Wahrenberg

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Wahrenberg

Wappen von Wahrenberg
Staat: Deutsches Reich
Gau: Magdeburg-Anhalt
Landkreis: Stendal
Provinz: Sachsen
Einwohner (2014): 319
Bevölkerungsdichte: 17 Ew. p. km²
Fläche: 18,23 km²
Höhe: 18 m ü. NN
Postleitzahl: 39615
Telefon-Vorwahl: 039397
Kfz-Kennzeichen: SDL
Koordinaten: 52°59`02" N, 11°40`39" O
Wahrenberg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt

Wahrenberg ist ein deutsches Dorf, welches im nördlichsten Teil der Altmark liegt. Das Storchendorf weist eines der höchsten Aufkommen von Weißstörchen bundesweit auf und trägt den Storch daher im Wappen.

Lage

Wahrenberg liegt im äußersten Norden der Altmark in Sachsen-Anhalt. Benachbarte Dörfer sind Losenrade, Geestgottberg, Krüden, Pollitz und Wanzer. Der nördliche Teil des Dorfes ist direkt an der Elbe gelegen, während sich der südliche Rand Wahrenbergs bis zum Aland, einem Nebenfluß der Elbe, erstreckt. Auf der gegenüberliegenden Elbseite liegt die brandenburgische Stadt Wittenberge.

Das Umland besteht überwiegend aus Poldern, Ackerflächen sowie kleineren Wäldern. Die Elbauen Wahrenbergs sind Teil der „Flußlandschaft Elbe“ und bilden somit als Biosphärenreservat ein Naturschutzgebiet. Dieses Gefilde wird auch „Hohe Garbe“ genannt und ist ein Randgebiet der Wischelandschaft. Durch das Storchendorf führt der Elberadweg.

Geschichte

Gründungszeit

Etwa ein Kilometer von Wahrenberg entfernt befand sich die sogenannte Gänseburg. Dort lagen die Ursprünge der Gans Edle Herren zu Putlitz, einem märkischen Adelsgeschlecht. Durch den Feldzug Albrecht des Bären gegen die ostgermanischen Stämme jenseits der Elbe konnten die Edlen Gänse um Johann Gans zu Putlitz weite Teile der Prignitz erobern und verlagerten ab dem 13. Jahrhundert ihren Stammsitz nach Putlitz. Wahrenberg wurde als Lehen der Ritterfamilie von Wartenberg überlassen. So kam es im Zusammenhang mit den Edlen Gänsen und der Ritterfamilie zur ersten urkundlichen Erwähnung Wahrenbergs im Jahre 1246. Mitte des 15. Jahrhundert herrschte kurzzeitig die Adelsfamilie von Jagow über das Elbedorf.

Das heutige Dorfbild wurde zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert geprägt. Fachwerkbauten und Drei-Seiten-Höfe wurden auf künstlich angeschütteten Erhöhungen erbaut, um sich vor den Hochwassern der Elbe zu schützen. Einige Historiker leiten daraus den Namen ab, weil sich die Bewohner „wahren“ und „bergen“ mußten. Wahrenberg ist ein typisches Haufendorf.

Wahrenberg ab 1800

Das französische Militär stationierte um das Jahr 1809 in Wahrenberg kleinere Einheiten. Die einfache Bevölkerung litt unter den hohen Steuern sowie den hohen Abgaben an Lebensmitteln und Vieh, welche die französischen Besatzer um Napoleon eintrieben. Gegen die Fremdherrschaft gerichtete Flugschriften und Aufrufe wurden u. a. über die Elbe nach Wahrenberg geschmuggelt und konnten dann von dort aus im ganzen Königreich Westphalen verbreitet werden. Mit den Befreiungskriegen 1813 endete die französische Besatzungszeit.

Um das Jahr 1850 wurde eine Fähre errichtet, durch die das Dorf mit der brandenburgischen Stadt Wittenberge verbunden war.[1] Erst im Jahre 1978 wurde mit dem Bau einer Straßenbrücke die Fähre überflüssig und liegt seitdem still.

In der Zeit der Weimarer Republik verarmte das durch den Bauernstand geprägte Dorf zunehmend, so daß sich zahlreiche Bauern aus Wahrenberg an einer an einer (erfolglosen) Denkschrift „Der Notgemeinschaft der Altmärkischen“ beteiligten, um staatliche Unterstützung zu erhalten. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1929 folgten Zwangsversteigerungen zahlreicher Höfe wegen Überschuldung.

Nationalsozialismus

Durch die Nationalsozialistische Revolution am 30. Januar 1933 folgte eine neue Bauernpolitik, in welcher die Bauern durch Entschuldungen finanziell entlastet wurden. Zudem veranlaßten die Nationalsozialisten den Ausbau der Grabensysteme in der Wischelandschaft. Zu Weihnachten des Jahres 1935 brannte erstmalig elektrifiziertes Licht in den Wohnhäusern Wahrenbergs, kurz zuvor war bereits das Pumpwerk elektrifiziert worden. Zwei Jahre später erhielt das Dorf an wichtigen Punkten eine Straßenbeleuchtung. Zudem folgte am 1. April 1937 der Neubau des Grundschulgebäudes sowie im Kriegsjahr 1942 die Eröffnung des ersten Kindergartens.[2]

Zu Beginn des Jahres 1938 wurde der Verein Wahrenberger SV '38 gegründet. Die Wahrenberger betrieben damals die Sportarten Fußball und Schießen. Zeitgleich entstand ein neuer Sportplatz, der bis heute besteht. Der Fußballverein bestritt sein letztes Spiel am 20. Juni 2009 und wurde danach mangels Nachwuchses aufgelöst.

Zweiter Weltkrieg

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Gefecht um die Wittenberger Elbbrücke

Im April 1945 fand auf den Elbwiesen Wahrenbergs das Gefecht um die Wittenberger Elbbrücke statt. Ziel der VS-amerikanischen Truppen war die Einnahme der Brücke über die Elbe. Die Eisenbahnbrücke wurde von Einheiten der Wehrmacht jedoch erfolgreich verteidigt und anschließend kontrolliert gesprengt. So konnte die Eroberung der Brücke und schließlich der Einfall VS-amerikanischer Invasoren in die Prignitz unterbunden werden. In Wahrenberg war VS-amerikanische Artillerie stationiert, von dort aus dieseWittenberge (von Mitte April bis Anfang Mai) beschossen.

Der aufgrund des (angeblichen) „Flaggenbefehls“ erschossene Ewald Fredrich, damaliger Bürgermeister von Wahrenberg, erhielt durch den betriebenen Schuldkult der BRD eine Gedenktafel auf dem Friedhof, außerdem ist eine Straße nach ihm benannt.

Wahrenberg nach 1945

Im Zuge der kommunistischen Umgestaltung wurde 1946 die Bodenreform durchgeführt. Im Jahre 1953 wurde die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) mit dem Namen „Frischer Wind“ gegründet. In der DDR lag das Wahrenberger Umland unmittelbar im Grenzgebiet. Die kommunistische Gewaltherrschaft hatte zur Folge, daß die Straßen Wahrenbergs und wichtige Gebäude marode wurden. In den 1990er Jahren beschloß der Gemeinderat ein Dorferneuerungsprogramm, welches auch umgesetzt wurde.

Die Farben des Storchendorfes, Grün und Weiß, wurden von dem Hauptmotiv und den Schildfarben abgleitet. Die Fahne Wahrenbergs setzt sich aus den Dorffarben und dem Wappen zusammen – Grün-Weiß-Grün gestreift und in der Mitte ist das Wappen plaziert. Das Wappen wurde nach langem Warten am 14. März 2006 durch den Landkreis Stendal genehmigt. Der Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch gestaltete dieses. Die Blasonierung lautet: „In Grün ein linksgewendeter silberner Storch mit schwarzer Flügeldecke und rotem Schnabel und Beinen, begleitet rechts oben und links unten von je drei goldenen Ähren.“

Heute liegt das Storchendorf im BRD-Bundesland Sachsen-Anhalt. Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Aulosen (am 23. Juni 2009), Krüden (am 17. Juni 2009), Pollitz (am 19. Juni 2009) und Wanzer (am 9. Juni 2009), daß ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Aland vereinigt werden. Nach einer weiteren Verwaltunggebietsreform schloß sich nun auch der Ort Wahrenberg ab dem 1. September 2010 der Gemeinde Aland an, die der Verbandsgemeinde Seehausen angehört.

Siehe auch

Literatur

  • Gemeinde Wahrenberg (Hg.): Wahrenberg, 2006

Verweise

Fußnoten

  1. „Der Elbländer“: Von Ufer zu Ufer – über die ElbeVerweis defekt, gelöscht oder zensiert!
  2. Gemeinde Wahrenberg (Hg.): Wahrenberg, Druckerei & Verlag Georg Grüneberg, Lenzen, 1. Auflage 2006, S. 94 f.