Schneider, Erich (1894)

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Generalmajor Dipl.-Ing. Erich Schneider

Erich Schneider (Lebensrune.png 12. August 1894 in Biedenkopf; Todesrune.png 3. August 1980 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges sowie seit dem 20. März 1928 Diplom-Ingenieur.

Werdegang

„Erich Schneider trat am 7. August 1914 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. […] Am 14. Juli 1915 wurde er dann beim Hohenzollernsches Fußartillerie-Regiment Nr. 13 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Dezember 1913 datiert. Als solcher kämpfte er als Zugführer im 1. Weltkrieg. Am 1. Oktober 1917 wurde er dann in das Garde-Fußartillerie-Regiment versetzt. Am 1. Dezember 1918 wurde er dann als Regimentsadjutant in das Fußartillerie-Regiment Nr. 24 versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei später auf den 1. April 1914 korrigiert. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 5. Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Batterieoffizier eingesetzt. Am 19. August 1922 hat er Erika Dinkelacker geheiratet. Am 1. September 1923 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann spätestens ab dem Frühjahr 1924 bei der 8. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg eingesetzt. Bereits seit 1923 studierte er, ohne Unterbrechung des Truppendienstes, technische Physik an der Technischen Hochschule Stuttgart. Etatmäßig wurde er dann mehrere Jahre bei der 7. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg verzeichnet. Am 20. März 1928 graduierte er zum Diplom-Ingenieur. Als solcher wurde er zum 1. April 1928 bei der 7. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg zum Hauptmann befördert. Anschließend wurde er dann in das Heeres-Waffenamt kommandiert. Etatmäßig wurde er anfangs weiter bei der 7. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg verzeichnet. 1929/30 wurde er dann in den Stab der II. (Württembergischen) vom 5. Artillerie-Regiment in Ludwigsburg versetzt, blieb aber weiter zum Reichswehrministerium kommandiert. Im Jahr 1930 wurde er dann als Chef in die 4. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Ulm versetzt. Im Jahr darauf wurde er etatmäßig zur 3. (Preuß.) Batterie vom 5. Artillerie-Regiment nach Fulda versetzt. Ab dem Jahr 1932 wurde er dann als Referent für Ballistik und Raketen im Reichswehrministerium eingesetzt. Ab 1935 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) beim Chef des Heeres-Waffenamtes eingesetzt. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 75 ernannt. Am 1. August 1937 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 15. August 1938 zum Abteilungschef im Heeres-Waffenamt ernannt. Ihm wurde die Ballistische und Munitions-Abteilung (Wa Prüf 1) unterstellt. Diese Stellung behielt er dann auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939. Zum 1. Januar 1940 folgte die Beförderung zum Oberst. Am 20. Juni 1940 wurde er zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 103 ernannt. Ab dem Sommerbeginn 1941 führte er sein Regiment dann im Verband der 4. Panzer-Division bei der Heeresgruppe Mitte in Russland. Noch vor der Umbenennung des Regiments zum Panzer-Artillerie-Regiments 103 musste er sein Kommando wegen einer Verwundung Mitte November 1941 abgeben. Ab dem 12. März 1942 war er wieder Abteilungschef im Heeres-Waffenamt. Am 24. November 1942 übernahm er die Führung der 4. Panzer-Division und wurde am 1. Januar 1943 zum Generalmajor befördert. Im Frühjahr 1943 zeichnete er sich im Raum Kursk mit seiner Division beim Schließen einer Frontlücke zwischen der 2. Armee und der 2. Panzerarmee aus und würde dafür am 5. Mai 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Juni 1943 war er als Amtsgruppenchef vom Waffenprüfungsamt wieder im Heeres-Waffenamt tätig.[1] Als solcher wurde er am 1. Juli 1943 zum Generalleutnant befördert. Am 28. Dezember 1944 wurde er zum Kommandeur der 14. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser Division kämpfte er Anfang 1945 in Ostpreußen und im Kessel von Heiligenbeil und wurde am 6. März 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. [...] Mit der Kapitulation geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. Diese verbrachte er zum Großteil im Lazarett Zell am See [Anm.: Er wurde im Endkampf um Deutschland am 21. März 1945 schwer verwundet]. Am 1. August 1947 wurde er dann wieder entlassen. 1952 machte er sich bei der Wiederbewaffnung für eine stärkere Integration militärischer Techniker stark. Er hatte gute Kontakte zum Amt Blank. Außerdem war er treuhändischer Berater der deutschen Rüstungsindustrie und Sachverständiger des Bundeswirtschaftsministeriums, dem die Rüstungsbeschaffung vorbehalten war. 1953 schrieb er das Kapitel Technik und Waffenentwicklung im Kriege für das Werk „Bilanz des Zweiten Weltkrieges. Erkenntnisse und Verpflichtungen für die Zukunft“, welches im Gerhard-Stalling-Verlag erschien. Ebenfalls 1953 lehnte er die angebotene Stellung als Leiter der Unterabteilung Technik im Koblenzer Beschaffungsamt ab. 1956 gründete er die Arbeitsgemeinschaft für Wehrtechnik.“[2]

Chronologie

Generalleutnant Dipl.-Ing. Erich Schneider
  • 7.8.1914 Eintritt ins Hohenzollernsches Fußartillerie-Regiment Nr. 13 des XIII. (königlich württembergisches) Armee-Korps i Stuttgart
  • 1.2.1917 Bataillonsadjutant
  • 10.2.1919 Regimentsadjutant
  • 21.10.1919 in der 4. Kompanie/ Reichswehr-Artillerieregiment 13
  • 1.1.1921 in der 7. Kompanie/ Artillerie-Regiment 5
  • 1.10.1923 kommandiert zur Technischen Hochschule Stuttgart
  • 1.4.1924 in der 8. Kompanie/ Artillerie-Regiment 5 (Ludwigsburg) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.5.1925 in der 7. Kompanie/ Artillerie-Regiment 5 (Ludwigsburg) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.5.1930 im Stab der II. Abteilung/ Artillerie-Regiment 5 (Ulm) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.5.1931 in der 4. Kompanie/ Artillerie-Regiment 5 (Ulm) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.5.1932 in der 3. Kompanie/ Artillerie-Regiment 5 (Fulda) [laut Stellenbesetzung]
  • 1.10.1932 in der ballistischen und Munitionsabteilung des Heereswaffenamtes (Berlin)
  • 15.10.1935 im Stab des Leiters des Prüfwesens im Heereswaffenamt (Berlin)
  • 6.10.1936 Kommandeur der I. Abteilung/ Artillerie-Regiment 75 (Neuruppin)
  • 5.8.1938 in der ballistischen und Munitionsabteilung des Heereswaffenamtes (Berlin)
  • 1.9.1938 Chef der ballistischen und Munitionsabteilung im Heereswaffenamt (Berlin)
  • 18.6.1940 Kommandeur des Artillerie-Regiments 103
  • 5.12.1941 in der Artillerie-Abteilung des Heereswaffenamtes
  • 12.3.1942 Chef der Artillerie-Abteilung im Heereswaffenamt
  • 24.11.1942 Kommandeur der 4. Panzer-Division (bis 1.1.1943 mFb bzw. mit der Führung beauftragt)
  • 31.5.1943 kommandiert zur Amtsgruppe für Entwicklung und Prüfung im Heereswaffenamt
  • 1.9.1943 Chef der Amtsgruppe für Entwicklung und Prüfung im Heereswaffenamt
  • 9.10.1944 Führerreserve OKH (Chef HRüst & BdE)
  • 15.12.1944 Kommandeur der 14. Infanterie-Division
  • 25.3.1945 Führerreserve OKH (III)
    • nach seiner Verwundung am 21.3.1945

Nachkriegszeit

Seit Gründung der „Arbeitsgemeinschaft für Wehrtechnik e. V.“ im Jahre 1957, 1967 umbenannt in „Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik e. V.“, war Generalleutnant a. D. Schneider bis 1970 ihr 1. Vorsitzender, danach Ehrenvorsitzender. Gleichzeitig fungierte er als Hauptschriftleiter der „Wehrtechnischen Monatshefte“, die ab 1967 unter der Bezeichnung „Wehrtechnik“ weitergeführt wurden. In diesen Funktionen hatte Schneider, der schon vor und während des Zweiten Weltkrieges als Waffen- und Rüstungsexperte im Heereswaffenamt tätig gewesen war, maßgeblichen Einfluß auf Wehrtechnik und Rüstungsentwicklung in der Bundeswehr. Daneben galt sein Interesse vor allem der wehrtechnischen Ausbildung der Hochschuloffiziere. Schneider hielt als 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik intensiven Kontakt zu führenden Persönlichkeiten in Industrie, Wirtschaft und wissenschaftlichen Institutionen.

Familie

Beförderungen

Erich wurde 1894 als Sohn des Sohn des Gymnasialprofessors Dr. Ernst Eduard Schneider (Lebensrune.png 9. September 1860), Prof. am Königlichen Realgymnasium in Wiesbaden, und seiner am 28. September 1891 in Müsen/Westfalen geehelichten Frau Emma, geb. Böcking, geboren.

Ehe

Leutnant Schneider ehelichte am 19. August 1922 in Ludwigsburg seine Verlobte Erika Dinkelacker (Lebensrune.png 26. Juli 1900 in Ulm). Erikas Eltern waren der württembergische Generalleutnant a. D. Albert Hermann von Dinkelacker (Lebensrune.png 25. Februar 1857 in Eschenau; Todesrune.png 15. August 1933 in Ludwigsburg) und dessen Gemahlin Maria, geb. Löffler.[3]

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Im Jahr 1944 erfolgte eine Umgliederung des Heereswaffenamtes, in deren Folge Prof. Dr. Karl Erich Schumanns Forschungsabteilung direkt der Amtsgruppe „Prüfwesen“ unter Leitung von Generalleutnant Dipl.-Ing. Erich Schneider unterstellt wurde. Schneider war einer der wenigen nach General Beckers Vorbild ausgebildeten Offiziere und besichtigte nach der organisatorischen Übernahme der Abteilung WaF auch die Studentenkompanie des Heereswaffenamtes. Die Forschungsabteilung bestand aus mehreren isolierten Experimentiergebäuden auf dem Schießplatz Kummersdorf bei Zossen, südlich von Berlin. Prof. Dr. Schumann residierte im II. Physikalischen Institut in der Neuen Wilhelmstraße nahe dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Ferner gab es Büros des Referates Optik nahe dem Hauptgebäude des Heereswaffenamtes am Berliner Bahnhof Zoo und ein Bürohaus in der Hardenbergstraße, das vermutlich die Abteilung WWiss des Oberkommandos der Wehrmacht beherbergte.
  2. Schneider, Dipl. Ing. ErichLexikon der Wehrmacht
  3. Abstammung nach Urkunden durch den Ahnenforscher Ph M belegt.