Weichsel-Oder-Operation
Bedeutende Militäroperationen während des Deutsch-Sowjetischen Krieges |
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1941: Białystok-Minsk – Dubno-Luzk-Riwne – Smolensk – Uman – Kiew – Odessa – Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk – Rostow – Moskau |
Die Weichsel-Oder-Operation war eine Großoffensive der Roten Armee gegen die Deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Ursprünglich für den 20. Januar 1945 geplant, begann die Offensive der Bolschewisten auf Wunsch des britischen Kriegsverbrechers Winston Churchill schon am 12. Januar, um die Wehrmacht zur Einstellung der Ardennenoffensive im Westen zu zwingen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Lage
Bereits im Dezember 1944 wurden von Reinhard Gehlen beunruhigende Zahlen über den russischen Aufmarsch gemeldet. Zudem zogen die russischen Armeeführer ihre Panzereinheiten nach vorne, schossen neue Batterien ein und brachten Gardetruppen in die Brückenköpfe. Aufgrund mangelnder Reserven für die abgekämpften deutschen Truppen sowie Materialmangels konnten lediglich provisorische Verteidigungsstellungen errichtet werden.
Chronologie
- 12. Januar 1945: Die Bolschewisten eröffnen um 1.30 Uhr das Artilleriefeuer, welches bis 6.30 Uhr anhält. Es folgen Strafbataillone, die zur Minenräumung eingesetzt werden. Anschließend treten aus dem Baranow-Brückenkopf Sturmkompanien mit massiver Panzerunterstützung (geschätztes Kräfteverhältnis 7:1) an, um die Flanken zu decken und Lücken in die deutschen Verteidigungsstellungen zu reißen. Die Truppen von Marschall Konjew stoßen auf zwei Achsen vor: Stoßrichtung Oppeln und Stoßrichtung Oder zwischen Glogau und Breslau. Die 4. Panzerarmee (Graeser) wird aufgerieben, lediglich MG-Nester leisten weiter erbitterten Widerstand. Bis zum Abend wird die Front in 25 Kilometern Tiefe durchstoßen.
- 13. Januar 1945: Marschall Schukow greift mit der 1. Weißrussischen Front aus den Brückenköpfen Pulawy und Magnuszew südlich von Warschau an.
- 14. Januar 1945: Die 2. Weißrussische Front (Rokossowki) rückt gegen Danzig vor. Die 3. Weißrussische Front (Tschernjakowski) bewegt sich entlang der ostpreußischen Grenze. Durch die 1. Baltische und die 4. Ukrainische Front dehnt sich die Offensive nach Königsberg und Ratibor aus.
- 18. Januar 1945: Durch die nahezu völlige Zerschlagung der Heeresgruppe A (Harpe) existiert keine zusammenhängende deutsche Verteidigungslinie mehr.
- 20. Januar 1945: Ferdinand Schörner übernimmt die Reste der Heeresgruppe A und sammelt versprengte Kräfte.
- 21. Januar 1945: Unter dem Druck der bolschewistischen Offensive wird der Vorstoß in den Ardennen eingestellt.
- 25. Januar 1945: Posen ist von der Roten Armee eingeschlossen und wird von Wehrmachts- und Waffen-SS-Einheiten heldenhaft verteidigt. Die Stadt kapituliert erst am 23. Februar.
- 26. Januar – 3. Februar 1945: Die 1. Weißrussische Front durchbricht die deutsche Verteidigung in der Neumark und bildet bei Küstrin einen Brückenkopf, der später zur Schlacht um die Seelower Höhen führen wird. Die 12. Ukrainische Front nimmt Schlesien, die 4. Ukrainische Front nimmt Südpolen und den Norden der Tschechei. Trotz der vielfachen Überlegenheit erlitt die Rote Armee durch den ungeheuren Kampfgeist der deutschen Einheiten schwere Verluste, die letztlich ausschließlich dem Schutz der deutschen Zivilbevölkerung dienten.
Siehe auch
Literatur
- Christian Zentner: Der Zweite Weltkrieg, Libero-Verlag, 1979
Fußnoten
Baranow-Brückenkopf •
Weichsel-Oder-Operation •
Festung Posen •
Massaker in der Zitadelle von Posen •
Festungsfront Oder-Warthe-Bogen •
Endkampf um Königsberg •
Plattenseeoffensive •
Vormarsch der Roten Armee in Ostbrandenburg •
Massaker von Wildenhagen •
Unternehmen „Samurai“ •
Oderbrücke (Frankfurt an der Oder) •
Oderfront •
Festung Küstrin •
Schlacht um die Seelower Höhen •
Rundfunkrede an die Verteidiger Berlins •
Endkampf um Berlin •
Wolfskind