Kuhn, Walter (1920)

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Ritterkreuzträger Walter Kuhn.jpg

Walter Kuhn (Lebensrune.png 9. Januar 1920 in Mehlsack, Kreis Braunsberg, Ostpreußen; Todesrune.png 1. Februar 2010 in Gelsenkirchen) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, Panzerjäger des Heeres und Ritterkreuzträger im Mannschaftsstand des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Nach dem Schulbesuch (Volksschule) in seiner Heimat wurde Kuhn als 20jähriger im Oktober 1940 in die Wehrmacht einberufen.

Zweiter Weltkrieg

Panzerknacker Walter Kuhn.jpg

Kuhn wurde der 1. Ostpreußischen Infanterie-Division unter Generalleutnant Philipp Kleffel zugeteilt und zum Panzerjäger ausgebildet. Nach erfolgreichem Abschluß der Grundausbildung wurde Kuhn der 3. Kompanie der Panzer-Jäger-Abteilung 1 (PzJägAbt 1)[1] versetzt, die ebenfalls der 1. Infanterie-Division (18. Armee/Heeresgruppe B) unterstand.

Kuhn erlebte den Anfang des Rußlandfeldzuges am 23. Juni 1941 als Gefreiter in seiner Kompanie und war mit dieser als Pak-Schütze in den Kämpfen bei Düna, Dünaburg und Pleskau beteiligt. Seine Einheit stand zudem in der Abwehrschlacht im Luga-Brückenkopf und war letztlich am Vormarsch auf Leningrad beteiligt.

Kuhns späterer Ritterkreuzerwerb begann mit der Schlacht um die Sinjawino-Höhen, die vom 22. Juli 1943 bis September 1943 dauerte. Im August 1943 stand er mit seiner Division südlich des Ladogasees, als starke russische Infanterieverbände, unterstützt durch zahlreiche Panzer vom Typ „T-34“, die deutschen Stellungen der 1. sowie 11. Infanterie-Division und der 5. Gebirgs-Division angriffen. Während der blutigen Kämpfe gelang es Kuhn mit seinem Geschütz 18 feindliche Panzer bewegungsunfähig oder in Brand zu schießen. Nach dem Ausfall seines Pak-Geschützes griff Kuhn mit Nahkampfmitteln vier sowjetische T-34 an, die innerhalb von zwanzig Minuten zerstört wurden. Für diesen Einsatz verlieh man Kuhn das Panzervernichtungsabzeichen in vierfacher Ausführung sowie am darauffolgenden Tag das Eiserne Kreuz, 1. Klasse. Ebenfalls an diesem Tag schlug ihn sein Kommandeur per Eingabe an das zuständige Armeeoberkomando für die Verleihung des Ritterkreuzes vor. Am 23. August 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes überreicht.

Sturmartillerie

Nach seiner Umschulung zum Kommandanten eines Sturmgeschützes III, welche er im Winter 1943 in Holland absolvierte, wurde Kuhn im Laufe des Jahres 1944 wieder der Ostfront zugeteilt, seine Kompanie war inzwischen zu einer schweren Panzerjäger-Kompanie umgegliedert worden. Hier war er mit seiner Einheit bei den deutschen Vorstößen auf Winniza und Dnjestr beteiligt sowie bei der Abwehrschlacht bei Kamenez-Podolski. Ende 1944 wurde seine Division dann nach Ostpreußen zurückverlegt.

Ab dem 13. Januar 1945, dem Beginn der sowjetischen Invasion auf Ostpreußen, sah sich Kuhn mit seiner Division den letzten schweren Kämpfen mit der Roten Armee ausgesetzt. Nach verlustreichen deutschen Abwehrkämpfen erlebte er den Rückzug seiner Einheit über Heiligenbeil auf Königsberg (Preußen), Samland und Seerappen.

Kriegsgefangenschaft

Am 9. April 1945 geriet Kuhn mit den Resten seiner Division im Raum Pillau in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1950 wieder entlassen wurde. Er kehrte zu seiner Gattin zurück, die er 1943 während seines Fronturlaubes geheiratet hatte.

Beförderung

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Aufgestellt am 1. Oktober 1934 als Kraftfahr-Abteilung „Goldap“, am 15. Oktober 1935 Umbenennung in Panzerabwehr-Abteilung 1. Unterstellt unter die 1. Infanterie-Division. Bei der Mobilmachung wurde am 17. August 1939 die 1./MG-Bataillon 31 unter Hauptmann Boje als 4. Kompanie übernommen. Nach dem Polenfeldzug am 1. April 1940 Umbenennung in Panzerjäger-Abteilung 1. Am 10. September 1943 erfolgte die Umgliederung zur schweren Panzerjäger-Kompanie unter Einbeziehung der Sturmgeschütz-Abteilung 1001 und einer Sperrfeuer (Sf.)-Kompanie der Luftsperr-Abteilung 664. Ersatztruppenteil war die Panzerabwehr-Ersatz-Abteilung 1.