Wolf, Hans Heinrich von

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Hauptmann von Wolf mit Schutztruppenhut

Hans Heinrich von Wolf (Lebensrune.png 11. Januar 1873 in Dresden; Todesrune.png gefallen 4. September 1916 an der Westfront) war ein deutscher Adliger und Offizier der Sächsischen Armee, Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Südwest, Südwester Reiter, Herrenreiter sowie Regimentskommandeur des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg.

Werdegang

Die deutsche Ritterburg in Namibia und ihr Burgherr Hansheinrich von Wolf, von Harald N. Nestroy II.jpg
Die deutsche Ritterburg in Namibia und ihr Burgherr Hansheinrich von Wolf, von Harald N. Nestroy.jpg
„Hansheinrich von Wolf wurde als Sproß eines im Jahre 1790 geadelten sächsischen Geschlechtes am 11.01.1873 in Dresden geboren. Seine Eltern waren der Königlich-Sächsische Generalmajor, Ernst Hugo von Wolf, und Caroline Louise, geborene von Oppel. Er schlug die militärische Laufbahn ein und wurde am 16.11.1890 Portepee-Fähnrich, am 24.08.1891 Secondelieutenent und am 14.12.1898 Premierlieutenant im 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden. 1896 unternahm der Offizier eine private Ägyptenreise und begleitete eine Kamelkarawane durch die Wüste. 1899 wurde der begabter Reiter zum Militär-Reitinstitut in Hannover abkommandiert. Danach erfolgte 1900, inzwischen stand er im Rang eines Oberleutnants, seine Kommandierung zum 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48 zur Reitenden Abteilung in Königsbrück bei Dresden, die dort in der Prinz-Georg-Kaserne stationiert war. Noch im selben Jahr wurde er zur sechsmonatigen Ausbildung zum Reitlehrer zum Militär-Reitinstitut nach Hannover befohlen.
Seit dem 20.09.1901 diente Hauptmann Hansheinrich von Wolf im 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48 in Dresden und meldete sich Anfang 1904, bei Ausbruch des Hereroaufstandes in Südwestafrika, zur Kaiserlichen Schutztruppe. Mit Wirkung vom 11.10.1904 schied er als Hauptmann ohne Patent aus der Königlich Sächsischen Armee und wurde am 14.10.1904 formal zum Chef der 2. Ersatzbatterie der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika ernannt. Bereits ab dem 20.10.1904 fand in Munsterlager die Zusammenstellung der 4. Ersatzkompanie, der 2. Ersatzbatterie, einer Feldvermessungstruppe für Transport nach Deutsch-Südwestafrika statt, die aus 25 Offizieren, 376 Unteroffizieren und Mannschaften sowie 300 Pferden und Gerät bestanden und gemeinsam am 26.10.1904 von Hamburg aus mit dem Dampfer ‚Gertrud Woermann‘ nach Südwestafrika reisten und am 19.11.1904 unplanmäßig nördlich von Swakopmund strandeten. Der zur Hilfe geeilte Kreuzer ‚Vineta‘ der Kaiserlichen Marine brachte tags darauf die Gestrandeten in das nur zehn Kilometer entfernte Swakopmund, von wo aus Hauptmann Hansheinrich von Wolf zum Dienstantritt nach Gibeon-Kranz weiterreiste. Kurz darauf war er in Maltahöhe, dann in Gochas und danach in Maltahöhe als Chef der 2. Ersatzbatterie tätig und übernahm bald darauf die unter dem Kommando der Abteilung Ludwig von Estorff stehende 5. Batterie in Gochas. [...]
Zur Behandlung einer erlittenen Verwundung erhielt der Offizier am 16.04.1906 vorzeitigen Heimaturlaub und reiste von Swakopmund mit dem Reichspostdampfer Professor Woermann nach Hamburg, wo er am 16.05.1906 eintraf und nach Dresden weiterreiste. In dieser Zeit lernte er die vermögende Stieftochter des in Dresden amtierenden amerikanischen Konsuls, Jayta Humphrey, kennen und hielt um ihre Hand an. Unter ungeklärten Umständen kehrte Hansheinrich von Wolf nicht planmäßig aus dem Urlaub zurück, betrieb sein Ausscheiden aus der Kaiserlichen Schutztruppe und die Wiedereingliederung in den Königlich Sächsischen Militärdienst, die ihm mit Wirkung vom 01.10.1906 durch die Ernennung zum Batteriechef des Feldartillerieregiments Nr. 28 in Pirna zuerkannt wurde. Am 08.04.1907 wurde das Paar in Dresden getraut. [...] Das Ehepaar beabsichtigte, im Distrikt Maltahöhe Land zu erwerben und sich dort niederzulassen. Am 25.08.1907 beantragte Hansheinrich von Wolf, ermutigt durch Gouverneur Friedrich von Lindequist, bei dem Distriktamt Maltahöhe den Kauf der Farmen Schwarzschaf-Duwisib, Naudaus, Rooiberg-Süd, Huams mit Kamakams und Maguams und Amhub. [...]
Neben der Karakul- und Rinderfarmerei baute Hansheinrich von Wolf eine bis zu 350 Tiere umfassende Pferdezucht auf und importierte wertvolle Hengste und Stuten aus Europa und Australien. In der Gesellschaft Deutsch-Südwestafrikas dieser Zeit war er von Wolf, lebensfroher, kühn, tatkräftig, draufgängerischer und fast zwei Meter groß, ein angesehener und wegen seiner Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft beliebter Mann. Er war kompetentes und durchsetzungsstarkes Mitglied des Bezirksrates Maltahöhe, des Landesrates und, seit 1912, des Eisenbahnrates, erfolgreicher Turnierreiter und wurde, wegen zahlreicher harmloser Eskapaden und diverser populärer Frechheiten gegen die von ihm gehaßte Beamtenschaft der Kolonie, informell und bewundernd als der ‚tolle Baron‘ tituliert. Zahllose Gäste von nah und fern besuchten das Ehepaar und Schloß Duwisib im Laufe der Jahre und trugen zur Bekanntheit der von Wolfs und des einzigartigen Anwesens bei. Auch die Bekanntschaft von Exoten und Abenteuern, wie Max Ewald Baericke, der auf seiner Suche nach dem ‚Hottentottenparadies‘ nach Duwisib kam, machte der Gutsbesitzer. Der Erwerb der Nachbarfarm Naudaus-Grund gelang dem erfolgreichen Unternehmer im Jahr 1913.“[1]

Als Farmer und Südwester-Junker

Nach seinem Ausscheiden aus der Schutztruppe kaufte er die Farm ‚Duwisib‘ in Deutsch-Südwest und ließ dort ein Burgschloßähnliches Herrenhaus (Schloß Duwisib) von dem Architekten Wilhelm Sanderer richten.

Erster Weltkrieg

Am 1. August 1914 legten Hansheinrich und Jayta von Wolf mit dem Reichspostdampfer „Gertrud Woermann“ in Lüderitzbucht ab, um in England Zuchtpferde zu erwerben. Einen Tag später erhielt der Kapitän auf hoher See Nachricht von der Kriegserklärung Englands an das Deutsche Reich und lief, um der Kaperung durch Kriegsschiffe der Royal Navy zu entgehen, den neutralen Hafen Rio de Janeiro in Brasilien an. Dort wurde das Schiff festgesetzt, die Besatzung und die Passagiere interniert. Als amerikanische Staatsbürgerin wurde Jayta von Wolf nach kurzer Zeit entlassen und bewirkte durch die Verbindungen ihres Vaters und die Versicherung, in die VSA zu reisen, auch die Freilassung ihres Ehemannes.

Dort angekommen, gelang es dem Ehepaar Anfang des Jahres 1915, unter abenteuerlichen Erlebnissen, mit einem niederländischen Passagierschiff nach Rotterdam zu gelangen und reiste von dort aus unbehelligt nach Dresden. Hansheinrich von Wolf, glühender deutscher Patriot, meldete sich bei seiner früheren Dienststelle und wurde im Rang eines Majors an der flandrischen Front eingesetzt, wo er schwer an den Beinen verwundet wurde. Nach seiner Genesung erfolgte seine Kommandierung als Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 242 nach Frankreich.

Tod

Hansheinrich von Wolf fiel als Major der Artillerie an der Westfront bei den Kämpfen um die Ortschaft La Forêt in der Schlacht an der Somme. Seine Witwe lebte nach dem Ersten Weltkrieg in München in ihrem Haus am Tegernsee, heiratete 1921 den deutschen Diplomaten Erich Schlemmer und zog in den 1930er Jahren in die Schweiz, wo sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Zürich lebte. Erneut verwitwet, kehrte sie 1946 in die VSA zurück, wo sie in ihrem Elternhaus in Summit bei New York lebte und in den frühen 1960er Jahren (vermutlich 1963) verstorben sein soll.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten

  1. Hansheinrich von Wolf, Namibiana Buchdepot