War es der im 3. Stock?

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FILM

War es der im 3. Stock.jpg
Filmdaten
Originaltitel: War es der im 3. Stock?
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Fanal-Filmproduktion GmbH
Im Auftrag von: UFA
Stab
Regie: Carl Boese
Drehbuch: Christian Hallig
Produktionsleitung: Hermann Grund
Musik: Werner Eisbrenner
Ton: Robert Fehrmann
Kamera: Herbert Körner
Bauten: Gustav A. Knauer,
Alexander Mügge
Aufnahmeleitung: Heinz Fiebig (1909),
Hermann Grund
Herstellungsleitung: Hermann Grund
Schnitt: Fritz Stapenhorst
Besetzung
Darsteller Rolle
Henny Porten Frau Seiderhelm
Mady Rahl Petra Kilby
Lucie Höflich Frau Kaaden
Else Elster Lisa Seiderhelm
Iwa Wanja Olga Filimon
Paul Dahlke Kriminalkommissar Heidenreich
Ernst Dumke Direktor Wolters
Karl Stepanek Georg Kilby
Walter Steinbeck Herr Seiderhelm
Herbert Gernot Kriminalsekretär Bogner
Gerhard Dammann Portier Kaaden
Wilhelm H. König Egon Kaaden
Hans Adalbert Schlettow Vertreter Pöhlmann
Alexander Engel Diener Iwan
Heinz von Cleve Kriminalkommissar Wienhold
Otz Tollen Kriminalrat Harder
Reinhold Pasch Kriminalbeamter Schultz
Kurt Hagen Herr Berger
Josef Reithofer Krankenhausarzt
Werner Schott Chefarzt Prof. Dachs
Josefine Dora Hotelinhaberin
Grete Reinwald Sekretärin

War es der im 3. Stock? ist ein deutscher Kriminalfilm von 1939. Die Uraufführung fand am 6. Januar 1939 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Aus dem Tagebuch des Kriminalkommissars Heidenreich
Heute bekam ich mit einem Fall zu tun, der nicht nur kriminalistisch, sondern auch menschlich besonderes Interesse verdient. Es ist der Fall Olga Filimon in einem Berliner Wohnhaus, so wie es tausende gibt. Plötzlich gegen Mittag wird die Polizei angerufen, der Anrufer nennt seinen Namen nicht. Olga Filimon, die Bewohnerin einer Etagenwohnung im II. Stock, ist das Opfer eines Attentats geworden. Schluß 1 Teilnehmer hat angehängt! Einige Minuten später sind wir unterwegs. Der Portier ist sichtlich erschreckt, aber dann fällt ihm ein, daß er einen Knall gehört hat. „Jawohl, die Filimon wohnt in der II. Etage".

Die Tür ist verschlossen und wird aufgebrochen. Im Briefkasten steckt ein weißer Zettel. Olga Filimon, eine hübsche, brünette Person, liegt unbeweglich auf dem Fußboden, lebt aber noch. Der Einschuß in der Herzgegend ist deutlich sichtbar. Ausschuß ist nicht vorhanden, also Steckschuß. Während der Untersuchung sehe ich, wie ein Mann erregt in der Wohnungstür erscheint und krampfhaft versucht, den Briefkasten zu öffnen. Wir stellen ihn, er ist sichtlich verlegen und unsicher Es ist der Prokurist Seiderhelm vom III. Stock. War es vielleicht der im III. Stock?

Eine Waffe wird nicht gefunden. Die Filimon wird schleunigst ins Krankenhaus transportiert, wo übrigen festgestellt wird, daß ihr Zustand nicht direkt besorgniserregend ist. Die Kugel hat das Herz nicht erreicht, muß irgendwie aufgehalten sein und läßt sich entfernen.

Bei der Durchsuchung der Wohnung der Filimon sehe ich einen elektrischen Kocher, der geplatzt ist, wahrwahrscheinlich, nachdem das Wasser verdampft war. Der Portier hat zu der Zeit, als der Schuß fiel, und kurz vorher niemand ins Haus gehen sehen. Als Täter kommt daher nur ein Hausbewohner in Frage. Der Portier und seine Frau scheiden als Täter zunächst aus, denn die Unruhe der zwei Leutchen findet eine plausible Erklärung. Der Sohn Egon ist von zu Hause fortgelaufen und hält sich mit der jungen Lisa Seiderhelm, der Tochter des Prokuristen aus dem III. Stock, irgendwo verborgen. Die zwei wollen heimlich heiraten, gegen den Willen Seiderhelms.

Im 1. Stock wohnt der wohlhabende Direktor Wolters, dessen Diener ein Russe namens Iwan ist. Dieser Russe, meint Frau Kaaden, die Portierfrau, ist verdächtig, dem wäre so etwas zuzutrauen. Einen Revolver hat er auch, das weiß Frau Kaaden. Iwan wird vernommener kennt die Filimon von Rumänien her und haßt sie, weil sie schlecht und verlogen ist und jedem Unglück bringt. Der Revolver liegt im Geigenkasten, ein Schuß fehlt. Iwan wird verhaftet. —

Das Experiment mit einem elektrischen Kocher, den man ganz ausbrennen läßt, ergibt, daß ein solcher Kocher mit einem Knall explodiert. Der Knall, den der Portier gehört hat, war also der des Kochers, und zwar zu einer Zeit, als das Attentat schon geschehen war. Iwan hat dadurch ein Alibi, er ist unschuldig. Sein Direktor Wolters wird auch kurz vernommen, aber er verschweigt sichtlich etwas.

Im IV. Stock wohnt der Musiker Kilby, dessen Frau Petra am Vormittag eine heftige Auseinandersetzung mit der Filimon hatte. Die Vernehmung ergibt, daß Petra gar nicht verheiratet ist mit Kilby, daß sie früher Barmädchen war, was Kilby nicht weiß, wohl aber Direktor Wolters, der Petra einmal in der Bar getroffen hat. Er hat ihr eine größere Summe gegeben, die Kilby zum Schein von einem Musikverlag erhält. Kilby Pkann sich nun mit dem Gelde von seiner ersten Frau loskaufen und Petra heiraten. Ist das alles wahr? Die Filimon sagt nämlich aus, ihr sei Geld gestohlen worden. Sollte der Attentäter im IV. Stock zu suchen sein?

Der Prokurist Seiderhelm muß bei seiner Vernehmung zu' geben, daß er seit längerer Zeit enge Beziehungen zu Olga Filimon hat. Frau Seiderhelm leidet schwer unter ihrer durch die Filimon zerstörten Ehe. Im V. Stock wohnt der Agent Pöhlmann, der Zigarrenfirmen vertritt. Auch ihn sieht sich die Polizei etwas näher an. Pöhlmann hat die kleine Lisa Seiderhelm als Sekretärin engagiert.

Aber warum schickt er sie so oft nach Holland? Für alle Fälle wird die Zollüberwachung benachrichtigt. Das Resultat ist ein guter Fang. Pöhlmann stellt sich als Diamantenschmuggler größten Stils heraus, Lisa war ahnungslos sein Werkzeug. Pöhlmann wird verhaftet, was nicht ganz ohne Schießen abläuft.

Es ergibt sich jetzt folgendes Bild: Der Attentäter ist immer noch unter den Hausbewohnern zu suchen. Iwan schaltet aus, ebenso sein Direktor Wolters. Petra Kilby ist stark verdächtig, kann aber einleuchtende Gründe für ihr Verhalten angeben. Diese Petra kämpft um ihr Glück, sie liebt Kilby, einen etwas weltfremden Künstler, der nun notgedrungen erfährt, daß Petra eine kleine Vergangenheit hat. Empört beschimpft er sie. Petra, die ein Kind erwartet, rennt davon, und der ihr folgende Polizeibeamte kann sie grade noch vor dem Selbstmord bewahren. Sie liegt im Krankenhaus, als Kilby kommt, dem Direktor Wolters den Kopf zurechtgesetzt hat. Als Täter scheiden Petra und Kilby aus.

Die sorgfältige Beobachtung der Hausbewohner wird fortgesetzt. Lisa Seiderhelm und Eugen Kaaden, der Portierssohn, heiraten, die beiden Mütter sind zugegen. Der Prokurist Seiderhelm trifft sich heimlich mit Olga Filimon, die wieder ganz gesund ist. Unauffällig verfolge ich das Paar. Sie gehen in eine kleine Weinkneipe. Ich setze mich in die Nachbarnische. Seiderhelm ist schwer verliebt in die interessante Olga, zappelt in ihrem Netz. Da öffnet sich die Tür,und beim Anblick der Person, die jetzt das Lokal betritt, springt Olga entsetzt auf und flüchtet aus dem Fenster. Seiderhelm will ihr nach. Ich weiß genug. — Wer der Attentäer ist und warum der Schuß nicht tödlich war, möchten wir auch Ihnen um der Spannung willen verschweigen