Trompeterkorps der SS
Das Trompeterkorps der SS war eine berittene Musikeinheit und setzte sich in der Regel aus Berufsmusikern zusammen. Seine Aufstellung erfolgte 1935 durch SS-Hauptsturmführer Willi Karow in Berlin-Adlershof.
Hintergrund
In der „Deutschen Militär-Musiker-Zeitung“ war im Jahr 1935 folgende Anzeige zu lesen:
- „Für die Aufstellung eines berittenen Trompeterkorps der SS-Verfügungstruppe werden Berufsmusiker, auch ehemals gediente, unter gleichen Bedingungen wie bei der Wehrmacht (HDV 32) gesucht. Meldungen sind zu richten an ...“
SS-Hauptsturmführer Karow wurde beauftragt, das Trompeterkorps aufzustellen; bei der Aufstellung spielte nicht nur die musikalische Ausbildung eine Rolle, sondern auch die zusätzliche Reiterausbildung und die Pflege der Pferde, im Spätsommer 1935 ritt das Trompeterkorps, mit dem Kesselpauker SS-Hauptscharführer Karl Meyer voran - zum ersten Mal außerhalb der Kaserne - durch die Vororte Berlins Grünau, Adlershof, Altglienicke und Köpenick. Neben dem Dienst zu Pferde erfolgte an den sogenannten Pferdestehtagen die militärische Fußausbildung; die Nachmittage blieben der musikalischen Ausbildung vorbehalten.
In Stand- und Werkskonzerten, wie in den Werken „Schering“ und „Kahlbaum“, später auch in Babelsberg und im Rundfunk konnten die Berliner ihr neues Trompeterkorps hören. Bei den Veranstaltungen zur „Grünen Woche 1936“ in der Deutschlandhalle und bei den reiterlichen Veranstaltungen der Olympischen Spiele 1936 in Berlin wurde das Trompeterkorps jubelnd empfangen. 1937 nahm man an den Dreharbeiten zum Film „Husaren - heraus“ teil, den Jahreswechsel erlebte man als Bordkapelle auf dem Schiff „SIERRA CORDOBA“ im Rahmen einer KdF-Reise unter anderem nach Genua, Rom, Neapel, Palermo und Venedig, wo man Platzkonzerte gab, weiterhin war man am Ufa-Spielfilm „Heimat“ mit Zarah Leander beteiligt.
Konzertreisen führten das Trompeterkorps nach Unna, Düsseldorf,Bamberg, nach Österreich, ins Sudetenland und nach Prag. 1939 ging das Trompeterkorps in ein Infanterie-Musikkorps mit einer Stärke von 40 Mann über und nahm am Polenfeldzug im Rahmen der Panzerdivision Kempf (6. Panzerdivision) in der leichten Nachrichtenkolonne teil.