Weiberregiment

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FILM

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Filmdaten
Originaltitel: Weiberregiment
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 89 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
Erstverleih: Universum-Film Verleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Karl Ritter
Regieassistenz: Friedrich Karl von Puttkamer
Drehbuch: Hans Fitz,
Rudo Ritter
Musik: Ernst-Erich Buder
Ton: Ludwig Ruhe
Kamera: Konstantin Tschet
Kameraassistenz: Erich Rudolf Schmidtke
Standfotos: Willi Klitzke
Bauten: Max Mellin,
Franz Koehn
Aufnahmeleitung: Fritz Koch
Herstellungsleitung: Karl Ritter
Schnitt: Gottfried Ritter
Besetzung
Darsteller Rolle
Heli Finkenzeller Erbin des „Zacherlbräu“ Rosl
Erika von Thellmann Rosls Tante Cilli Samhaber
Oskar Sima Cillis Bruder Ignaz
Hermann Erhardt Braumeister Alois
Theodor Danegger Faktotum Korbinian
Beppo Brem Koch Seppl
Hansi Thoms Jungknecht Toni
Erna Fentsch Magd Vroni
Hella Graf Magd Theres
Ursula Junghann Magd Gusti
Lieselott Klingler Magd Annamirl
Louise Löhr Magd Marie
Theodolinde Müller Magd Uschi
Herma Relin Magd Zenzi
Franz Loskarn Knecht Beni
Herbert Spalke Knecht Pankraz
Hans Schneider Knecht Wastl
Fritz Bölke Knecht Lamper
Bärbel Caspary Eine Bäuerin
Michael Distler Ein Bauer
Georg Kalkum Ein Bauer
Friedel Cramer Eine Magd beim Ball im Zacherlbräu
Ursula Deinert Eine Magd beim Ball im Zacherlbräu
Liselotte Köster Eine Magd beim Ball im Zacherlbräu
Vinzenz Prößl Ein Kegelfreund
Ernst Sattler Ein Kegelfreund
Robert Forsch Ein Gast im Lokal
Erich Bartels Ein Dorfbewohner
Georg Bauer Ein Dorfbewohner
Johannes Bergfeldt

Weiberregiment ist eine deutsche Filmkomödie von Karl Ritter aus dem Jahr 1936 nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Anton Hamik (Franz Streicher).

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Bei der Aufnahme zu „Weiberregiment“ in Berchtesgaden. Hermann Erhardt, Karl Ritter, Heli Finkenzeller und der Kameramann Konstantin Irmen-Tschet

Leicht hat es die Rost, die junge hübsche Erbin des Zacherlbräu nicht als einziges weibliches Wesen unter all den Männern, die ihr verstorbener Vater, der Weiberfeind war, auf dem Zecherlbräu eingesetzt hat. Es sind ja alles brave Burschen, aber mit rauhen Sitten und harten Köpfen, und gehorchen tun sie sehr ungern. Da ist vor allem der junge Bräumeister, der Alois. Die Rost hat ihn gern und er sie auch, aber er hat seinen Dickkopf und trumpft gern auf, und gerade weil er sie gern hat, ist er doppelt aufsässig. Dabei macht er ein ausgezeichnetes Bier, das in der ganzen Gegend berühmt ist. Der alte Korbinian, das Faktotum der Brauerei, bemüht sich, überall auszugleichen. Er kennt das Leben und weiß, wie die Liebe tut. Strategie muss man anwenden, um zum Ziel zu kommen, Strategie der Liebe. Er wird die Zwei schon finit seiner Strategie zusammenbringen, wenn sie auch jetzt noch so sehr miteinander zanken.

Die Rost bekommt einen unerwarteten Bundesgenossen. Das Vormundschaftsgericht ernennt zu ihrem Vormund. Ihre Tante, die unverehelichte Cilli Samhaber aus Wasserburg am Inn. Verdammt, denkt Korbinian, gerade derentwegen ist ja Rosls Vater Weiberfeind geworden. Jetzt heißt's aufpassen und – Strategie) Die Tante aus Wasserburg, nicht mehr ganz jung, aber scharf wie ein Rasiermesser, trifft im Zacherlbrau ein. Das passt ihr gerade so, sich da ins warme Nest zu setzen und ein gutes Leben zu fahren, anstatt in Wasserburg im Trödelladen zu stehen. Die Tante geht gleich aufs Ganze. Erst einmal Ordnung schaffen und aufräumen mit der Männerwirtschaft, dann muss ihr- Bruder Ignaz her und die Rosl heiraten, dann haben die Geschwister ausgesorgt.

Der Kampf beginnt. Die Männer, an der Spitze Seppl, der Koch, führen den Krieg mit hartnäckiger, verbissener, passiver Resistenz, die Tante mit verschlagener List und Hinterhältigkeit. Ihr gefährlichster Gegner Ist der Alois. das merkt sie sofort. Aber der Alois ist so gar kein Intrigant, er sagt der Rost gründlich seine Meinung und die antwortet ebenso. Der Krach Ist da. Schon hat die Tante an Ersatz für die Männer gedacht und Mägde aus dem Dorf bestellt. Beim Kegeln abends kommt es zum Bruch. Durch eine Kriegslist der Tante verlieren die Männer die Partie und Ihre Stelle. Nur Korbinian bleibt in der Brauerei, (Strategie!) alle andern, auch Alois, gehen. Das Weiberregiment beginnt. – Radbebrütend sitzen die Burschen unten in der Dorfwirtschaft. Verwegene Gewaltpläne werden erwogen und verworfen. Schließlich wird beschlossen, sich beim Ball beim Ochsenwirt an die Mägde heran zumachen und sie an Ihrer schwachen Seite zu fassen.

Da bringt Korbintan die Nachricht, daß die Tante die Mägde nicht zum Ochsenwirt lasst, sie gibt selbst einen Weiberball auf dem Zacherlbräu. Das geht zu weit! Der Jungknecht Toni wird als Mädchen verkleidet und mit einer Tasche voll Mäusen als Spion zum Weiberball geschickt. Die List gelingt nur zum Teil. Der Toni wird zwar seine Mäuse los, und kreischend flüchten die Mägde, aber dann sammelt die Tante wieder ihre Scharen, und der Toni bezieht jämmerliche Keile auf sein von Weiberröcken befreites Hinterteil. – Die Sache steht schlecht für die Männer. Cilli schreibt triumphierend ihrem Bruder Ignaz, welche Chance er hat und wie dumm die Rost ist. Den Brief sieht Korbinian liegen und liest ihn. Na warte! – Mit einem hat die Tante nicht gerechnet, mit dem Bier. Als Nachfolger des Alois hat sich Korbinian als Bierbrauer betätigt. Das von ihm hergestellte Gesöff ist aber so hundsmiserabel schlecht. daß alle Gastwirte der Umgegend toben. Die Existenz des Zacheribräu steht auf dem Spiel, der Alois muß wieder her. Unwillig gibt die Tante es zu. Korbinten jedoch hat bereits einen neuen strategischen Plan. Alois muss der Tante schöne Augen machen. Das sehen die Mägde und sagen sich, was die Tante sich erlaubt, sieht uns auch zu. Die nachts mit Leitern heranziehenden Burschen finden offene Fenster. "Das ist ja Massenerotik!" klagt die Tante empört.

Korbinians Feldherrngenie strahlt immer heller. Es gelingt ihm nach einer ausgiebigen Zecherei, bei der allerdings die misstrauische Tante ihren klaren Kopf behält, aus Cillis Zimmer den verfänglichen Brief an Ignaz zu rauben. Als Alois nicht ganz nüchtern unter dem Bett der Tante hervorgezogen wird, ist die Rost, die von Strategie nichts versieht, mit Recht empört. Nun soll ruhig Cillis Bruder Ignaz kommen, mit dem Alois ist sie fertig. Cilli triumphiert, ihr Plan scheint zu glücken. Bruder Iganz trifft ein, ein würdiges Gegenstück zu seiner Schwester mit dem Motto: „Es wird ja eh nix!" Es wird auch nix, denn Rosl ist tief enttäuscht. Aber jetzt zeigt sich Korbinian als Meisierstratege. Die Burschen, vermummt mit langen Bärten, nahen mit Blechmusik. Alois verliest als Anklage den verräterischen Brief. Weinend flieht Rosl in ihr Zimmer. Cilli und Ignaz sind geschlagen und müssen schleunigst der Volkswut weichen. Alois und die Knechte stehen vor Rosl und tun Abbitte, und schon lächelt die Rosl wieder glücklich. Da führt Korbinian die Mägde herein. Jeder Knecht – seine Magd. Keine Männerwirtschaft, keine Weiberwirtschaft, nein gemischte Wirtschaft!

Das ist die wahre Strategie der Liebe!

Anmerkungen

Die Dreharbeiten wurden in dem Zeitraum vom Januar bis Februar 1936 in der Umgebung von Bischofswiesen und Berchtesgaden. Uraufführung war am 9. Juli 1936 in München und am 10. Juli 1936 in Berlin, Ufa-Palast am Zoo. Der Film ist stark von der Kulisse einer tief verschneiten, aber sonnigen Winterlandschaft mit urigen Bauernhäusern geprägt. Der Zug, mit dem Ignaz ankommt, wird von einer Lokomotive der originellen und seltenen Baureihe 98.3 (Bayerische PtL 2/2) gezogen. Karl Ritter gab mit dieser Adaption einer Bauernkomödie sein Debüt als Filmregisseur, womit er zugleich seiner Entdeckung Heli Finkenzeller zum Durchbruch verhalf.

Kritiken

  • Karlheinz Wendtland in Geliebter Kintopp, Jahrgang 1936, 3. Auflage 1989: „Hier wird ein bayerisches Dorf mit seiner Brauerei – und welches bayerische Dorf hätte sie nicht – mit soviel Herzenswärme und ausgelassener Lebensfreude gezeigt, daß sich der Erfolg von selbst einstellt...Viel Humor, derbe Fröhlichkeit und immer wieder glaubwürdige Einfälle verhelfen dem Film dazu, daß man sich seiner gern erinnert.
  • Film-Dienst: „Heiterer Bauernschwank, gewürzt mit derbem bajuwarischem Humor.