Heimat (Film)
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Heimat |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1938 |
Laufzeit: | 102 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Tonfilm-Studio Carl Froelich & Co. |
Im Auftrag von: | Universum-Film AG |
Erstverleih: | UFA-Filmverleih GmbH |
Stab | |
Regie: | Carl Froelich |
Regieassistenz: | Rolf Hansen, Harald Braun |
Drehbuch: | Harald Braun |
Vorlage: | Hermann Sudermann (Bühnenstück) |
Produzent: | Carl Froelich |
Produktionsleitung: | Friedrich Pflughaupt |
Musik: | Theo Mackeben |
Ton: | Carlheinz Becker |
Kamera: | Franz Weihmayr |
Kameraassistenz: | Bruno Stephan, Kurt Hasse |
Standfotos: | Eugen Klagemann |
Bauten: | Franz Schroedter, Walter Haag |
Kostüm: | Manon Hahn |
Aufnahmeleitung: | Arno Winckler |
Schnitt: | Gustav Lohse |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Zarah Leander | Magda von Schwartze / Maddalena dall’ Orto |
Heinrich George | Oberst Leopold von Schwartze |
Ruth Hellberg | Marie von Schwartze |
Lina Carstens | Tante Fränze von Klebs |
Paul Hörbiger | Domorganist Franz Heffterdingk |
Georg Alexander | Prinz Ludwig von Ilmingen |
Leo Slezak | Korrepetitor Rohrmoser |
Hans Nielsen | Max von Wendlowsky |
Franz Schafheitlin | Bankdirektor von Keller |
Babsi Reckewell | Magdas Kind Poldi |
Hugo Froelich | Diener Christian |
Leopold von Ledebur | Exzellenz |
Gertrud de Lalsky | Frau Exzellenz |
Werner Pledath | 1. Alter Offizier beim Ballabend |
Otto Henning | 2. Offizier beim Ballabend |
Rudolf Klix | Honoratior der Residenzstadt |
Charlott Daudert | Freundin des Bankdirektors von Keller |
Erich Ziegel | Pastor |
Claire Reigbert | Frau des Pastors |
Ernst G. Schiffner | Bürgermeister vin Ilmingen |
Hermann Pfeiffer | Mitglied des Empfangskommitees |
Lotte Rokoll | 1. Tochter des Pastors |
Renée Peter | 2. Tochter des Pastors |
Wilhelm Althaus | |
Karl Haubenreißer |
Heimat ist ein deutscher Spielfilm von Carl Froelich aus dem Jahr 1938 nach dem gleichnamigen Schauspiel von Hermann Sudermann. Der Film wurde vom 22. Januar bis 15. März 1938 im Froelich-Studio Berlin-Tempelhof gedreht. Die Uraufführung fand am 25. Juni 1938 in Danzig statt.
Inhaltsverzeichnis
Auszeichnungen
- 1938: Pokal des italienischen Unterrichtsministeriums für den besten Regisseur
- 1939: Nationaler Filmpreis
- Prädikate
- Künstlerisch wertvoll
- Staatspolitisch wertvoll
Handlung
Maddalena dall'Orto trifft ein, wird vom Prinzen außerordentlich liebenswürdig empfangen und von Fränze von Klebs — als ihre vor Jahren nach einem Zerwürfnis mit dem Vater, dem pensionierten Obersten von Schwartze, aus Ilmingen verschwundene Nichte Magda erkannt . . . Ja — „Maddalena dall'Orto" ist Magda von Schwartze. Nach einer vergeblichen Annäherung an ihre Schwester Marie — die mit dem jungen Leutnant Max von Wendlowsky heimlich verlobt ist — gelingt es Magda mit Unterstützung ihres sie noch immer verehrenden Jugendfreundes, des Domorganisten Franz Heffterdingk, die Verzeihung des Vaters und die Aufnahme in das Vaterhaus zu erwirken.
Durch einen Zufall trifft Magda Herrn von Keller, den angesehenen Bankier der Residenz. Er ist der Mann, Ilmingen, das kleine, romantische Fürstentum, hatte in jenen Wintertagen im Ausgang des 19. Jahrhunderts seine eigene, besonders „die Honoratioren" in Aufregung versetzende Sensation — das bevorstehende Musikfest der Residenz. Nicht nur der Umstand, daß Prinz Ludwig Höchstselbst das Protektorat über das Fest übernommen hatte, sondern mehr noch die Tatsache, daß die berühmte amerikanische Sängerin Maddalena dall' Orto als mitwirkender Gast erscheinen würde, steigerte die Erwartung aller aufs bedeutendste, der ihr einst schon in der Fremde als ein Stück der Heimat etwas hätte bedeuten können, dem sie sich schenkte und der sie in bitterster Not verliebt, als sie das Kind — sein Kind bekam . . .
Unter Kämpfen, doch mit der alles überwindenden Kraft der künstlerischen Berufung setzte sich Magda durch. Ihr Leben stand im Zeichen ihrer Kunst und ihres Kindes. Sie musst von Keller aus tiefster Seele verachten — aber auch fürchten. Mit ihm steht das ganze grenzenlose Elend ihrer Vergangenheit auf und auch die Gefahr, den Widergewonnenen Frieden mit dem Vater und, inmitten einer engherzigen, hämisch zweifelnden Umwelt, ihre Ehre zu zerstören. Schon glaubt sie, durch eine Flucht die Heimat und das Vaterhaus wieder verlieren zu müssen; doch die klare und gütige Zusprache des in alles eingeweihten Heffterdingk und der Appell an ihr künstlerisches Kämpfertum durch ihren langjährigen Freund und Betreuer Rohrmoser bestimmen sie, zubleiben.
Blutenden Herzens, doch mit der ganzen Hingabe ihrer überragenden künstlerischen Persönlichkeit führt sie die ergreifende Hauptrolle der In einer erschütternden Auseinandersetzung, die über Leben und Tod entscheiden kann, stehen sich Vater und Tochter gegenüber. Der alte Oberst fleht Magda förmlich an, ihre und die Ehre der Familie zu retten, die Zukunft der jüngsten Schwester, Marie, zu erhalten, was einzig durch die Heirat mit von Keller möglich sein wird — sie kann dieses Opfer nicht bringen, sie muss bei einem „Nein" bleiben, komme, was da wolle! Da stürzt Max von einem Besuch im Hause von Kellers zurück — von Keller, der sich von be trügerischen Finanzaktionen in die Enge getrieben sah und den Eingriff der Polizei fürchten musste, hat sich erschossen. Der ehrwürdige alte Dom klagt, jubelt und erbebt von den schwebenden Klängen der ewigen Matthäus-Passion des Meisters Johann Sebastian Bach geleitet von Franz Heffterdingk. Und aus dem Chor erhebt sich die dunkle, geheimnisvoll beschwörende Stimme Magdas, verströmend in Leid, Glück und Verklärung ...
Anmerkungen
Der Schnelldampfer „Bremen“ des Norddeutschen Lloyd besuchte 1939 auf der großen Rund-um-Südamerika-Fahrt auch den chilenischen Hafen Puerta Montt. Unter den Veranstaltungen, die des Schiff den in Puerto Montt lebenden zahlreichen Deutschen bot, zeichnete sich besonders die Vorführung des Films „Heimat“ im Bordkino der „Bremen“ aus. Der Film wurde mit großem Beifall aufgenommen.[1]
Kritik
- „Ein gepflegtes Gesellschaftsdrama, angesiedelt im wilhelminischen Deutschland, das ganz auf Rühreffekte aufbaut. Allein durch Heinrich Georges Schauspielkunst und Zarah Leanders Star-Appeal ist der Film eine nostalgische Kinoattraktion geblieben.“ - Lexikon des internationalen Films