Seeburg (Rößel)
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Ostpreußen |
Landkreis: | Rößel |
Provinz: | Ostpreußen |
Einwohner (1939): | 3.036 |
Koordinaten: | 53° 58′ N, 20° 45′ O |
Seeburg befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Seeburg ist eine deutsche Stadt im Kreis Rößel in Ostpreußen zwischen den Städten Allenstein und Bischofstein.
Lage
Die vom kleinen Simserfluß durchquerte Stadt hat ihre Lage am Nordostrand der Allensteiner Seenplatte, die ihrerseits zum masurischen Seengebiet gehört. Landwirtschaftliche Flächen in unmittelbarer Nähe gehen in eine hügelige Wald- und Seenlandschaft über. Allein im Umkreis von fünf Kilometern liegen drei kleinere Seen, nur wenig weiter östlich erstreckt sich der 6,92 km² große Lauternsee.
Fünf Kilometer südwestlich erhebt sich mit 179 Metern der Heidenberg als höchster Berg der Region. In der Stadt treffen mehrere untergeordnete Landstraßen zusammen, die sie mit den Nachbarstädten Guttstadt, Heilsberg und Rastenburg verbinden. Allenstein ist 33 Kilometer entfernt.
Geschichte
Nachdem die ermländischen Bischöfe in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts begonnen hatten, den als Wildnis beschriebenen Südosten des Bistums zu besiedeln, errichteten sie unter anderem auch auf einer kleinen Anhöhe am Ufer des Simserflusses eine Burg zum Schutz und als Zufluchtsstätte für die dort ansässigen Siedler. Diese waren immer wieder Angriffen litauischer Eindringlinge ausgesetzt. Im Schutze der Burg entwickelte sich unter Leitung des Lokators Heinrich Wendepfaffe bald eine aufstrebende Siedlung, der bereits am 5. Februar 1338 nach Kulmer Recht unter dem Namen Seeburg das Stadtrecht durch den Bistumsverweser Nikolaus und den Landvogt Heinrich von Luther verliehen wurde.
Während der Periode der Souveränität des Bistums Ermland war Seeburg zur Verwaltung seiner Region Sitz eines Kammeramtes. Nachdem das Bistum durch die Erste polnische Teilung 1772 zu Preußen gekommen war, wurden die Kammerämter 1818 durch größere Kreise ersetzt, Seeburg verlor seinen Status als Verwaltungszentrale und wurde dem Kreis Rößel zugeordnet. Zu dieser Zeit war Seeburg mit etwa 3.000 Einwohnern die kleinste Stadt des Ermlandes. Wegen der überwiegend katholischen Ausrichtung des Ermlandes war die kleine evangelische Gemeinde erst 1887 in der Lage, ein eigenes Gotteshaus, die Hedwigskirche, zu errichten. Da erst nach 1899 der Anschluß an die Bahnlinie Heilsberg - Rothfließ erfolgte, ging der Industrialisierungs-Boom des 19. Jahrhunderts an Seeburg vorbei, und die Stadt verharrte im Zustand einer Ackerbürgerstadt, in der 1910 2.965 Menschen lebten.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Seeburg zu den Gebieten, für die das Versailler Diktat eine Volksabstimmung über Zugehörigkeit zu Ostpreußen oder Polen bestimmt hatte. Zu etwa 90 Prozent stimmten die Seeburger Einwohner 1920 für einen Verbleib in Ostpreußen. 1939 hatte sich die Zahl der Einwohner nur gering auf 3.036 erhöht. Im Januar 1945 wurde die Stadt von der sowjetischen Roten Armee erobert. Dabei wurde sie zur Hälfte zerstört. Die nicht schon vorher geflohene oder ermordete deutsche Bevölkerung wurde durch die polnischen Behörden, die bereits 1945 die Verwaltung der Stadt übernommen hatten, ausgewiesen oder wurde gezwungen, die polnische Staatsangehörigkeit anzunehmen.
Bekannte, in Seeburg geborene Personen
- Hermann Ganswindt (1856–1934), Erfinder und Raketenpionier
- Ambrosius Geritz (1783–1867), ermländischer Bischof
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