Hippel, Theodor von

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den deutschen Offizier Theodor (Gottlieb) von Hippel; für weitere Namensträger siehe Theodor Gottlieb von Hippel (Auswahlseite)
Oberleutnant Dr. rer. cam.[1] Theodor von Hippel, 1935; Stellenbesetzung: 1. November 1935 als Hauptmann (E) im Pionier-Bataillon 43 (Brandenburg), 12. Oktober 1937 im Stab des Pionier-Bataillons 43 (Brandenburg) und ab 10. November 1938 in der Abwehrabteilung II im Oberkommando der Wehrmacht (Berlin). Hier war er Leiter der Gruppe 2/Sp (Spezial; Herausbildung und Ausrüstung militärisch geschulten Sabotage-Personals für Einzeleinsatz oder Einsatz im Verband), dann der Gruppe 3/Zbv 800.

Theodor Gottlieb von Hippel (Lebensrune.png 19. Januar 1890 in Thorn; Todesrune.png 1. Januar 1977 in Kiel) war ein deutscher Unteroffizier der Schutztruppe und des Deutschen Heeres, Reserveoffizier der Reichswehr sowie Ergänzungsoffizier (E), dann aktiver Offizier der Abwehr und der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Wilhelm Canaris zu Besuch beim Bau-Lehr-Bataillon z. b. V. 800 „Brandenburg“, 1940, zu seiner Linken mit Stahlhelm Dr. von Hippel, zu seiner Rechten der neue Bataillonsführer Major Kewisch
Oberstleutnant Dr. Theodor von Hippel

Im Ersten Weltkrieg kämpfte Hauptmann von Hippel, der den Namen seines berühmten Vorfahren Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere (Stadtpräsident und Schriftsteller in Königsberg) trug, als Freiwilliger erfolgreich mit Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck und seinen Reichsnegern in Deutsch-Ostafrika. Nach dem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück, wurde aus der Vorläufigen Reichswehr entlassen, studierte und promovierte zum Doktor der Staatswissenschaften.

Ergänzungsoffizier der Wehrmacht

1935 trat Dr. von Hippel als Oberleutnant der neuen Wehrmacht bei. Zur Pioniertruppe gehörend, verfocht er früh in Eingaben an seine vorgesetzten Dienststellen die Aufstellung einer militärischen Einheit für Kommandoaufgaben: getarnter Einsatz hinter den feindlichen Linien, getarnte Voraussicherung von Objekten und Aufklärung tief im feindlichen Hinterland, getragen von hochspezialisierten Einzelkämpfern.[2] Bei der Reichswehr wurden solche Ansätze noch abgelehnt, aber bei Wilhelm Canaris stieß von Hippel auf offene Ohren, er holte ihn dann zur Abteilung II (Sabotage und Zersetzung der Wehrkraft im Feindesland) der Abwehr, ab Januar 1939 unter Oberstleutnant Erwin Heinrich René Lahousen Edler von Vivremont.

Major i. G. Helmuth Groscurth, der erste Chef der Abwehrabteilung II, bereitete ab 1938 in Absprache mit Canaris die Vorbereitung für echte Kampfeinheiten vor: Kampftrupps. Die ersten K- und S-Trupps für Kampf- und Sabotageaufträge standen während der Sudetenkrise bereit. In Vorbereitung standen die Abwehroffiziere Hauptman Verbeek (AST Wien) und Hauptman Fleck (AST Breslau) mit einigen K-Trupps der Abwehrabteilung II an der Grenze zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland. Hauptmann (E) von Hippel, die spätere treibende Kraft hinter den „Brandenburgen“, war als Geheimdienst- bzw. Abwehroffizier des 8. Armeeoberkommandos (Ic/AO AOK 8) an den militärischen Vorbereitungen für die Befreiung des Sudetenlandes beteiligt. In Erwartung tatsächlicher Schlachten und Einsätze erkundeten diese Spähtruppen selbst das Grenzgebiet in der Tschechoslowakei.

Zweiter Weltkrieg

Mehrere erfolgreiche Einsätze im Vorfeld und in der Anfangsphase des Polenfeldzuges (getarnte Aufklärung und Objektsicherung) durch den „Industrieschutz-Oberschlesien“, dem 500 Mann starken Kampfverband „Ebbinghaus“ (auch Freikorps „Ebbinghaus“; Ernst Ebbinghaus[3] soll der Tarnnamen für von Hippel gewesen sein), ermöglichten die Aufstellung der Bau-Lehr-Kompanie (D. K.) z. b. V. bzw. im Oktober 1939 die Bau-Lehr-Kompanie z. b. V. 800 mit von Hippel (inzwischen zum Hauptmann befördert) an der Spitze. Daß der Standort Brandenburg an der Havel als erste Garnison (Generalfeldzeugmeister-Kaserne) gewählt wurde, lag vor allem auch daran, daß Dr. von Hippel ebendort als Offizier bis 1937 beim Pionier-Bataillon 43[4] stationiert gewesen war. Zu dieser Zeit war er ebenfalls Chef der Abwehrkampfschule „Quenzgut“, Leiter war Hauptmann/Major Verbeek und Ausbildungsleiter war Hauptmann Seeliger.

Von Hippel nahm mit seinen Elite-Kriegern erfolgreich am Westfeldzug teil. Im Juni gab er das Kommando über die Einheit (Bau-Lehr-Bataillon) ab und baute dann als Kommandeur das I. Bataillon des durch Erweiterung neuentstandenen Bau-Lehr-Regiments z. b. V. 800 „Brandenburg“ auf. Am 1. Oktober 1940 noch zum Major befördert, konnte von Hippel dennoch seine Vorstellungen nicht vollständig durchsetzen und bat „aus gesundheitlichen Gründen“ um seine Versetzung.

Die Abwehr (Abwehr II) konnte jedoch nicht auf solch einen talentierten und erfahrenen Mann verzichten, deshalb wurde er als Kommandeur der Sondereinheit Deutsch-Arabische Lehrabteilung während des Afrikafeldzuges nach Tunesien kommandiert, wo er, seit 1. Juni 1942 Oberstleutnant (Rangdienstalter 1.4.1942), im Mai 1943 zum Ende des Tunesienfeldzuges in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. Theodor von Hippel wurde vermutlich in Gefangenschaft noch zum Oberst befördert, dies bleibt jedoch unbelegt.

Beförderungen

  • 18. Oktober 1914 Kriegsfreiwilliger in der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika
  • August 1915 Unteroffizier
  • 17. Februar 1916 Offizier-Aspirant
  • 1. April 1916 Vizefeldwebel
  • 6. April 1916 in Kriegsgefangenschaft
  • 20. Dezember 1920 aus Gefangenschaft als Leutnant der Reserve a. D. ausgeschieden
  • 1. April 1935 Oberleutnant (E) mit Rangdienstalter (RDA) vom 1. Mai 1930
  • 1. November 1935 Hauptmann (E)
    • 21. Juli 1939 anderweitiges RDA vom 1. Juni 1934 erhalten
  • 1. Oktober 1940 Major (E)
    • 1. April 1941 zu den aktiven Truppen-Offizieren übergeführt
  • 1. Juni 1942 Oberstleutnant mit RDA vom 1. April 1942 (Vfg. Führer Nr. 5540/42 PA/AgPrsnAbt.C v. 10. August 1942)

Auszeichnungen (Auszug)

Siehe auch

Fußnoten

  1. Dr. rer. cam. (rerum cameralium): Doktor der Staatswirtschaftskunde, nach anderen Quellen Doktor der Staatswissenschaften (Dr. oec. publ. bzw. Dr. rer. pol.)
  2. Das Bundesarchiv zu Hippel
  3. Manche Quellen vermuten, das Ebbinghaus Tarnname Theodor von Hippels war. Andere wiederum geben an, es habe sich um einen im Jahre 1899 geborenen Offizier des Ersten Weltkrieges, Absolvent der Bergakademie Berlin, Mitarbeiter des Preußischen Bergamtes in Breslau und Sprengstoffexperte gehandelt, der kurz nach Kriegsbeginn zum Major befördert wurde und die Spange zum EK II verliehen bekam. Danach verliert sich seine Spur.
  4. Aufgestellt am 15. Oktober 1935 als Korps-Pionier-Bataillon mit Garnison Brandenburg im Wehrkreis III. Zur Aufstellung wurde Personal des Pionier-Bataillon 3 der 3. Infanterie-Division und des Pionier-Bataillon 4 der 13. Infanterie-Division verwendet.