panzer-Division hinter die feindlichen Linien. Bei dem Ort Beresowka wurde der Stab eingekreist. Nachdem die Munition fast verschossen war, erschoß sich der verheiratete Generalleutnant Schmidt zusammen mit seinem Adjutanten, Oberleutnant Köhne. Beide edle Männer zogen den Tod an der Kriegsfront der Gefangenschaft in den Händen der Feinde vor. Die weit verstreute Division kämpfte unter Oberst Sörgel (bis zum Eintreffen von Källner) und Generalleutnant Hans Källner heldenhaft weiter und konnte sich am 10. August 1943 unerwartet aus der Einkreisung befreien.
Nach anderen Quellen (Kriegstagebuch) fiel Schmidt:
- „Am Nachmittag des 6. August beschließen die beiden deutschen Korpskommandeure des 48. und 3. Panzerkorps, mit ihren Truppen Richtung Graiworon – Achtyrka durch die russischen Truppen durchzubrechen, was mit der 11. und 19. Panzer-Division als Speerspitze auch gelang. Bei diesem Durchbruch fällt der Kommandeur der 19. deutschen Panzer-Division am 7.8.1943, Eichenlaubträger Generalleutnant Gustav Schmidt (neuer vorübergehender Kommandeur ist Oberst Sörgel bis Nachfolger Generalmajor Hans Källner übernimmt).“
Beförderungen
- 1. März 1913 Fahnenjunker
- Eintritt in das 3. Brandenburgische Infanterie-Regiment „Graf Tauentzien von Wittenburg“ Nr. 20
- 20. November 1913 Fähnrich
- 19. Juni 1914 Leutnant mit Patent vom 23. Juni 1912
- 16. September 1917 Oberleutnant
- 1. Juli 1925 Hauptmann
- 1. Mai 1934 Major
- 1. Oktober 1936 Oberstleutnant
- 1. Juni 1939 Oberst
- 1. April 1942 Generalmajor
- 1. Januar 1943 Generalleutnant
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV: bis I. Klasse
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse (1914)
- Spange zur II. Klasse am 21. September 1939
- Spange zur I. Klasse am 2. Oktober 1939
- Panzerkampfabzeichen
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Deutsches Kreuz in Gold am 22. April 1942 als Oberst und Kommandeur der 19. Schützen-Brigade
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 4. September 1940 als Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments 74
- Eichenlaub am 6. März 1943 (203. Verleihung) als Generalleutnant und Kommandeur der 19. Panzer-Division
Fußnoten
- Geboren 1894
- Gestorben 1943
- Deutscher Generalleutnant
- Angehöriger der Reichswehr
- Generalleutnant (Heer der Wehrmacht)
- Kommandeur einer Panzer-Division (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Gefallen für Deutschland