Zimmermann, Walter
Walter Zimmermann ( 1. Oktober 1897 in Oberspaar; 25. März 1995) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Armee und der SS, zuletzt SS-Standartenführer der Waffen-SS und Kommandeur der Reste der SS-Division „Charlemagne“ im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Walter Zimmermann war Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. Er diente sowohl an der Ostfront als auch an der Westfront. Im März 1918 begann er seine Ausbildung zum Offizier und wurde nach erfolgreichem Offizierslehrgang im Oktober zum Leutnant der Reserve befördert. Nach dem Krieg studierte er Ingenieurswesen. 1928 heiratete Zimmermann. Er sprach mehrere Sprachen z. T. fließend: Niederländisch, Französisch, Englisch, Italienisch und Tschechisch.
Zimmermann trat am 1. August 1932 der NSDAP (NSDAP-Nr.: 1.378.990) und am 3. Januar 1933 der Allgemeinen-SS (SS-Nr.: 59.684) bei. Er fing an, in einem der SS-Ingenieur-Züge (genannt Pioniersturm) zu dienen, bis er im November 1935 zur SS-Verfügungstruppe und im Oktober 1937 zum neugeschaffenen „Kommandoamt der SS-Verfügungstruppe“ wechselte.
Zweiter Weltkrieg
Als Ausbildungsführer der Waffen-Grenadier-Brigade der SS „Charlemagne“ (französische Nr. 1) war Zimmermann sehr beliebt, auch wegen seiner für Offiziere oft unüblichen verbindlichen Art gegenüber seinen Untergebenen. Er sprach ein hervorragendes Französisch und führte stets ein Wörterbuch für Umgangssprache und Dialekte mit sich, denn die Franzosen stammten aus verschiedenen Regionen. Seine Kameraden schrieben nach dem Krieg zahlreiche Anekdoten über ihn. Z. B. wurde er, als er mit der Reserve zur Division kam, von einem Wachsoldaten mit vorgehaltenem Gewehr angehalten. Da er jedoch das neue Paßwort nicht kannte, mußte er mit dem Gesicht zur Wand und einem Seitengewehr (Bajonett) im Rücken eine halbe Stunde verweilen, bis ein anderer Soldat den Wachoffizier herbeiholte. Dieser erkannte natürlich den Vorgesetzten und fuhr den Franzosen mit Mannschaftsdienstgrad heftig an. Zimmermann ging sofort dazwischen und lobte den Wachposten für sein korrektes und diensteifriges Verhalten. Er wies den Offizier an, die Belobigung ausdrücklich im Wachbuch zu vermerken. Dieser Vorfall sprach sich sehr schnell in der neuaufgestockten Division herum, auch die Tatsache, daß Zimmermann als einziger deutscher Offizier das Ärmelschild (bei der Wehrmacht noch am rechten Arm, bei der Waffen-SS nun links) mit der französischen Trikolore trug.[1]
Zuletzt kommandierte Zimmermann das Sturm-Bataillon der „Charlemagne“ im Endkampf um Berlin, er hatte das Kommando erhalten, als Joachim Ziegler von Dr. Gustav Krukenberg als Kommandeur der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ abgelöst wurde und die Stelle im Verband der Kampfgruppe „Mohnke“ frei wurde. Walter Zimmermann geriet wie alle in Kriegsgefangenschaft, wann er entlassen wurde (vermutlich 1955) und wie sein Leben danach verlief, ließ sich nicht recherchieren.
Dienststellungen
- SS-Standarte in Dresden (Januar 1933 bis November 1935)
- SS-Pioniersturmbann-Verfügungstruppe (November 1935 bis Oktober 1937)
- SS-Führungshauptamt, Amtsgruppe C, Inspektion 5, Pioniere/Techniker (Oktober 1937 bis Dezember 1937)
- Generalstab des SS-Führungshauptamtes (Dezember 1937 bis Januar 1941)
- Kommandeur des SS-Pionier-Ersatz-Bataillons (Dresden) (20. Januar 1941 bis April 1942 )
- Kommandeur des SS-Gebirgs-Pionier-Bataillon (7) der SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ (April 1942 bis Juli 1943)
- Korps-Pionier-Führer des V. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Korps (Juli 1943 bis September 1944)
- Waffen-SS Offiziers-Reserve (September 1944 bis 31. Oktober 1944)
- Ausbildungsführer der SS-Division „Charlemagne“ (31. Oktober 1944 bis Februar 1945)
- Kommandeur der Reserve-Bataillons (SS-Ersatz-Kommando Greifenberg) der 33. Waffen-Grenadier-Division der SS „Charlemagne“ (französische Nr. 1)
- Kommandeur der 33. Waffen-Grenadier-Division der SS „Charlemagne“ (französische Nr. 1) (24./26. April 1945 bis 2./8. Mai 1945)
Beförderungen
- Gefreiter: November 1916
- Unteroffizier: Oktober 1917
- Offizier-Aspirant: März 1918
- Leutnant der Reserve: Oktober 1918
- SS-Scharführer: 17. Juni 1933
- SS-Oberscharführer: 9. November 1933
- SS-Untersturmführer: 16. November 1935
- SS-Obersturmführer: 30. Januar 1938
- SS-Hauptsturmführer: 9. November 1938
- SS-Sturmbannführer: 20. April 1940
- SS-Obersturmbannführer: 30. Januar 1942
- SS-Standartenführer: 20. April 1944
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. Klasse, Oktober 1917
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- SS-Ehrenring
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Spange „Prager Burg“ zur Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/1942“
- Orden der Krone König Zvonimirs, II. Klasse als SS-Obersturmbannführer
- Wiederholungsspange (1939) zum Eisernen Kreuz II. Klasse (1914) am 31. Januar 1943
- Eisernes Kreuz (1939), 1. Klasse am 16. Juni 1943