Rasp, Siegfried

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Siegfried Rasp II.jpg

Siegfried Rasp (Lebensrune.png 10. Januar 1898 in München; Todesrune.png 2. September 1968 in Murnau am Staffelsee oder Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Offizier der Bayerischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie des Heeres, Ritterkreuzträger und im Endkampf um Deutschland Führer einer Armee und schließlich Kommandierender General eines Armee-Korps im Zweiten Weltkrieg.[1]

Werdegang

Siegfried Rasp der 3. Gebirgs-Division.jpg
Siegfried Rasp I.jpg
„Siegfried Rasp trat am 6. September 1915 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚König‘. Bei diesem wurde er am 24. Juni 1916 zum Leutnant befördert. Im Januar 1917 wurde er zum Adjutant des I. Bataillons vom 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚König‘ ernannt. Im Juli 1918 wurde er noch vor Ende des 1. Weltkrieges zum Regimentsadjutant vom 1. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment ‚König‘ ernannt. Am 5. Mai 1919 kam er in das Reichswehr-Schützen-Regiment 41. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann als Adjutant des II. Bataillons im Reichswehr-Schützen-Regiment 42 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. April 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Gleichzeitig wurde er Adjutant des II. Bataillons vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1927 wurde er in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt, um das erste Jahr der Führergehilfen-Ausbildung zu absolvieren. Am 1. Oktober 1927 wurde er in den Stab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt, hier absolvierte er den zweiten Teil der Führergehilfenausbildung. Am 12. September 1930 kam er in die 5. Nachrichten-Abteilung. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Kompaniechef in der 4. (Sächs.) Nachrichten-Abteilung ernannt. Als solcher wurde er am 1.Februar 1933 zum Hauptmann befördert. Am 1. Juli 1934 wurde er als Taktiklehrer und Hörsaalleiter an die Kriegsakademie versetzt. Dort folgte am 1. April 1936 seine Beförderung zum Major. Am 1. August 1937 wurde Major Rasp in den Arbeitsstab des VII. Armeekorps versetzt und am 12. Oktober 1937 Ib beim Stab des VIII. Armeekorps in Breslau. 1938 wurde er dann in den Generalstab vom Generalkommando XIII. Armeekorps versetzt. Am 10. November 1938 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 17. Infanterie-Division in Nürnberg ernannt. In dieser Funktion wurde er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 im Polenfeldzug eingesetzt. Im Oktober 1939 wechselte er dann in den Generalstab der 1. Armee. Am 1. Januar 1940 wurde er als Taktiklehrer und Hörsaalleiter beim Generalstabslehrgang Dresden eingesetzt. Am 20. Juni 1940 kam er als Ia in den Generalsstab der 7. Armee. Bei diesem wurde er am 1. Juli 1941 zum Oberst i. G. befördert. Am 15. Mai 1942 wurde er zum Chef des Generalsstabes des Generalkommando XXIII. Armeekorps ernannt. Am 26. August 1943 übernahm er stellvertretend die Führung über die 3. Gebirgs-Division. Am 10. September 1943 wurde er mit der Führung der 335. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. November 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandeur der 335. Infanterie-Division ernannt. Am 1. Mai 1944 folgte die Beförderung zum Generalleutnant und die Auszeichnung mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 31. Juni 1944 in die Führerreserve versetzt, wurde er am 12. Juli 1944 Kommandeur der 78. Sturm-Division. Am 23. September 1944 wurde er dann zum Chef des Führungsstabes Nordküste (später Heeresgruppe Busch) ernannt und am 1. Dezember 1944 zum General der Infanterie befördert. Am 15. Dezember 1944 wurde er mit der Führung der 19. Armee beauftragt, ab dem 2. April 1945 führte er das auch als Korps Ems bezeichnete XXXI. Armeekorps. Bei Kriegsende geriet er [Anm.: bei Wesermünde] in [Anm.: britische] Gefangenschaft. Am 19. September 1945 wurde er deutscher Kommandant des Kriegsgefangenenlagers Munster. Am 26. Februar 1948 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.“[2]

Generalkommando Ems

Das Korps Ems bei der Armeegruppe „Student“ (ab 10. April 1945 Armeegruppe „Blumentritt“) und der Heeresgruppe H (unter dem Oberbefehlshaber Nordwest Generalfeldmarschall Ernst Busch) bestand am 12. April 1945 aus der Division Nr. 480, dem Divisions-Stab z. b. V. (172. Reserve-Division), der 2. Marine-Infanterie-Division sowie der 3. Panzer-Grenadier-Division und am 25. April 1945 aus der 15. Panzer-Grenadier-Division, dem Divisions-Stab z. b. V. (172. Reserve-Division), der Division Nr. 480 und der 2. Marine-Infanterie-Division.

Nachkriegszeit

Auch in der Nachkriegszeit engagierte sich General der Infanterie a. D. Rasp für seine Kameraden und bemühte sich um das Andenken an die Wehrmacht. Er war an der Seite des Generalleutnants a. D. Ludwig Merker bei seiner Festansprache anläßlich der Feierstunde auf dem Marktplatz in Tübingen am 12. Juli 1953. Selbst hielt Rasp im September 1963 eine Ansprache bei der Feierstunde zu Ehren der Gefallenen und Vermißten der 78. Sturm-Division am Gedenkstein in Tübingen.

Familie

Siegfried war der Sohn des Fabrikanten Karl Rasp (Todesrune.png 19. April 1913) und dessen Gemahlin Maria, geb. Lippl. Er war mit Else, geb. Maasberg verheiratet.

Schriften (Auswahl)

  • Im Westen und Rückkehr in die Heimat 17. Oktober bis 31. Dezember 1918
  • Erster Weltkrieg – Armee-Abteilung von Strantz (zwischen Maas und Mosel)
  • Grundsätze für Einsatz und Verwendung der Nachrichtenverbände (Vortrag), Dresden im Dezember 1933
    • Enthält: Grenzschutz, Unterkunft, Aufklärung und Verschleierung, Sicherung in der Ruhe (Vorposten), Vormarsch, Entfaltung, Angriff, Flußübergang und Abwehr an Flüssen, Verfolgung, Abwehr, Hinhaltendes Gefecht, Abbrechen des Gefechtes/Rückzug, Gebirgskrieg und Allgemeine Gesichtspunkte für Nachrichtenverbindungen.
  • Mein Kommando zur Königlich italienischen Armee im August 1937 (Vortrag), Januar 1938
    • Enthält: Bei den Manövern der Division „Granatieri di Sardegna“; Spitzengliederung der italienischen Wehrmacht – Das Heer/Die Marine/Die Luftwaffe Italiens, 2 Manöver-Skizzen
  • Das neue italienische Heer
  • Übersicht über den Stand der fremden Heere, Januar 1938
  • 1942/1943 Rußland

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 613, ISBN 978-3-938845-17-2
  2. Rasp, Siegfried, Lexikon der Wehrmacht