Thomaschki, Siegfried

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Siegfried Thomaschki

Siegfried Paul Leonhard Thomaschki (Lebensrune.png 20. März 1894 in Miswalde, Kreis Mohrungen, Ostpreußen; Todesrune.png 31. Mai 1967 in Bad Neuenahr) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Artillerie des Heeres, Kommandierender General des X. Armeekorps und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Ritterkreuzverleihungszeremonie für Oberleutnant d. R. Egon Holzapfel durch Generalleutnant Siegfried Thomaschki
„Siegfried Thomaschki trat am 4. März 1913 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 2. Ostpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr. 52. Bei diesem wurde der Sohn eines Pfarrers nach dem Besuch der Kriegsschule Kassel am 20. Juni 1914 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 23. Juni 1912 datiert. Ab dem 12. August 1914 wurde er dann als Ordonanz-Offizier bei der I. Abteilung seines Regiments eingesetzt. Am 2. Dezember 1914 wurde er verwundet. Ab dem 10. August 1915 wurde er dann als Kommandeur der Stabswachen bei der Bugarmee eingesetzt. Am 3. März 1916 kam er dann wieder zum 2. Ostpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr. 52 zurück. Anfang April 1916 wurde er erneut verwundet. Ab dem 13. Dezember 1916 wurde er dann als Adjutant der II. Abteilung von seinem Regiment verwendet. Ab Anfang Mai 1917 wurde er dann als Ordonanz- und Geräte-Offizier beim Regimentsstab vom 2. Ostpreußisches Feldartillerie-Regiment Nr. 52 eingesetzt. Ab dem 1. September 1917 wurde er dann als Batterieführer der 1. Batterie seines Regiments verwendet. Am 16. September 1917 wurde er als solcher zum Oberleutnant befördert. Im August 1918 wurde er dann erneut verwundet. Dreimal verwundet, wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen. Außerdem wurden ihm im 1. Weltkrieg neben beiden Eisernen Kreuzen auch andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit beim Ostpreußischen Freiwilligen-Korps als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfangs in der Reichswehr-Brigade von Tschischwitz als Adjutant des Artillerieführers eingesetzt. Ab dem Sommer 1919 gehörte er dann als Regimentsadjutant zum leichtes Reichswehr-Artillerie-Regiment 1. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er noch immer zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 1. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er anfangs als Abteilungsadjutant der II. Abteilung eingesetzt. Im Frühjahr 1924 und 1925 gehörte er zur Ausbildungs-Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Königsberg. Am 1. Juli 1925 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Regimentsadjutant vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Königsberg ernannt. Am 1. August 1925 wurde er dann als solcher zum Hauptmann befördert. Am 15. Februar 1928 wurde er dann in die 5. Batterie vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Königsberg versetzt. Er wurde dann auch für die nächsten Jahre zum Chef dieser Batterie ernannt. Am 1. November 1932 wurde er dann in den Regimentsstab vom 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment ebenfalls in Königsberg versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment Allenstein in Lötzen ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 11 in Lötzen ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert. Am 10. November 1938 wurde er zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 3 ernannt. Am 1. August 1939 wurde er zum Oberst befördert.'
Zum Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 führte er sein Regiment in den Polenfeldzügen. Im Frühjahr 1940 führte er das Artillerie-Regiment 3 in den Westfeldzug. Dabei trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Auch bei der Umgliederung des Regiments zum Artillerie-Regiment (motorisiert) 3 im Herbst 1940 blieb er weiter der Kommandeur. Zum Sommerbeginn 1941 kämpfte er mit seinem Regiment dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Am 7. August 1941 gab er sein Kommando über das Artillerie-Regiment (mot.) 3 ab und wurde dafür zum Artillerie-Kommandeur 123 (Arko 123) in Nordrussland ernannt. Am 19. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 26. Januar 1942 wurde er mit der Führung der 11. Infanterie-Division beauftragt. Am 1. März 1942 folgte dann seine Beförderung zum Generalmajor. Damit wurde er dann auch zum Kommandeur der 11. Infanterie-Division ernannt. Für die Leistungen seiner Division bei den Kämpfen am Ladoga-See und am Wolchow wurde er am 1. November 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Anfang September 1943 gab er sein Kommando über die 11. Infanterie-Division ab. Dafür wurde an diesem Tag zum Höheren Artillerie-Kommandeur 303 (HArko 303) ernannt. Am 11. September 1943 wurde er für seine vorherigen Führungsleistungen der 11. Infanterie-Division mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 12. Februar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: ‚Im Nordabschnitt der Ostfront haben sich die rheinisch-westfälische 227. Infanterie-Division unter Führung des Generalleutnants Berlin und die Heeresartillerie unter Führung des Eichenlaubträgers Generalleutnant Tomaschki hervorragend bewährt.‘ Am 18. April 1944 gab er sein Kommando ab. Ab dem 22. November 1944 führte er die ‚Kampfgruppe Thomaschki‘. Am 27. Dezember 1944 wurde er mit der Führung vom X. Armeekorps in Nordrussland beauftragt. Am 1. März 1945 wurde er zum General der Artillerie befördert. Damit wurde er dann auch zum Kommandierenden General des X. Armeekorps ernannt. Bei Kriegsende geriet er dann in Kurland in russische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst im Herbst 1955 wieder entlassen.“[1]

Kriegsgefangenschaft und Nachkriegszeit

Thomaschki geriet am 9. Mai 1945 in Kurland in russische Kriegsgefangenschaft. Er erlebte die bolschewistische Tortur in den NKWD-Lagern Nr. 144/Vorošilograd und 48/Černcy, Ležnevo sowie im Gulag Vorkutinski Lager/Vorkuta und im Gefängnis Nr. 3 in Leningrad. Am 21. Mai 1949 wurde er durch das Militärtribunal im Gebiet Leningrad routinemäßig zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und erst am 10. Oktober 1955 als Spätheimkehrer über das Lager Friedland repatriiert. Hier wurde er von zahlreichen alten Kameraden freudig erwartet und begrüßt. Thomaschki lebte danach mit seiner Familie in Hamburg, wo ihn auch Louis Ferdinand von Preußen (1907–1994) besuchte, führte jahrelang den Traditionsverband der 11. Infanterie-Division und nahm regen Anteil an der Arbeit des Ostpreußenblattes.

Tod

General der Artillerie a. D. Thomaschki verstarb am 31. Mai 1967 während einer Kur in Bad Neuenahr. Er wurde am 9. Juni 1967 auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg mit militärischen Ehren durch die Bundeswehr beigesetzt.

Familie

Siegfried war der Sohn und drittes Kind des Pfarrers Paul Thomaschki und der Elisabeth, geb. Schucht. Am 22. Oktober 1921 heiratete Oberleutnant Thomaschki seine Verlobte Herta Schulz-Heyn, Tochter des Generalmajors Arthur Schulz-Heyn (1863–1946). Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen: die beiden Söhne Claus-Jürgen-Siegfried (1927–1987) und Wilhelm (Lebensrune.png 1932) sowie Tochter Urte (1923–2017).

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Thomaschki, Siegfried Paul Leonhard, Lexikon der Wehrmacht
  2. 2,0 2,1 2,2 Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1930. S. 141.
  3. 3,0 3,1 3,2 Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 743.