Schwerdt, Frank

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Frank Schwerdt (Lebensrune.png 25. Juli 1944 in Berlin; Todesrune.png 22. Oktober 2016 ebenda) war ein deutscher Ingenieur und Politiker. Er war bei der NPD, dann der CDU, dann bei den Republikanern und schließlich 19 Jahre u. a. als Rechtsbeauftragter wieder bei der NPD aktiv. Schwerdt war Bundesvorstandsmitglied und Bundesgeschäftsführer der NPD, Landesvorsitzender der NPD Thüringen sowie Kreisvorsitzender der NPD Erfurt.

Werdegang

Frank Schwerdt wurde am 25. Juli 1944 in Berlin als Sohn eines Klavierbauers geboren. Nach Abschluß der Realschule erlernte er den Beruf des Vermessungstechnikers und absolvierte bis 1967 die Fachhochschule für Bauwesen, die er zunächst als graduierter Ingenieur und später Diplom-Ingenieur für Vermessung verließ. Fast 30 Jahre war er in diesem Beruf in einem privaten Ingenieurbüro tätig.

In seiner beruflichen Tätigkeit konnte er sich neben den normalen Aufgaben eines Vermessungsingenieurs mit umfangreichen planerischen Aufgaben beschäftigen. Große Bauprojekte konnte er ebenso begleiten wie Sonderaufgaben auf dem Gebiet der Landvermessung. Daneben wurde ihm in fast seiner gesamten beruflichen Tätigkeit die Ausbildung des Nachwuchses anvertraut.

Im Zuge des beginnenden Wirtschaftsrückgangs, aber auch wegen politischer Differenzen mit der Staatsmacht wurde er Anfang des Jahres 1997 arbeitslos und war seit 2004 im Ruhestand.

Politischer Werdegang

Die Teilung Deutschlands hatte ihn zur Politik gebracht. Mit dem Bau der Mauer 1961 hatte er sich endgültig entschlossen, aktiv zu werden. Den etablierten Bundestagsparteien, aber auch den Blockparteien in der DDR konnte die fortschreitende Vertiefung der Spaltung seines Vaterlandes bis hin zum Bau von Mauer und Stacheldraht angelastet werden. Deshalb kam für ihn eine Mitgliedschaft dort nicht in Frage.

Er war 1965 in die kurz vorher gegründete NPD eingetreten und war im damaligen West-Berlin Mitglied im Landesvorstand. Die politische Tätigkeit auf dieser Insel war durch das Besatzungsrecht der Westmächte stark eingeschränkt. Er hatte mehrere Jahre Durchreiseverbot durch die DDR.

Nach der Bundestagswahl 1969 kam die Berliner NPD-Spitze zu der Überlegung, nationale Politik in der CDU zu gestalten. Deshalb wechselte er mit anderen in diese etablierte Partei in den Ortsverband Berlin-Heiligensee. Dort wurde er Ortsvorsitzender und Mitglied eines Kreisvorstandes. Für die CDU saß er auch zwei Jahre lang in der Bezirksverordnetenversammlung von Reinickendorf, wo er auch Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses war.

Sein Anliegen war immer, in der CDU das Bewußtsein für die gesamtdeutsche Frage zu schärfen. Im von ihm initiierten deutschlandpolitischen Arbeitskreis wirkte er zusammen mit Peter Lorenz, Heinrich Lummer und Prof. Dr. Rupert Scholz. Er mußte feststellen, daß dieses Thema in der CDU trotz aller gegenteiliger öffentlicher Bekundungen immer mehr in den Hintergrund rückte.

1989 konnte er die Mitgliedschaft in der CDU nicht mehr mit seinen immer noch vorhandenen nationalen Vorstellungen in Einklang bringen und trat aus. Von 1989 bis 1991 war er bei den Republikanern.Seine Suche nach seiner wahren politischen Heimat ließ ihn nun zunächst zur »Deutschen Liga für Volk und Heimat« DLVH wechseln, wo er als Vorsitzender des Berlin-Brandenburger Landesverbandes tätig wurde und maßgeblich am Aufbau des Hoffmann-von-Fallersleben-Bildungswerkes beteiligt war.

1993 übernahm Schwerdt den Vorsitz des 1991 in Berlin gegründeten Vereins „Die Nationalen e. V.“. 1997 trat er dann nach längerer Kooperation mit Udo Voigt wieder in die NPD ein. Ein Jahr später war er im Bundesvorstand der Partei und seit 2002 war er Mitglied im Parteipräsidium, zunächst als Bundesgeschäftsführer, später als Amtsleiter für Rechtsfragen und schließlich wurde er stellvertretender NPD-Parteivorsitzender.

Nach mehreren Anfragen aus Thüringen wurde er dort 2001 in Saalfeld das erste Mal zum Landesvorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte er bis 2012 inne. In diese Amtszeit fiel die Bundestagswahl 2002, die Europa- und Landtagswahl 2004 sowie die Bundestagswahl 2005, bei der die NPD 3,7 % an Zweitstimmen erhielt.

Er war Stadtrat von Erfurt in der Zeit von 2009 bis 2014. Er wurde vom Kreisverband Erfurt und vom Landesverband Thüringen zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Weitere politische Aktivitäten

Es blieb nicht aus, daß er wegen seiner Einstellung mit der politischen Justiz in der BRD Bekanntschaft machte. War die Verurteilung wegen Verunglimpfung des Staates zu einer Geldstrafe noch relativ harmlos, langte die Staatsschutzkammer des Berliner Landgerichtes mit einer neunmonatigen Haftstrafe ohne Bewährung wegen Volksverhetzung massiver zu. Nach der Verbüßung dieser Freiheitsstrafe in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel kam eine weitere von sechs Monaten wegen Gewaltdarstellung im offenen Vollzug hinzu..

Mitte der 1990er Jahre stärkte er aus dem Verkauf eigener Immobilien ein Presseorgan, die Neue Thüringer Zeitung. Auch griff er der nationalen Jugend immer wieder praktisch und finanziell unter die Arme.

NPD Verbotsverfahren

Frank Schwerdt führte als Amtsleiter Recht beide NPD-Verbotsverfahren an. So auch bis zu seinem Tode das aktuelle Verfahren des Bundesrates.

Ergebnis

Das zweite NPD-Verbotsverfahren konnte die NPD dank der Vorarbeit von Frank Schwerdt erfolgreich gestalten.

Tod

Frank Schwerdt verstarb in der Nacht auf den 22. Oktober 2016 in seiner Berliner Heimat. Frank Franz, NPD-Parteivorsitzender, schrieb auf Facebook am 22. Oktober 2016:

„Liebe Mitstreiter, ich habe die traurige Aufgabe, euch mitzuteilen, dass unser Freund und Kamerad Frank Schwerdt, stellvertretender Parteivorsitzender der NPD, letzte Nacht nach kurzer und schwerer Erkrankung von uns gegangen ist. Es erfüllt mich mit Stolz, all die Jahre an der Seite eines so warmherzigen, aufrechten und mutigen Mannes für Deutschland gestritten haben zu dürfen. Mit Frank Schwerdt verlässt ein Mann unsere Reihen, der keine Mühen und Opfer gescheut hat, im Dienste unserer Sache am Werden eines freien Deutschlands mitzuwirken. Wir verneigen uns in Dankbarkeit und Hochachtung vor einem großen Mann, der stets bodenständig, herzlich und uns Kamerad war. Lieber Frank, mögest Du in Frieden ruhen.“