Sensationsprozeß Casilla
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Sensationsprozeß Casilla |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Laufzeit: | 95 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Universum-Film AG |
Erstverleih: | Universum-Film Verleih GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Eduard von Borsody |
Regieassistenz: | Walter Steffens |
Drehbuch: | Ernst von Salomon, Eduard von Borsody, Robert Büschgens |
Vorlage: | Hans Possendorf (Roman) |
Musik: | Werner Bochmann |
Ton: | Bruno Suckau |
Dialogregie: | Werner Bergold |
Kamera: | Werner Bohne |
Kameraassistenz: | Kurt Schulz, Werner Lehmann-Tandar |
Standfotos: | Willi Klitzke |
Bauten: | Carl Ludwig Kirmse |
Kostüm: | Vera Mügge |
Maske: | Hermann Rosenthal, Charlotte Pfefferkorn |
Aufnahmeleitung: | Alfred Henseler |
Herstellungsleitung: | Erich Holder |
Schnitt: | Hildegard Grebner |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Heinrich George | Rechtsanwalt Cäsar J. Vandegrift |
Jutta Freybe | Tochter Jessie Vandegrift |
Albert Hehn | Peter Roland |
Dagny Servaes | Sylvia Casilla |
Siegfried Schürenberg | Sylvias Diener James |
Richard Häußler | Staatsanwalt Adams |
Alice Treff | Vandregrifts Sekretärin Alma Galliver |
Lissy Arna | Zeugin Inez Brown |
Leo Peukert | Generaldirektor Pick |
Herbert Weißbach | Gerichtssprecher |
Käte Pontow | Erwachsene Binnie Casilla |
Hans Mierendorff | Richter Corbett |
Karl Klüsner | Präsident des Appellationsgerichts |
Erich Fiedler | Rechtsanwalt Salvini |
Ernst Stimmel | Gerichtsarzt |
Valy Arnheim | Ramsay MacFarlane |
Walter Lieck | Amerikanischer Rundfunksprecher |
Hellmuth Berndsen | Zuschauer im Gerichtssaal |
Willi Rose | Fremdenführer in New York |
Theo Brandt | Justizbeamter |
Josef Dahmen | Vergifteter Co-Pilot |
Fritz Eckert | Vergifteter Pilot |
Mia Elmenhorst | Picks Sekretärin |
Angelo Ferrari | Verkäufer der Imbissbude |
Walter Flamm | Gerichtsdiener |
Robert Forsch | Mr. Parker |
Carl Iban | Marokkanischer Scheich im Flugzeug |
Egon Stief | Schwerer Junge aus San Francisco |
Carl Jönsson | Beamter beim Appolationsverhör |
Renée Stobrawa | Fräulein Baumann |
Charlotte Kolle | |
Klaus Pohl | |
Otz Tollen | |
Josef Reithofer | |
Walter Gross | |
Josef Kamper | |
Ernst Rotmund | |
Max Schramm-Duncker | |
Hans Kettler | |
Walter Steinweg |
Sensationsprozeß Casilla ist ein Gerichtsfilm von 1939. Der Film wurde von April bis Mai 1939 in der Umgebung von Berlin gedreht. Die Uraufführung fand am 22. September 1939 im Capitol in Berlin statt.
Handlung
Peter landet das Flugzeug sicher in Casablanca, und Vandegrift beschließt, sich für den Fall Casilla zu interessieren, da er Peter nach einer längeren Unterredung für unschuldig hält. Peter wird in Casablanca sofort wieder verhaftet und abtransportiert. Direktor Pick der Pick Pictures Co. (P.P.C.), Los Angeles, benutzt das Wiederaufleben des Falles Casilla, um die alten Binni-Casilla-Filme wieder groß herauszubringen. Auch Binnies rührende Lebensgeschichte wird von der Sensationspresse aufgewärmt. Der Vater Fernando Casilla, der Abstammung nach Mexikaner, lernte als amerikanischer Soldat am Rhein die deutsche Anna Grote kennen und heiratet sie. Der große Pieck entdeckte dann mit seinem Filmscharfblick die kleine Binnie und startete sie zum Weltruhm. Dann starb die Mutter, und Mr. Casilla gab Binnie eine zweite Mutter namens Sylvia Fenn aus San Franzisko. Diese zog mit Binnie 1928 nach Stockford, wo dann am 2. August 1928 die kleine Binnie entführt und ziemlich sicher ermordet wurde, denn man fand ein blutiges Kleid des Kindes. Sylvia schoß zweimal hinter dem Entführer her, der maskiert war, verfehlte ihn aber in der Dunkelheit. Alle Nachforschungen blieben erfolglos, der Verdacht richtete sich auf Peter Roland, einen Freund des Hauses, der auch spurlos verschwand, aber nun endlich in Zentralafrika entdeckt wurde. Der Prozeß findet in Stockford USA statt.
Vandegrift bleibt zunächst im Hintergrunde und gibt Peter Roland den Anwalt Salvini als Verteidiger. Vertreter der Anklage ist der Staatsanwalt Adams. Schritt für Schritt gewinnt Vandegrift an Boden. Erst sieht es böse aus für Peter Roland. Sylvia spielt die zärtliche Mutter, und Inez, die Dienerin, sagt auch günstig für Sylvia aus. Schließlich gelingt es jedoch festzustellen, daß Sylvia Inez bestochen und die kleine Binnie in der schamlosesten Weise ausgenutzt und sogar mit ärztlichen Eingriffen gequält hat, um das natürliche Wachstum des Kindes aufzuhalten. Vandegrifts großer Schlag mißlingt jedoch zunächst. Er weißt nämlich von Peter, daß Binnie noch lebt und daß sie sich in Südamerika aufhält. Jessie wird abgesandt, um Binnie zu holen. Dies erfährt James, der schurkische Komplize der Sylvia, und es gingt am Binnies Farm zu gelangen, das Haus zu verbrennen und das Kind zu rauben. Peter Roland wird schließlich nach denkbar stürmischer Sitzung doch zum Tode verurteilt. Binnie hat sich jedoch befreien können und kommt mit Jessie nach Stockford. Aber noch ob nicht geschlagen, sie bestreitet, daß dies die richtige Binnie ist. Auch die Revolverkugel aus Sylvias Waffe steckt noch in Binnies Körper, wie eine sofort vorgenommene Operation ergibt.
Damit ist Peter Rolands Unschuld bewiesen. Richter Corbett selbst ist für Revision des Verfahrens. Peter ist von aller Schuld frei. Er kehrt mit Binnie nach Deutschland zurück, um sie bei Verwandten unterzubringen. Vandegrift steht stolz und glücklich am Pier, als der Übe ablegt. Neben ihm steht Jessie, die dem Mann, für den auch sie kämpfte, bald nachfolgen wird.
Kritik
– Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nummer 40, 6. Oktober 1939Der tempogeladene Film eines mit Abenteuern, Überraschungen und Skandalen angefüllten Prozesses in USA. Unter Ausnutzung aller dramatischen und sensationellen Effekte hat Eduard von Borsody ihn inszeniert – hier gibt es alles: Rührung, Erregung, Bluff, echtes Gefühl, falsches Gefühl, Wahrheit, Verlogenheit, Haß, Liebe Dummheit, Ehrgeiz – es ist ein flirrendes Kaleidoskop der Gefühle, der Leidenschaften.