Strantz, Hermann von
Hermann Christian Wilhelm von Strantz ( 13. Februar 1853 in Nakel an der Netze, Provinz Posen; 3. November 1936 in Dessau) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Nach dem Besuch der Kadettenanstalten in Culm und Berlin trat Hermann von Strantz 1870 bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs als Portepee-Fähnrich in das Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8 ein. Von 1. Oktober 1877 bis 26. Juli 1880 besuchte er die Preußische Kriegsakademie in Berlin. Als General der Infanterie war er ab dem 3. April 1911 als Nachfolger von Günther von Kirchbach Kommandierender General des V. Armee-Korps in Posen. Im Ersten Weltkrieg war er vom 10. September 1914 an Oberbefehlshaber der Armeeabteilung „von Strantz“, die den linken Flügel des V. Armee-Korps bildete und an der Westfront zwischen Maas und Mosel zum Einsatz kam.
Familie
Seine Eltern waren der preußische Major Hans Friedrich Bogislav von Strantz (1820–1895) und Alexandra Friederike, geb. von Münnich (1829–1892). Hermann von Strantz war seit 1891 verheiratet mit Elisabeth von Ende (1870–1936).
Zitate
- „Früh nach Neubeuern zur Hochzeit von Luli Bodenhausen mit Meyern Hohenberg: ein reizendes Braut- und Hochzeitspaar, beide gleich jung, frisch und hübsch aussehend. Ich führte als Vertreter des armen Eberhard die Bräutigam Großmutter in die Kirche; und nachher bei Tisch die Tante des Bräutigams, die Frau des alten Armeeführers Strantz, der im Schmuck aller seiner Orden wie eine geschmückte Mumie glänzte. Das Bauernvolk aus der Umgegend bildete in Nationaltracht Spalier, marschierte nachher vorbei und tanzte Schuhplattler. Gleich nach dem Frühstück fuhr ich in einem fürchterlichen Sturm nach München zurück.“ — Harry Graf von Kessler, Tagebucheintrag vom 15. August 1922
Beförderungen
- 2.8.1870 Portepee-Fähnrich
- aus dem Kadettenkorps kommend Eintritt in das Leib-Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm III.“ (1. Brandenburgisches) Nr. 8, Frankfurt an der Oder
- 2.1.1871 Sekonde-Lieutenant
- 18.10.1879 Premier-Lieutenant
- 30.4.1882 Großer Generalstab, Berlin
- 15.4.1886 Hauptmann und Kompaniechef i 1. Garde-Regiment zu Fuß des Garde-Korps, Potsdam
- 22.3.1891 Großer Generalstab, Berlin
- 22.3.1891 Major
- 22.3.1897 Oberst-Lieutenant
- 27.1.1900 Oberst
- 18.4.1903 Generalmajor
- 16.10.1906 Kommandeur der 25. Infanterie-Division, Darmstadt
- 16.10.1906 Generalleutnant
- 7.4.1911 General der Infanterie
- 2.2.1917 Offizier von der Armee
- 14.3.1917 zur Disposition (z. D.) gestellt
Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)
- Eisernes Kreuz (1870) II. Klasse [1]
- Kriegsdenkmünze für die Feldzüge 1870–71 (Deutsches Reich) mit vier Gefechtsspangen
- Allgemeines Ehrenzeichen „Für Tapferkeit“
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz, 1895[1]
- Jubiläums-Eichenlaub 1895 zum Eisernes Kreuz II. Klasse 1870
- Zentenarmedaille
- China-Denkmünze in Stahl
- Roter Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub (Halsorden)
- Komtur I. Klasse des Hausordens Albrechts des Bären [1]
- Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen [1]
- Großkreuz des Bayerischen Militärverdienstordens [1]
- Großkreuz des Ordens Heinrich des Löwen [1]
- Großkreuz des Ordens Philipps des Großmütigen [1]
- Großkomtur des Greifenordens [1]
- Komtur II. Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens [1]
- Roter Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und Stern[1]
- Kronenorden I. Klasse [1]
- Wiederholungsspange (1914) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1870)
- Eisernes Kreuz (1914) I. Klasse
- Pour le Mérite am 22. August 1915
- Großoffizier des Belgischen Leopoldsordens [1]
- Großkreuz des Bulgarischen Militärverdienstordens [1]
- Offizier der Französischen Ehrenlegion [1]
- Großkommandeur des Erlöserordens [1]
- Großoffizier des Ordens des Heiligen Schatzes [1]
- Komtur des Ordens des Heiligen Mauritius und Lazarus [1]
- Großoffizier des Ordens der Krone von Italien [1]
- Komtur des Portugiesischen Christusordens [1]
- Russischer Orden der Heiligen Anna I. Klasse [1]
- Großkreuz des Spanischen Militärverdienstordens [1]
- Ernennung zum Ehrendoktor (Dr. jur. h. c.) durch die Humboldt-Universität zu Berlin im Jahre 1917
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Benennung der „General von Strantz-Kaserne“ 1936 in Landsberg an der Warthe (ab 1945 Speziallager Nr. 4 Landsberg an der Warthe)
Fußnoten
- Geboren 1853
- Gestorben 1936
- Deutscher General
- Befehlshaber im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Ordens der Heiligen Anna
- Träger des Ordens der Krone von Italien (Großkomtur)
- Träger des Leopoldsordens (Großoffizier)
- Träger des Pour le Mérite
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse
- Träger des Ordens vom Zähringer Löwen (Großkreuz)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (Großkreuz)
- Träger des Erlöser-Ordens (Großkomtur)
- Träger des Großherzoglich Hessischen Verdienstordens (Großkreuz)
- Träger des Ordens des Heiligen Schatzes
- Träger des portugiesischen Christusordens (Komtur)
- Träger des Ordens der hl. Mauritius und Lazarus
- Träger des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens (Komtur II. Klasse)
- Träger des Greifenordens