Sym, Igo

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Igo Sym
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Igo Sym, gebürtig Julian Karol Sym (Lebensrune.png 3. Juli 1896 in Innsbruck; ermordet Todesrune.png 7. März 1941 in Warschau) war ein deutsch-polnischer Schauspieler.

Leben

Er entstammte einer alten Forstmanns- und Bauernfamilie. Sein Vater war Pole, seine Mutter eine Deutsche aus Innsbruck, wo er auch geboren wurde. Nach dem Besuch polnischer und deutscher Schulen absolvierte er das Abitur. Während des Ersten Weltkrieges diente er bei den Österreichern und stand an der italienischen Front. Nach der europäischen Umwälzung wurde er von den Polen zum Bolschewistenkrieg eingezogen, war wieder zwei Jahre Soldat und wurde Reserveoffizier. Die Bühnentätigkeit machte ihm offenbar Spaß, aber sein Herz hing doch mehr am Film.

Anschließend arbeitete er als Angestellter und Prokurist bei der Warschauer Wirtschaftsbank „Gospodarstwa Krajowego“. Der blendend aussehende junge Mann entschied sich dann für eine Karriere als Schauspieler und trat erstmals in dem polnischen Horrorfilm „Die Vampire von Warschau“ (1925) auf der Leinwand in Erscheinung. Nach einem weiteren Einsatz in den Dramen „O czym się nie myśli“ (1926) und „Die Geliebte des Szamota“ (1927) ging er nach Wien, erhielt von der Sascha Film einen Vertrag und mimte in Gustav Ucickys Melodram „Die Pratermizzi“ (1927) neben Anny Ondra den jungen Baron Christian von B.

Bis 1928 drehte Sym ausschließlich für die „Sascha-Film“, zu deren Vorsitzendem er 1928 gewählt wurde. In zahlreichen stummen Komödien und Melodramen verkörperte Sym meist elegante Kavaliere, Adelige und fesche Offiziere, mit denen er auch später in deutschen Produktionen vor allem das weibliche Publikum für sich zu gewinnen wußte. Der Frauenschwarm spielte mit etlichen Stars jener Jahre. Robert Wohlmuths Film „Das Wolgamädchen“ (1930), der nachträglich mit Geräuschen und Gesang unterlegt worden war, gehörte zu seinen letzten Stummfilmen. Den Übergang zum Tonfilm schaffte Igo Sym problemlos.

Während seiner Arbeit für den Film hatte Igo Sym eine Schauspielausbildung absolviert und erfolgreich abgeschlossen, konzentrierte sich nun verstärkt auf seine Arbeit am Theater und nahm nur noch sporadisch Filmangebote an. 1931 gab er in Wien in der Operette „Majestät läßt bitten“ von Walter Kollo sein Bühnendebüt, feierte in den kommenden Jahren vor allem in Warschau als Revue- und Operettenstar Erfolge. Dabei glänzte er mit akrobatischen Einlagen und seinen musikalischen Fähigkeiten an der singenden Säge. Mit Willi Forsts Melodram „Serenade“ (1937) drehte er seinen letzten Film in Deutschland und spielte den verwitweten Geigenvirtuosen Ferdinand Lohner, der sich mit beruflichem Erfolg über den Tod seiner Frau hinwegzutrösten versucht. Als sich die junge Irene (Hilde Krahl) in ihn verliebt, scheint das Glück vollkommen, wäre da nicht die intrigante Mutter (Lina Lossen) von Lohners ersten Frau.

Als die Deutschen sich gegen die polnische Aggression am 1. September 1939 wehrten, begrüßte Igo Sym dieses Geschehen, der sich als Volksdeutscher verstand. Igo Sym übernahm die Direktion des neuen, deutschsprachigen Theaters der Stadt Warschau. Er war nur noch selten im Film zu sehen. Polnische Terroristen sahen in Sym einen Verräter, worauf ihn ein Exekutionskommando vom Polnischen Untergrundstaat am 7. März 1941 in seiner Warschauer Wohnung erschoß.

Filmographie

  • 1925: Die Vampire von Warschau (Wampiry Warszawy)
  • 1926: O czym się nie myśli
  • 1926: Die Pratermizzi
  • 1927: Die Geliebte des Szamota (Kochanka Szamoty)
  • 1927: Die Beichte des Feldkuraten / Das Feldgericht von Gorlice
  • 1927: Tingel-Tangel / Das Mädchen vom Tingel-Tangel
  • 1927: Café Electric / Die Liebesbörse
  • 1928: Kaiserjäger / Die Kaiserjäger
  • 1928: Spitzenhöschen und Schusterpech / Lotte, das Warenhausmädchen
  • 1928: Dorine und der Zufall
  • 1928: Modellhaus Crevette
  • 1928: Spelunke
  • 1928: Liebe im Mai
  • 1928: Erzherzog Johann / Herzog Hansl
  • 1928: Die Frau von gestern und morgen / Der Scheidungsanwalt
  • 1929: Die Dame auf der Banknote
  • 1929: Der Dieb im Schlafcoupée
  • 1929: Adieu, Mascotte
  • 1929: Meine Schwester und ich
  • 1929: Wenn Du einmal Dein Herz verschenkst
  • 1929: Das Recht auf Liebe
  • 1929: Die Herrin und ihr Knecht
  • 1929: Stud. chem Helene Willfüer
  • 1929: Das Erlebnis einer Nacht
  • 1930: Wien, Du Stadt der Lieder
  • 1930: Das Wolgamädchen
  • 1930: Was kostet Liebe?
  • 1930: Gigolo
  • 1930: Nur am Rhein …
  • 1930: Kasernenzauber
  • 1930: Das alte Lied
  • 1930: Moritz macht sein Glück / Meier und Co.
  • 1931: Das Lied der Nationen
  • 1931: Ich heirate meinen Mann
  • 1931: Ein Auto und kein Geld
  • 1932: Palast auf Rädern (Pałac na kołach)
  • 1933: Der Spion (Szpieg w masce)
  • 1934: Das Erwachen (Przebudzenie)
  • 1937: Serenade
  • 1937: Abenteuer in Warschau (Dyplomatyczna żona)
  • 1939: Zona i nie żona
  • 1939: Die goldene Maske (Złota maska)

Literatur