Tuompo, Wiljo Einar

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Generalleutnant Wiljo Einar Tuompo

Wiljo (Viljo) Einar Tuompo (Lebensrune.png 23. September 1893 in Pornainen; Todesrune.png 25. November 1957 in Helsinki) war ein finnischer Offizier des Deutschen Heeres (Königlich-Preußisches Jäger-Bataillon Nr. 27) im Ersten Weltkrieg, Angehöriger des von der deutschen Ostsee-Division unter Generalmajor Rüdiger Graf von der Goltz sowie von baltendeutschen Truppen unterstützten antibolschewistischen „weißen Schutzkorps“ im Finnischen Bürgerkrieg (bis zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk) und Stabsoffizier der finnischen Streitkräfte, zuletzt hochdekorierter Generalleutnant des Heeres und Träger des Deutschen Adlerordens im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Wiljo Tuompo gehörte zu den ersten finnischen Freiwilligen der Preußischen Armee bzw. des Deutschen Heeres, die am 15. Februar 1915 zum ersten Ausbildungskurs )mit 170 Teilnehmern) des geheimen „Pfadfinder-Feldmeister-Kurses“ im Lockstedter Lager unter Major Maximilian Bayer, Reichsfeldmeister des deutschen Pfadfinderbundes, antraten. Kriegsminister Adolf Wild von Hohenborn erteilte am 28. August 1915 den Befehl zur Aufstellung der immobilen „Ausbildungstruppe Lockstedt“ mit 1.200 freiwilligen Legionären. Im April 1916 erging dann der Befehl, das verstärkte finnische Bataillon mobil aufzustellen. Seit dem 22. Mai 1915 kriegsverwendungsfähig, erfolgte am 30. Mai 1915 die Mobilmachung und die Umbenennug in Königlich Preußisches Jäger-Bataillon Nr. 27.[1]

Von 1934 bis 1935 war Tuompo Kriegsberichterstatter, von 1935 bis 1939 und erneut von 1940 bis 1941 war Tuompo Kommandeur des finnischen Grenzschutzes, im Winterkrieg vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940, als Generalmajor, war er Kommandeur der Gruppe „Nordfinnland“ (Pohjois-Suomen Ryhmä) mit Hauptquartier in Kajaani (zuständig für die Verteidigung Nordfinnlands von Lieksa bis zum Eismeer) und beim Fortsetzungskrieg vom 25. Juni 1941 bis 19. September 1944 war er Chef des Generalstabes im Hauptquartier des finnischen Feldmarschalls Freiherr von Mannerheim in Mikkeli. Im Oktober 1944, nach dem Waffenverrat Finnlands am Deutschen Reich, reiste er mit seiner Familie nach Schweden ab. Tuompo wurde im Juli 1945 auf eigenen Antrag aus den Streitkräften verabschiedet, kehrte aber erst 1948 nach Finnland zurück und wurde sofort von der kommunistischen finnischen Staatspolizei (Punainen Valpo) festgenommen. Nach fünf Tagen Verhör wurde er freigelassen, im Oktober 1948 wurden die Kommunisten entmachtet.

Anschließend war er Angestellter der finnischen Commerzbank „Kansallis-Osake-Pankki“ (KOP), militärhistorischer Sachbuchautor (als Wiljo E. Tuompo) und Chefredakteur.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Fußnoten

  1. Das Königlich-Preußische Jäger-Bataillon Nr. 27 und die Ausbildungstruppe Lockstedt wurden schließlich am 13. Februar 1918 formal aufgelöst. Am selben Tag leisteten die Jäger in der Libauer Dreifaltigkeitskirche ihren Fahneneid auf die finnische Regierung. Befehlsgemäß mußten die in Libau befindlichen Jäger ihre deutschen Uniformen ablegen und ihre Reise nach Finnland in Zivilkleidung antreten. Zahlreiche junge Jägeroffiziere schlossen sich zwischen 1919 und 1922 den Freikorps in Ostkarelien an. 1921 wurde der Jägeroberst Lauri Malmberg zum Oberbefehlshaber der finnischen Schutzkorps ernannt. Er war ein ehemaliger Oberzugführer des Königlich-Preußischen Jäger-Bataillons Nr. 27. Malmberg wurde 1924 Verteidigungsminister und ging später als Generalleutnant in Pension. Die Jäger des finnischen Freiwilligen-Bataillons bildeten den Stamm des finnischen Militärs. Im Winterkrieg 1939/40 stellten die im Lockstedter Lager ausgebildeten Offiziere den Großteil der finnischen Kommandeure, darunter Generalmajor Ernst Ruben Lagus. Auch der zeitweilige Oberbefehlshaber der finnischen Streitkräfte Generalleutnant Hugo Österman war ein ehemaliger Bataillonsangehöriger. Noch heute werden Infanteriesoldaten in Finnland als Jääkäri (= Jäger) bezeichnet.