Cleve, Heinz von

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Heinz von Cleve (1897–1984)

Heinz Max von Cleve (Lebensrune.png 27. Juni 1897 in Schwedt an der Oder; Todesrune.png 9. Oktober 1984 in Düsseldorf) war ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Hörspielsprecher.

Wirken

Heinz von Cleve wurde als Sohn von Gottlieb von Cleve, Leutnant im 2. Dragoner-Regiment zu Schwedt, und dessen Frau Elisabeth Freiin zu Dobeneck geboren. Nach Schulbesuch in Schwedt, Elbing und Stettin trat er 1914 in das 4. Garde-Feldartillerie-Regiment in Potsdam ein und wurde 1915 zum Leutnant befördert. Er wurde während der Mackensen-Offensive (Juli 1915) bei Krasnostaw verwundet, war dann bis Kriegsende an der Westfront, erhielt das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse. Nach Kriegsende erlernte er zunächst das Bankfach und studierte anschließend in München Rechtswissenschaft und Nationalökonomie. Ab 1925 war er beim Verband der sächsischen Industriellen in Dresden tätig.

1928 wurde er Theaterschauspieler, zunächst an Bühnen in Meißen, Hamburg, Nürnberg, Görlitz und Berlin. Zu Beginn der 1930er Jahre kam er in Berlin zum Film. Seine erste Rolle erhielt er in dem Spielfilm „Walzerkrieg“. Bis 1939 folgten eine ganze Reihe weiterer Filme, in denen er meistens zu den Hauptdarstellern zählte, wie 1935 in „Leichte Kavallerie“ an der Seite von Marika Rökk oder 1936 mit Olga Tschechowa in „Der Favorit der Kaiserin“. In jener Zeit galt er als „der schöne Mann der UFA“. Wichtig für Heinz von Cleve war die Zusammenarbeit mit Heinrich George, vor dem er eine große Ehrfurcht empfand. Nach ihrem gemeinsamen Film „Ball im Metropol“ (1937) holte ihn George für seine Tournee mit dem Stück „Der Richter von Zalamea“ des spanischen Dichters Pedro Calderón de la Barca auf die Bühne.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er dem Film weitgehend den Rücken. Wohl trat er noch gelegentlich in einigen Fernsehproduktionen auf. So sah man ihn 1958 in einer Hauptrolle in „Viel Lärm um nichts“ nach William Shakespeare und als Butler von Clifton Morris in dem berühmtesten Straßenfeger, dem Durbridge-Mehrteiler „Das Halstuch“ in einer kleinen Nebenrolle. Auch als Synchronsprecher trat er ab und zu in Erscheinung, so als deutsche Stimme von Fernand Fabré in dem französischen Spielfilm „Das Spiel ist aus“.

Seit 1949 war er häufig als Hörspielsprecher im Einsatz. So konnte man ihn in mehreren Paul-Temple-Hörspielen, die zwischen 1949 und 1968 vom WDR mit großem Erfolg produziert wurden, in unterschiedlichen Rollen erleben. Ein großer Erfolg war auch das 1971 entstandene Hörspiel „Der Untertan“, nach dem gleichnamigen Buch von Heinrich Mann, in dem er neben Heinz Drache eine der Hauptfiguren sprach.

Vor allem war er jetzt als Bühnenschauspieler tätig. Außer in Düsseldorf trat er hauptsächlich in Aachen, Bonn, Köln und Wuppertal auf.

Heinz von Cleve war viermal verheiratet:

  • mit Henriette Hammerschlag (Lebensrune.png 1897). Der Ehe entstammt ein Sohn.
  • mit der bekannten Tänzerin und Choreographin Ellen Petz (Lebensrune.png 1893), die sich während der Dauer der Ehe auch Ellen von Cleve Petz oder Ellen v. Cleve-Petz nannte. Der Ehe entstammt eine Tochter.
  • mit Augustina Richter. Die Ehe blieb kinderlos.
  • mit Lieselotte Köster (Lebensrune.png 1921; nicht identisch mit der Tänzerin und Schauspielerin Liselotte Köster; Lebensrune.png 1911). Der Ehe entstammt ein Sohn.

Heinz von Cleve verstarb im Alter von 87 Jahren in Düsseldorf. Er wurde in einem Urnengrab auf dem Gerresheimer Waldfriedhof (Feld 21, Grabstelle 54) beigesetzt.

Auszeichnung

Filmographie

Synchronsprecher

Theatrographie (Auswahl) 

Hörspiele

Quellen

  • Deutsches Bühnenjahrbuch, Jg. 94.1985/86, S. 772–773
  • Standesamt der Stadt Schwedt an der Oder
  • Verwaltung des Gerresheimer Waldfriedhofs

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 41, 16. Oktober 1935