Kühne, Viktor
Otto Viktor Kühne ( 28. März 1857 in Mogilno; 9. Februar 1945 in Ellinghausen bei Meiningen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Vorläufigen Reichswehr, zuletzt Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ mit dem Charakter als General der Artillerie.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Kühne wurde als Sohn eines Landrats geboren und trat 1876 nach dem Abitur als Avantageur in das 1. Kurhessische Feldartillerie-Regiment Nr. 11 ein. 1877 zum Leutnant befördert, bleibt er mehrere Jahre Abteilungsadjutant. Im Jahre 1888 wurde er an die Kriegsakademie kommandiert und danach ins 2. Lothringische Feldartillerie-Regiment Nr. 34 versetzt, wo seine Beförderung zum Hauptmann erfolgte. 1893 wurde er Lehrer an der Feldartillerie-Schießschule in Jüterbog, die er später auch kommandieren sollte.
Erster Weltkrieg
Am 2. Dezember 1916 kämpfte die Armee-Gruppe „Kühne“ der 9. Armee in der Schlacht von Argesch (Arges). Schon am 6. Dezember standen seine Divisionen vor Bukarest. In Anerkennung des Siegeszugs erhielt er am 11. Dezember 1916 den Orden Pour le Mérite verliehen.
In der zweiten Schlacht an der Aisne führte er die Gruppe „Vailly“ (XI. Armee-Korps/7. Armee), für deren Leitung er am 12. Juli 1917 den Bruststern zum Roten Adlerorden mit Eichenlaub und Schwertern erhielt.
Chronologie
- 27.3.1876 1. Kurhessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 11 - Kassel (Fahnenjunker)
- 11.11.1876 Portepée-Fähnrich
- 13.10.1877 Sekonde-Lieutenant
- 15.11.1887 Premier-Lieutenant
- 1888 Preußische Kriegsakademie, Berlin
- 1891 1. Kurhessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 11, Kassel
- 2. Lothringisches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 34, Metz
- 27.1.1893 Hauptmann
- 1893 Feldartillerie-Schießschule, Jüterbog (Lehrer)
- 1897 Preußisches Kriegsministerium, Berlin (A4, Abteilung für Feldartillerie)
- 27.1.1899 Major
- 3.7.1902 Feldartillerie-Regiment „von Scharnhorst” (1. Hannoversches) Nr. 10, Hannover (Abteilungskommandeur)
- 24.4.1904 2. Hannoversches Feld-Artillerie-Regiment Nr. 26, Verden (Kommandeur)
- 18.5.1905 Oberstleutnant
- 18.5.1907 Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule, Jüterbog (Ausbildungskommandeur)
- 21.3.1908 Oberst
- 19.4.1910 Feldartillerie-Schießschule - Jüterbog (mit der Führung beauftragt)
- 17.5.1910 Feldartillerie-Schießschule - Jüterbog (Kommandeur als Nachfolger von Karl Kettembeil 1848–1916, seit 1906 Generalmajor, seit 1910 Generalleutnant z. D.)
- 22.3.1912 Generalmajor
- 2.7.1913 30. Feldartillerie-Brigade, Straßburg im Elsaß (Kommandeur)
- 2.8.1914 25. (Großherzoglich Hessische) Infanterie-Division/XVIII. Armee-Korps/4. Armee (Kommandeur)
- 27.1.1915 Generalleutnant
- 29. Mai 1915 verwundet durch Granatsplitter
- 23.8.1916 XII. Armeekorps (stellvertretender Kommandeur für Horst Edler von der Planitz)
- 4.9.1916 Generalkommando z. b. V. Nr. 54 (Kommandierender General)
- 28.10.1916 gleichzeitig Kommandierender General der Armeegruppe „Kühne“
- 2.2.1917 IX. Reservekorps (stellvertretender Kommandeur für Max von Boehn)
- 12.3.1917 XI. Armeekorps (Nachfolger von Otto von Plüskow)
- 27.8.1917 V. Reservekorps (Nachfolger von Otto von Garnier)
- 17.11.1917 XI. Armeekorps (Nachfolger von Franz Freiherr von Soden)
- zum Ende des Krieges bekam er von der Obersten Heeresleitung (O.H.L.) den Auftrag, die östliche Hälfte Belgiens für die Verteidigung zu erkunden.
- 30.9.1919 Charakter als General der Artillerie
- 30.9.1919 zur Disposition (z. D.) gestellt
Familie
Sekondeleutnant Otto Viktor Kühne heiratete 1882 seine Verlobte Maria von Eschwege (1862–1935), eine Urenkelin Ludwig Emil Grimms. Aus der Ehe ging unter anderem die Tochter Therese (1895–1961) hervor, die 1919 den Hauptmann a. D. Herbert von Bose (1893–1934) heiratete.
Dienststellen (Auswahl)
- Kommandeur, Feldartillerie-Schießschule, 1910-1913
- Kommandeur, 30. Feldartillerie-Brigade, 1913-14
- Kommandeur, 25. (Großherzoglich Hessische) Infanterie-Division, 1914-1916
- Führer, XII. (1. Königliche Sächsisches) Armeekorps, 1916
- Kommandierender General, Generalkommando z. b. V. Nr. 54 und Armee-Gruppe „Kühne“, 1916-17
- Kommandierender General, IX. Reservekorps, 1917
- Kommandierender General, XI. Armeekorps, 1917
- Kommandierender General, V. Reservekorps, 1917
- Kommandierender General, XI. Armeekorps, 1917-19
- à la suite der 30. Feld-Artillerie-Brigade
Auszeichnungen (Auszug)
- Roter Adlerorden, IV. Klasse
- Zentenarmedaille, 1897
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Schwertorden, Ritterkreuz I. Klasse (SS3a)
- Roter Adlerorden, III. Klasse mit der Schleife und der Krone
- Preußischer Kronenorden, III. Klasse
- Albrechts-Orden, Komturkreuz I. Klasse (SA2a)
- Friedrichs-Orden, Kommenturkreuz II. Klasse (WF2b)
- Militärverdienstorden (Bayern), Komturkreuz (BMV2)
- Kaiserlich Chinesischer Orden von Doppelten Drachen, II. Klasse, 2. Stufe (CDII.2)
- Preußischer Kronenorden, II. Klasse
- Roter Adlerorden, II. Klasse mit Eichenlaub
- im Ersten Weltkrieg die Schwerter erhalten
- Stern am 12. Juli 1917
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Pour le Mérite mit Eichenlaub
- Verdienstorden am 11. Dezember 1916
- Eichenlaub im März 1918 (strittig)
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer