Hader, Widmar

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Widmar Hader

Widmar Hader (Lebensrune.png 22. Juni 1941 in Elbogen a. d. Eger im Sudetenland) ist ein deutscher Komponist und Politologe. Sein Vater stammte aus dem Schönhengstau und die Mutter aus Znaim.

Leben

Widmar Hader wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus dem Sudetenland vertrieben und mußte ab 1946 in Bad Reichenhall in Oberbayern ansässig werden. Während der dortigen Gymnasialzeit, welche er erfolgreich mit dem Abitur abschloß, eignete er sich erste musikalische Kenntnisse an.

Hader studierte Musik am Mozarteum in Salzburg (1960/61) sowie an der Staatlichen Musikhochschule in Stuttgart (1961–1965). In Salzburg erhielt er Unterricht u. a. bei Cesar Bresgen und Friedrich Neumann; in Salzburg lernte er Komposition bei Karl Marx. Das Musikstudium beendete er 1965 mit der künstlerischen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien ab. Im Anschluß daran studierte er Politologie u. a. bei Hans Maier und Philosophie u. a. bei Fritz Leist) an der Universität in München. Danach zog es Hader wieder nach Stuttgart, wo er bis 1990 als Komponist, Musikerzieher, Chor- und Orchesterleiter sowie als externer Lehrer für Tonsatz und Gehörbildung an der Kirchenmusikschule Rottenburg wirkte.

1961 erhielt Hader den Sudetendeutschen Kulturpreis für Musik, 1975 gewann er den Kompositionswettbewerb zum 125jährigen Bestehen des Merseburger Verlages Berlin und Kassel und erhielt im selben Jahr den Förderpreis zum Johann-Wenzel-Stamitz-Preis. 1980 wurde ihm die Adalbert-Stifter-Medaille und 1988 der Südmährische Kulturpreis verliehen. 1987 wurde er in die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste berufen. 1996 wurde er mit dem Großen Sudetendeutschen Kulturpreis und 2002 mit dem Bayerischen Nordgaupreis ausgezeichnet. Haders Kompositionsschaffen nimmt häufig Bezug auf die böhmisch-mährische Kulturgeschichte.

In den nächsten Jahren schuf er umfangreiche und bedeutende kompositorische Werke auf den Gebieten der Orchester-, Kammer-, Klavier-, Orgel-, Ballett- und Volksmusik. Aufgrund des öffentlichen Anklangs seiner Werke in Europa und Amerika trat er im Jahre 1984 seine erste VSA-Tournee als Komponist und Dirigent an. Als Komponist von Opern-, Orchester-, Ballett-, Kammer-, Klavier-, Orgel- und Vokalmusik absolvierte Hader Aufführungen in fast allen europäischen Ländern sowie in Israel und den VSA. Darunter waren Konzerte mit ausschließlich eigenen Werken (u. a. in Washington DC) sowie musikwissenschaftliche Vorträge über seine Kompositionen (u. a. am Curtis Institute of Music in Philadelphia).

Seine Kompositionen wurden aufgeführt vom Israelischen Kammerorchester (Philippe Entremont), dem Südwestdeutschen Kammerorchester (Paul Angerer und Ladislav Czarnecki), dem Münchner Kammerorchester (Hans Stadlmair), den Solistes de Marseille und dem Kurpfälzischen Kammerorchester (Klaus-Peter Hahn), dem Suk-Kammerorchester (Leoš Svárovský), dem Martinů-Kammerorchester (Lubomír Čermák), den Stuttgarter Philharmonikern (Hans Zanotelli und Heinz Finger), dem Baden-Badener Orchester (Werner Stiefel), den Regensburger Philharmonikern (Friedrich Sin), den Reichenhaller Philharmonikern (Willy Barth und Christian Simonis), dem Arcis Quintett, dem Stuttgarter Bläserquintett, dem Vokalsextett Singer Pur und renommierten Solisten wie Armin Rosin, Willy Freivogel, Rose Marie Zartner, Jaroslav Halíř, Bruce Abel.

Im Jahre 1972 wurde er Chorleiter der Südmährischen Sing- und Spielschar und begleitete diese auf ihren Auslandstourneen nach Frankreich, Brasilien, Jugoslawien, Italien, Israel und den VSA.

1978 begründete Hader die alljährlich in der Woche nach Ostern stattfindenden Sudetendeutschen Musiktage und 1990 die Elbogener Orgelfeste. Bei beiden alljährlichen Veranstaltungen wirkte er mehrmals zusammen mit dem Komponisten Andreas Willscher. Die Sudetendeutschen Musiktage fanden unter seiner Leitung bis 2008 in Rohr (Niederbayern) statt. Chor, Sinfonieorchester sowie Solisten, bestehend aus Deutschen und Tschechen, trugen auf diese Weise auch zu kultureller Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen bei. Es kamen inbesondere Werke böhmischer, mährischer sowie sudetenschlesischer Komponisten zur Aufführung und Uraufführung. Im November 1990 wurde er Direktor des neu gegründeten Sudetendeutschen Musikinstituts (Träger: BRD-Bezirk Oberpfalz) in Regensburg, welches am 6. April 1991 offiziell eröffnet wurde und 1995 eine Partnerschaft mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Brünn schloß.

Hader hat sich durch sein Wirken zahlreiche Verdienste erarbeitet; mehr noch als die Ehrungen, welche er erhielt, dürften ihn seine Werke, die heute von Musikern und Dirigenten weiterhin interpretiert werden, mit Glück und Freude erfüllen. Auch musikwissenschaftlich erarbeitete Hader sich große Verdienste, indem er nach in Vergessenheit geratenen Werke bis dahin kaum bekannter Komponisten vornehmlich böhmisch-mährischer Herkunft forschte und über etliche von ihnen musikwissenschaftliche Abhandlungen verfaßte.

Verweise

Quellen

  • Sudetendeutsches Musikinstitut (Hg.): Lexikon zur Deutschen Musikkultur Böhmen, Mähren, Sudetenschlesien, Verlag Langen Müller