Stimme aus dem Äther
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Stimme aus dem Äther |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Laufzeit: | 94 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Terra-Filmkunst GmbH |
Erstverleih: | Terra-Filmkunst GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Harald Paulsen |
Regieassistenz: | Erwin Heiner Moll |
Drehbuch: | Edgar Kahn, Helmut Käutner, Bobby E. Lüthge |
Musik: | Johannes Müller |
Ton: | Bruno Suckau |
Kamera: | Carl Drews |
Standfotos: | Karl Ewald |
Bauten: | Hans Sohnle, Otto Erdmann, Wilhelm Vorwerg |
Aufnahmeleitung: | Arno Winckler, Georg Kroschel |
Herstellungsleitung: | Hans Conradi |
Schnitt: | Johanna Rosinski |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Anneliese Uhlig | Brigitte von Gersdorf |
Mady Rahl | Erika Grube |
Ernst Waldow | Rundfunk-Berichterstatter Seidelbast |
Kurt Waitzmann | Ingenieur Dr. Hannes Bolshausen |
Heinz Schorlemmer | Journalist Mathias Schulze |
Erich Fiedler | Fotograf Becker |
Lotte Werkmeister | Pensionswirtin Frau Wuttke |
Herbert Klatt | Herr Neumann |
Albert Florath | Direktor der Schauspielschule |
Friedrich Ettel | Direktor der Deutschen Landesbühne |
Albert Florath | Direktor der Schauspielschule |
Friedrich Ettel | Direktor der Deutschen Landesbühne |
Hugo Schrader | Prüfling Lindemann |
Arthur Schröder | Rundfunkintendant |
Heinrich Schroth | Herr von Gersdorf |
Heinz Goedecke | Rundfunkansager |
Max Bing | Rundfunkregisseur |
Kurt Klopsch | Angestellter der Landesbühne |
Max Wilmsen | Kantinenwirt |
Fredy Walden | Zuschauer der Landesbühne |
Ellen Bang | Sekretärin des Rundfunkintendanten |
Fritz Klaudius | Rundfunkangestellter |
Eduard Bornträger | Fotografierender Mann |
Else Reval | Dicke fotografierte Frau |
Carl Iban | Hauswart vor dem Radio |
Ernst Weiser | Kellner am Büfett |
Herbert Jäger | |
Udo Vietz | |
Adolf Münstermann | |
Albert Krämer | |
Kapelle Willi Steiner | |
Kapelle Otto Kermbach |
Stimme aus dem Äther ist ein deutscher Spielfilm von 1939. Der Film wurde vom 28. Juni bis August 1938 in Berlin (Funkhäuser), an der Autobahn bei Königswusterhausen und in der Ufastadt Babelsberg gedreht. Die Uraufführung fand am 10. Mai 1939 in Berlin (Capitol am Zoo) statt.
Handlung
Der erste Film, der uns hinter die Kulissen des deutschen Rundfunks führt, wurde zu einem außerordentlichen Publikumserfolg. Untersucht man die Gründe für diesen Erfolg, so findet man in ihm manche wertvolle Richtlinie für Aufbau und Durchführung eines publikumswirksamen Films überhaupt.
Der Film spielt unter jungen Menschen, die alle nett, fleißig, tüchtig und anständig sind. Man hat niemals das Gefühl, als fielen ihnen die Trauben in den Schoß, sondern, im Gegenteil, sie hängen manchmal recht hoch. Die Menschen im Film reden eine gesunde, natürliche und richtige Sprache. Nichts wirkt peinlicher als die Empfindung des Zuschauers, der geradezu körperlich darunter leidet, wenn oben auf der Leinwand ein pathetisches oder papiernes Deutsch gesprochen wird, das einem im Leben nicht begegnet.
Und drittens spielt der Film in einem Milieu, das jeden Menschen interessiert, weil heute jeder am Rundfunk lebendigen Anteil nimmt. Diese drei Faktoren sind ausschlaggebend dafür gewesen, daß stürmisch immer wieder in die Bilder hineingeklatscht wurde, wenn man etwa den Mann mit der „Geräuschkulisse“ arbeiten sah, wenn Herbert Jäger mit „Allerlei von 2–3“ erschien, wenn Heinz Goedeeke am Mikrophon stand, wenn Otto Kermbach oder Willi Steiner den Taktstock schwangen. Es kommt hinzu, daß die Zuschauer mit leidenschaftlicher „Entdeckerfreude“ zwei Schauspieleinnen des Nachwuchses feierten: Anneliese Uhlig und Mady Rahl.
Das schmale, feine Antlitz von Anneliese Uhlig, ihre weiche, schwingende Stimme, die wie eine sanfte, schöne Melodie ist, ihre leichte und graziöse Art, sich zu bewegen, die Anmut ihrer Haltung, die Beseeltheit ihres Ausdrucks, die leidenschaftliche Hingabe an das Spiel – selten nur sitzt man mit einer solehen Freude im dunklen Parkett, einer Freude, die dem Gedanken gilt, daß sich nun wieder ein junger, glühender Mensch durchgesetzt hat.
Im Gegensatz zu dieser besinnlichen und gesammelten Kraft und Stille steht das quecksilbrige Talent der bildhübschen Mady Rahl, deren übermütig-wildes und beglückend-heiteres Temperament eine losgelöste Schwipsstimmung verbreitet. In einer sehr gut gezeichneten Rolle Ernst Waldow als Rundfunkreporter Seidelbast. Ein Mann mit Herz, über den wir lachen, aber mit dem wir auch fühlen. Heinz Schorlemmer und Erich Fiedler, ein munteres und groteskes Bildberichterstatterpaar. Kurt Waitzmann ein männlicher Liebhaber, Arthur Schröder ein kluger Intendant. Die Spielleitung Harald Paulsens, dem das einfallsreiche, amüsante und virtuose Drehbuch von Edgar Kahn, Helmut Käutner und B. E. Lüthge zur Verfügung stand, erschöpfte alle optischen und akustischen Möglichkeiten und gab den beiden jungen Schauspielerinnen in großzügiger Weise Ranm nnd Höflichkeit, sich zu beweisen.
Johannes Müllers angenehme und geschickt verwendete Musik, Carl Drews’ bemerkenswert-schöne Bilder und die eindrucksvollen Bauten Sohnles, Erdmanns und Vorwergs müssen genannt werden, denn auf jedes ihrer Konten kommt auch ein gut Teil dieses, wie bereits festgestellt, ungewöhnlich heftigen Publikumserfolges.